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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Das Rights Protection System RPS ist ein im September 1999 vom Bundesverband der Phonographischen Industrie BPI bzw Deutsche IFPI vorgestelltes Contentfilter System das Urheberrechtsverletzungen im Internet eindammen soll Inhaltsverzeichnis 1 Funktionsweise 2 Probleme und Kritik 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFunktionsweise BearbeitenWahrend Kryptographie Digitale Rechteverwaltung verhindern soll dass Werke auf eine andere als die vom Rechteinhaber autorisierte Weise genutzt werden sollen Wasserzeichen dazu dienen Werke ausfindig zu machen die einem Kryptosystem entnommen und unverschlusselt ins Netz gegeben wurden so wahlt der BPI einen dritten Weg Er durchsucht das Netz nach Musikstucken die ohne Genehmigung der betreffenden Plattenfirmen angeboten werden Befindet sich der Server in Deutschland fordert er den Betreiber auf die Dateien zu entfernen Nach dem Teledienstegesetz ist der Provider dann fur fremde Inhalte verantwortlich wenn er von einem Urheberrechtsverstoss in Kenntnis gesetzt wird und technisch in der Lage ist die Nutzung zu verhindern Notice and Takedown Auf diese Weise wurden bis Anfang 2001 mehr als 2 000 deutsche Websites geschlossen 1 Befindet sich der Server jedoch im Ausland etwa in Osteuropa oder Sudamerika so hat der BPI diese rechtliche Handhabe in vielen Fallen nicht Wenn der BPI nicht gegen die illegalen Dateien selbst vorgehen kann mochte er zumindest verhindern dass deutsche Internetnutzer darauf zugreifen konnen Das vorgeschlagene RPS soll dazu den gesamten grenzuberschreitenden Datenverkehr uberwachen und die als illegal identifizierten Dateien aussen vor halten Das geplante System gleicht technisch den Filterungsverfahren die zum Jugendschutz gegen Pornografie verwendet werden Eine von Hand zusammengestellte Liste von URLs kann durch den Filter nicht mehr aufgerufen werden Ahnliche Systeme sind die Firewalls von Unternehmen und Universitaten die verhindern sollen dass Angestellte und Studenten auf Unterhaltungsinformationen zugreifen sollen oder die Zensur Gateways von Landern wie der Volksrepublik China oder Singapur Alle deutschen Provider die uber eine Verbindung ins Ausland verfugen nach IFPI Angaben nicht mehr als 50 bis 70 sollen RPS Server aufstellen Der gesamte Datenverkehr wurde dort zunachst zwischengespeichert um ihn zu filtern Die URL Negativliste mit den bekannten vermeintlich gegen das Urheberrecht verstossenden Adressen soll bis zu stundlich aktualisiert von den Rechteinhabern bestuckt und nach Moglichkeit von staatlicher Seite wie etwa den Zollbehorden verwaltet werden 2 Fande das RPS im durchfliessenden Datenverkehr eine URL aus der Liste wurde sie den Zugang sperren Die deutsche IFPI sieht dies als eine virtuelle Grenzbeschlagnahme an Nach Abschluss des laufenden Feldversuchs will die IFPI alle Internetprovider mit Border Gateway Routern ansprechen damit sie dieses System installieren Dabei wies ihr Justiziar darauf hin dass die Provider hierzu gesetzlich verpflichtet seien da mit dem RPS eine solche Filterung technisch moglich und zumutbar sei 3 Es ist technisch relativ einfach moglich ein solches System zu umgehen wurden Anbieter und Nutzer von nicht autorisierten Inhalten eine Verschlusselung verwenden die Daten per E Mail verschicken die URLs von Zugangen aus dem Ausland aufrufen oder ihre Server in kurzen Abstanden wechseln wie bei Anbietern von Pornografie ublich Probleme und Kritik BearbeitenDie RPS Plane haben abseits der Fachwelt kaum Reaktion ausgelost Dennoch ergeben sich Probleme aus den politischen Implikationen Die Vorstellung dass eine Industrievereinigung im Interesse ihrer Mitglieder die Funktionalitat einer offentlichen Infrastruktur fur alle Internetnutzer in Deutschland beschneiden will sehen Kritiker als skandalos an Die Industrie ist sich der Brisanz eines solchen Systems bewusst Die Gefahr in die Zensurecke gedrangt zu werden ist gross furchtet ein Sprecher des BPI 4 Mit dem Namen Rights Protection System soll womoglich eine Assoziation zu der Mitte der 1990er Jahre heftig gefuhrten Debatte uber Filterung vermieden werden Manche Experten waren damals der Ansicht dass Filterung auf dem Rechner des Endanwenders und unter dessen Kontrolle ein gutes Hilfsmittel fur die informationelle Selbstbestimmung jede Filterung an einer vorgelagerten Stufe beim Internetprovider oder Gateway aber abzulehnen sei 5 Zum anderen ist der Name irrefuhrend weil das System weder Inhalte vor Urheberrechtsverstossen schutzt noch gegen Websites vorgeht die Inhalte anbieten die die Rechteindustrie nicht zu schutzen in der Lage war Weiter wird kritisiert dass die Musikindustrie die Losung ihres Partikularproblems als nationales Schutzsystem anpreist das einmal etabliert auch den Zoll und Strafverfolgungsbehorden sowie dem Fiskus dienen soll Der IFPI Justiziar Nils Bortloff behauptete dass das RPS helfe das nationale Recht im Internet umzusetzen Es eigne sich nicht nur zum Schutz des Urheberrechts sondern konne auch gegen den Vertrieb illegaler Produkte oder rechtswidrigen Materials eingesetzt werden 6 Literatur BearbeitenVolker Grassmuck Freie Software Zwischen Privat und Gemeineigentum Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2002 ISBN 3 89331 432 6Weblinks BearbeitenDas Right Protection System RPS zum Schutz vor Internet Missbrauch und Urheberrechtsverletzungen Memento vom 24 Februar 2002 im Internet Archive ifpi deEinzelnachweise Bearbeiten Vgl BPI 2001 Vgl Bortloff 1999 Vgl Schulzki Haddouti 2 2000 Vgl Krempl 9 1999 Vgl z B Berners Lee 1999 S 167 ff zu der Auseinandersetzung uber den US amerikanischen Communications Decency Act und die Platform for Internet Content Selection PICS Vgl Bortloff 1999 S 117 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rights Protection System amp oldid 191733400