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Eduard Rheinberger AG war der Name einer Schuhfabrik in Pirmasens Der Betrieb war mit uber 2500 Mitarbeitern zeitweise Deutschlands grosste Schuhfabrik 1 Dach uber dem Eingang des Rheinberger Gebaudes mit einem Schuster Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ausblick 2 Zahlen und Fakten 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Plastik des Schuhmachers Hans Sachs zur Schaferstrasse am sogenannten Hans Sachs BauIm September 1882 grundete Eduard Rheinberger 1856 1918 mit 15 Mitarbeitern seine Schuhfabrik im Husarenstall in Pirmasens Zwei Jahre spater zog der Betrieb mit 100 Arbeitern in ein eigenes Gebaude in der Ringstrasse Nach Ausweitung der Produktion kaufte Rheinberger 1903 ein grosses Gelande in der Schachenstrasse 2 Ein 1905 dort errichtetes neues Fabrikgebaude wurde bis 1911 weiter vergrossert Bald arbeiteten 1 500 Mitarbeiter fur Rheinberger In Clausen und Lemberg wurden Teilbetriebe gegrundet die Schuhteile fertigten Zwischenzeitlich traten ab 1909 Eduard Rheinbergers Sohne Gustav und ein Jahr spater Robert 1894 1937 in die Firma ein 3 4 Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Tod von Eduard Rheinberger am 10 Marz 1918 ubernahmen Gustav und Robert die Leitung der Fabrik Schon 1920 wurde das Gebaude aufgestockt 2 und die Firma 1923 mit einem Stammkapital von sechs Millionen Reichsmark in eine Aktiengesellschaft umgewandelt Mitglieder der Familie Rheinberger hielten alle Aktien 4 5 6 1925 wurde der siebenstockige Hans Sachs Bau als Kopfbau der Fabrik an der Ecke Frohn und Schaferstrasse errichtet Zwei Jahre danach produzierten 1 800 Arbeiter 5 000 Paar Schuhe taglich 2 Neue Absatzmarkte in Danemark England Osterreich der Schweiz und auf dem Balkan wurden erschlossen Bis ins Jahr 1937 wurden die Fabrikgebaude mehrfach erweitert und die Zahl der Beschaftigten wuchs auf 2 300 an 4 Robert Rheinberger verstarb in diesem Jahr Das Unternehmen zeichnete sich in der Zwischenkriegszeit durch soziales Engagement fur seine Mitarbeiter aus 1927 28 wurde ein Altersheim fur ehemalige Betriebsangehorige errichtet 3 und nach dem Bau erster Werkswohnungen in der heutigen Rheinbergerstrasse im Winzler Viertel 7 entstand spater eine ganze Rheinberger Siedlung auf dem Schachen Zu den Schattenseiten der Unternehmensgeschichte zahlt dagegen dass sich Rheinberger wahrend des Zweiten Weltkrieges neben anderen grossen deutschen Unternehmen wie Salamander und Fagus an Materialtestversuchen auf der Schuhprufstrecke im KZ Sachsenhausen beteiligte bei denen zahlreiche Haftlinge zu Tode kamen 8 Als im September 1939 die Stadt Pirmasens geraumt werden musste erwarb Gustav Rheinberger in Offenbach ein Zweitwerk in dem bis August 1940 1 200 Mitarbeiter Schuhe herstellten 4 Nach Ruckverlagerung der Produktion nach Pirmasens wurden in Offenbach vorwiegend Schuhteile wie etwa Rahmen produziert Eduard Rheinberger Sohn des verstorbenen Robert leitete das Zweigwerk am Main Ein Luftangriff am 19 Marz 1944 fuhrte zur Zerstorung der Fabrik in Offenbach wahrend der Stammsitz kurz nach dem verheerenden Luftangriff auf Pirmasens am 15 Marz 1945 in den zwei Nachten zwischen dem 19 und dem 21 Marz zu mehr als der Halfte ausbrannte 9 Mit nur 30 Arbeitern nahm Gustav Rheinberger 1945 die Produktion wieder auf 1946 wurden etwa 200 Maschinen demontiert und als Reparationszahlungen abtransportiert 3 1950 erfolgte die Umstellung der Stammkapitalwahrung auf sechs Millionen DM 5 6 Ein Jahr spater wuchs die Belegschaft auf uber 2 500 Mitarbeiter an Der Slogan Rheinberger Meisterschuhe wurde zu einem Qualitatsbegriff 10 Der jungere Eduard Rheinberger verstarb 1953 und sein Bruder Klaus ubernahm das Werk in Offenbach 2 Im Jahr 1962 produzierte die Firma 1 5 Millionen Paar Schuhe nbsp Der Rheinberger Komplex wird renoviert linker