www.wikidata.de-de.nina.az
Das Roesesche Holzchen ist ein bereits vor 1800 angelegter Waldpark in Eisenach im nordlichen Vorgelande der Wartburg Blick von der Wartburg uber das Roesesche HolzchenUbersichtsplanMonch und NonneGoethes skizzierten Eindrucke mit Monch und NonneDer Roesestein am Zugang zum Metilstein In den Fels eingetiefter Sitzplatz am PanoramawegAm Metilstein war das die Sonnenuhr oder der Sockel einer Statue Der nackte Fels lasst erahnen wie schwierig die Wiederaufforstung des Gebietes war Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Gegenwartiger Zustand 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenZwischen der westlichen Altstadt und der Wartburg erheben sich der Metilstein und der Schindersberg zwei bewaldete Anhohen mit reizvollen Ausblicken auf das Eisenacher Stadtgebiet Das Roesesche Holzchen erstreckt sich in diesem bergigen Gelande vom Sudrand des Alten Friedhof bis an den Zeisiggrund siehe Karte Es ermoglicht einen massig steilen schattigen Aufstieg zur Wartburg mit einem Besuch der Burgruine Metilstein zu verbinden Geschichte BearbeitenEnde 1787 hatte der Eisenacher Kaufmann Christian Friedrich Roese durch Erbschaft einen ausgedehnten Bezirk in der Eisenacher Wildbann erhalten der sich unmittelbar sudlich an den Alten Friedhof anschloss und durch weitere Zukaufe und Widmungen schliesslich bis an die Gemarkungsgrenze der Wartburg heranreichte Der ursprungliche Roesesche Berggarten erweiterte sich im 19 Jahrhundert bis an den Schlossberg den Zeisiggrund und den Siechenberg im Frankfurter Thale Georgental und fasste den Metilstein und Leeden in sich 1 In muhevoller und langjahriger Aufbauarbeit liess Roese ab 1792 an den Berghangen des Metilstein Terrassen anlegen Mutterboden auf den Felsen tragen und experimentierte mit der Pflanzung von unterschiedlichsten Baumarten und exotischen Gewachsen 2 Fur die Erschliessung des Berges liess er auf eigene Kosten Promenadewege anlegen und erbaute auf dem Gipfel einen holzernen Aussichtsturm Auf diese Weise gelang es ihm auch die Aufmerksamkeit Goethes zu erlangen der in seinem Tagebuch vermerkte Am 22 August 1801 gelangten wir nach Eisenach begrussten die Wartburg und den Madelstein wo sich manche Erinnerung von 20 Jahren her belebte Die Anlagen des Kaufmannes Roese waren zu einer neuartigen unerwarteten Gegenstand indessen herangewachsen Goethe Tagebuch 3 Auch andere hochgestellte Personlichkeiten weilten hier wie ein im Thuringer Museum aufbewahrtes Gastebuch belegt 4 Am 8 Februar 1806 verstarb Christian Friedrich Roese Seine Erben zu denen auch der spatere Eisenacher Oberburgermeister August Roese gehorte setzten sein Werk fort Die inzwischen zu einem Geholz herangewachsene Pflanzung im sudlichen Teil des Grundstucks wurde 1830 mit der Grundung der Eisenacher Forstlehranstalt Gottlob Konig zum vielbesuchten Lehrbeispiel fur den Waldanbau Konig nutzte das Roesesche Holzchen als eine Art Versuchsstation im Kleinen auch liess er weitere Saat und Pflanzmethoden erproben 4 Der nordliche und westliche Teil des Grundstucks in dem sich markante Felspartien befinden wurde mit Fleiss verschont Es wurden Statuen erworben und aufgestellt eine kunstliche Grotte geschaffen die Ruine des Metilstein untersucht und eine Kunstruine errichtet Inschriftentafeln an den Felsen angebracht eine Sonnenuhr aufgestellt und ein Tempelchen als Teehauschen erbaut Um 1840 