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Mit Replosivierung bezeichnet man in der historischen Sprachwissenschaft ein Phanomen des Lautwandels Es besteht darin dass Verschlusslaute ihre Plosivqualitat wieder erlangen nachdem sie sie zuvor lautgesetzlich verloren hatten Beispiele BearbeitenZahlreiche Beispiele liefert etwa die Lenisspaltung vgl hierzu Lenis wie sie z B von Karl Luick und seinem Schuler Hans Pinsker beschrieben wurde Eine indogermanische Media aspirata ein behauchter stimmhafter Verschlusslaut i e bh dh gh verliert im Rahmen der germanischen Lautverschiebung in der Regel ihre Behauchung und wird zur Media zum stimmhaften Verschlusslaut Nun finden sich zahlreiche Beispiele die dort wo eine Media zu erwarten ware einen stimmhaften Reibelaut Spirans tragen Dies erklart sich durch den Einfluss der lautlichen Umgebung Pinsker nimmt vereinfacht formuliert an dass Mediae aspiratae die nach Vokalen oder Liquida von ihm Zerreibstellen genannt standen zu stimmhaften Reibelauten verschliffen wurden wahrend sie in anderweitiger Lautumgebung den Hemmstellen wie oben beschrieben zu Mediae wurden Die Voraussetzung fur Replosivierung erfullen also alle diese aus ursprunglichen Mediae aspiratae stammenden Reibelaute Im Anschluss an die Lenisspaltung findet z B im Westgermanischen die Replosivierung auch in Zerreibstellen statt Literatur BearbeitenKarl Luick Historische Grammatik der englischen Sprache Mit dem nach den hinterlassenen Aufzeichnungen ausgearbeiteten zweiten Kapitel Erster Band Abteilung I Bernhard Tauchnitz Stuttgart 1964 S 800ff Matthias Passer Nautica Germanica Etymologische Untersuchungen zur germanischen Seefahrtsterminologie Bezeichnungen von Schiffen und Schiffsteilen im Altenglischen Diplomarbeit Universitat Salzburg 2008 S 68ff Hans Pinsker Altenglisches Studienbuch August Bagel Verlag Francke Verlag Dusseldorf Bern Munchen 1976 S 66f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Replosivierung amp oldid 202567251