Bereich schon fertig rechts wird noch gebautNach dem Tod des ersten Ehrenburgers der Stadt Pirmasens Gustav Rheinberger am 23 Januar 1968 und dem beginnenden Niedergang der Schuhindustrie in Pirmasens wurden die Aktien der Firma 1973 mit noch 700 Angestellten fur 12 Millionen DM an zwei Privatbanken verkauft 2 Von diesen erwarb im gleichen Jahr die Hauensteiner ASS Schuhfabriken GmbH die Reste der Firma Rheinberger 4 Nachdem die Schuhfertigung mit den verbliebenen 250 Mitarbeitern nach Schwanheim verlagert worden war wurde der Betrieb in den Jahren 1995 1996 endgultig geschlossen 10 Ausblick Bearbeiten nbsp Ruckansicht Innenhof des Gebaudes nach dem Umbau 2008 2007 begann die Stadt Pirmasens damit das ehemalige Betriebsgelande in einen Gewerbepark umzuwandeln und baufallige Gebaudeteile wurden abgerissen Bei der Restgrosse des Gebaudekomplexes von rund 18 000 m2 Nutzflache wurde eine Investitionssumme von ca 19 Mio kalkuliert 11 Die Finanzierung wurde durch eine Spende von 1 Million des Rheinberger Nachkommen Klaus Rheinberger 12 13 Fordermittel aus dem Bundespilotprojekt Stadtumbau West 14 sowie aus Landesmitteln gedeckt Ende April 2008 wurde in einem Teil des Gebaudes das erste Science Center in Rheinland Pfalz das Dynamikum eroffnet 2 Zahlen und Fakten BearbeitenWaren im Jahr 1914 in 243 Pirmasenser Schuhfabriken 14 000 Menschen beschaftigt so stieg diese Zahl bis 1970 auf 22 000 Heute arbeiten lediglich noch ca 1 200 in der Schuhproduktion alleine 200 davon bei Peter Kaiser Bei Rheinberger stieg die Anzahl der Arbeiter von knapp 15 bei der Grundung 1882 uber 1 500 1905 auf 2 500 im Jahr 1937 Danach begann der Abstieg uber 700 Personen 1973 bis auf 250 bei der Schliessung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rheinberger Pirmasens Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten 1 2 Vorlage Toter Link www pirmasenser zeitung de Dynamikum Zeitung Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven Sonderausgabe der Pirmasenser Zeitung am 26 April 2008 S 11 a b c d e f 1 2 Vorlage Toter Link www pirmasenser zeitung de Dynamikum Zeitung Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven Sonderausgabe der Pirmasenser Zeitung am 26 April 2008 a b c Albert Gieseler Eduard Rheinberger GmbH Schuhfabrik a b c d e Julius Ganser 100 Jahre Rheinberger 1882 1982 Pirmasens 1982 a b Aktie der Eduard Rheinberger AG in Pirmasens beim HWPH Historisches Wertpapierhaus AG a b Aktie der Eduard Rheinberger AG beim Aktien Archiv Benecke amp Rehse Gerhard und Evelyn Stumpf Geliebtes Pirmasens 1 Auflage Bd 11 1919 1929 Komet Verlag Pirmasens 1992 ISBN 3 920558 15 4 Anne Sudrow Der Schuh im Nationalsozialismus Eine Produktgeschichte im deutsch britisch amerikanischen Vergleich Wallstein Gottingen 2010 ISBN 978 3 8353 0793 3 S 534 http www wirtschaftsgeschichte rlp de a z r rheinberger ag html abgerufen am 27 Juli 2017 a b LRP DE Auf leisen Sohlen die Zukunft einholen Lebendiges Rheinland Pfalz Heft III IV 2004 ISSN 0934 9294 GIU Gesellschaft fur Innovation und Unternehmensforderung mbH Projektentwicklung Rheinberger Pirmasens Memento vom 19 Juli 2011 imInternet Archive PDF 365 kB 10 2005 Webarchiv Peter Thiessen Die grossen Namen und was von ihnen bleibt Rheinberger Neuffer und Salamander in Auf leisen Sohlen die Zukunft einholen Lebendiges Rheinland Pfalz Heft III IV 2004 ISSN 0934 9294 S 35 1 2 Vorlage Toter Link www pirmasenser zeitung de Dynamikum Zeitung Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven Sonderausgabe der Pirmasenser Zeitung am 26 April 2008 S 16 Bundesministerium fur Verkehr Bau und Stadtentwicklung Stadtumbau West Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive PDF 723 kB 49 201992 7 600119 Koordinaten 49 12 7 17 N 7 36 0 43 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rheinberger Schuhfabrik amp oldid 211279374