war das Roesesche Holzchen eine der beliebtesten Spazierwege in der Umgebung der Stadt und wurde beim Aufstieg zur Wartburg bevorzugt 5 Der Niedergang erfolgte rasch und unerwartet In den unruhigen Zeiten die mit der Revolution von 1848 auch in Eisenach hereinbrach wurde der offene Park zum beliebten Treffpunkt der aufruhrerischen Jugend durch Vandalismus und Mutwillen wurden die Statuen zerstort die Anlagen beschadigt und verschmutzt alle Versuche durch Einzaunung und eine Parkaufsicht den Fortbestand der Anlage zu sichern misslangen Hinzu kamen die Zerstorungen welche die Naturgewalten hinterliessen so die Herbststurme in den Jahren 1868 und 1876 Diesen Kraften waren die zahlreichen exotischen Baume in der exponierten Lage meist schutzlos ausgeliefert und wurden vernichtet 5 1945 ging auch das Tempelchen verloren ein geplanter Wiederaufbau fand bisher nicht statt 6 Es fehlte nicht an Versuchen das stadtnahe Gelande sinnvoll zu nutzen und als Park wiederzubeleben am 20 Juli 1902 wurde hier das vielbesuchte Eisenacher Licht Luft und Sonnenbad eroffnet Es war ein eingezauntes Freigelande und ermoglichte den Besuchern abgeschirmt vor neugierigen Blicken der Offentlichkeit die Freikorperkultur zu betreiben In der Nachbarschaft entstand 1954 ein Ferienlager und das bis 1989 im Bau befindliche Ferienheim der Fahrzeugelektriker heute eine Ruine 1912 wurde zwischen dem Denkmal Roesestein und der Gaststatte Hennesburg eine bei der Jugend beliebte Rodelbahn erschaffen 7 Der Bereich der Lehr und Versuchspflanzung wurde in den 1940er Jahren eingezaunt und als Vogelschutzgeholz unter Naturschutz gestellt das Gebiet war bis 1990 nicht zuganglich und verwilderte Gegenwartiger Zustand BearbeitenVon der einstigen Parkanlage ist das Wegenetz noch grosstenteils erhalten und begehbar das Waldgelande ist ein beliebter Aufenthalt und Erholungsgebiet am Stadtrand Die auf dem Metilstein befindliche Burgruine Metilstein ist als Bodendenkmal ausgewiesen Das Areal des Roeseschen Holzchens fallt unter die Gestaltungssatzung Blaue Linie und ist somit vor einer Bebauung geschutzt 4 Literatur BearbeitenBernd Mahler Heinrich Weigel Garten und Parke in Eisenach In Eisenacher Schriften zur Heimatkunde Heft 33 Eisenach 1985 S 31 34 August Roese Das Roesesche Holzchen In Beitrage zur Geschichte Eisenachs Heft VIII Eisenach 1898 19 S Einzelnachweise Bearbeiten August Roese Das Roesesche Holzchen In Beitrage zur Geschichte Eisenachs Heft VIII Eisenach 1898 19 S August Roese Das Roesesche Holzchen In Beitrage zur Geschichte Eisenachs Heft VIII Eisenach 1898 19 S Bernd Mahler Heinrich Weigel Garten und Parke in Eisenach In Eisenacher Schriften zur Heimatkunde Heft 33 Eisenach 1985 S 32 a b c Bergmann Gerd Das Roesesche Holzchen In MFB Verlagsgesellschaft mbH Eisenach Hrsg StadtZeit Stadtjournal mit Informationen aus dem Wartburgkreis Juniheft Druck und Verlagshaus Frisch Eisenach 1998 S 36 38 a b August Roese Das Roesesche Holzchen In Beitrage zur Geschichte Eisenachs Heft VIII Eisenach 1898 19 S Heinrich Weigel In alten Baedeckern geblattert In Heimatblatter EP Report 4 Marburg 1994 S 61 Bernd Mahler Heinrich Weigel Garten und Parke in Eisenach In Eisenacher Schriften zur Heimatkunde Heft 33 Eisenach 1985 S 33 50 971944444444 10 308055555556 Koordinaten 50 58 19 N 10 18 29 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roesesches Holzchen amp oldid 213506431