www.wikidata.de-de.nina.az
Die Notfalldarstellung Realistische Notfalldarstellung RND Realistische Unfalldarstellung RUD oder auch Realistische Unfall und Notfall Darstellung RUND ist ein spezifischer Aufgabenbereich im Rahmen des Katastrophenschutzes des Zivilschutzes der Feuerwehr der Jugendbereitschaften der Hilfsorganisationen des Rettungsdienstes und der Polizeiarbeit Die Notfalldarstellung wird von vielen Hilfsorganisationen wie zum Beispiel dem Malteser Hilfsdienst der Deutschen Lebens Rettungs Gesellschaft Arbeiter Samariter Bund dem Deutschen Roten Kreuz oder der Johanniter Unfall Hilfe durchgefuhrt Trotzdem sind auf Darstellerseite organisationsubergreifende Ubungen keine Seltenheit sondern zumindest bei Grossubungen fur den Katastrophenschutz im Gegenteil eher die Regel Viele Vereine kommen auf eine realistische Unfalldarstellung immer gerne zuruck wenn es darum geht zum Beispiel Brandmeister Anwarter oder Notfallsanitater zu prufen Aber auch Organisationen wie die Polizei nehmen die RUDIs Realistische Unfalldarsteller in Anspruch um auch in der Notfallversorgung Neues zu lernen Inhaltsverzeichnis 1 Ziele 2 Geschichte 3 Vorgehensweise 3 1 Schminken 3 1 1 Werkzeuge 3 1 2 Materialien 3 2 Darstellen 3 2 1 Requisiten 4 Literatur 5 EinzelnachweiseZiele BearbeitenZiel der Notfalldarstellung ist es Einsatzkrafte im Rahmen ihrer Ausbildung und ihren regelmassigen Ubungen moglichst realitatsnah den Ernstfall am Menschen trainieren zu lassen nach dem Motto Wissensvermittlung durch Selbsterfahrung Geschichte BearbeitenDie Ursprunge der Notfalldarstellung sind in der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu finden Die britische Armee engagierte Berufsschauspieler um Armee Sanitater auf den Anblick schwerer Verletzungen vorzubereiten In Grossbritannien Danemark und der Schweiz wurden 1944 in Frankreich 1950 in Schweden 1953 erste Unterlagen erstellt und Hilfsmittel entwickelt die sich speziell auf die moglichst naturgetreue Darstellung von Wunden beziehen und hierbei Verwendung finden 1 nbsp DRK Ubungskarten hier abgebildet Serie IIn der Bundesrepublik Deutschland wurden nach anfanglicher Verwendung von Verletzungs Karten seit etwa 1951 zunachst Moulagen in Form von Gummiattrappen verwendet Vom Deutschen Jugendrotkreuz JRK wurde im Jahr 1954 erstmals die Blatter uber Realistische Unfalldarstellung herausgegeben Sie wurden als eine der Grundlagen fur JRK Jahreswettbewerbe die von der Kreisebene uber den Regierungsbezirk und Bundesland bis auf Bundesebene stattfanden herangezogen 2 3 1955 folgte eine Broschure des DRK die mehrfache Neuauflagen erfuhr 4 Mit dem Schminkkasten Mehlem 64 der nach dem Sitz der damaligen DRK Bundesschule im Ort Mehlem benannt wurde wurde die Notfalldarstellung deutlich verbessert und unterstutzt Es folgten weitere Erganzungen in den Jahren 1965 und 1985 5 Im Jahr 1984 wurde beim DRK begonnen eine bundeseinheitliche Ausbildung in Realistischer Unfalldarstellung zu etablieren Ein erster Leitfaden entstand im Jahr 1995 ein Handbuch wurde 1996 herausgegeben und 1997 ein Leitfaden fur den RUD Aufbaulehrgang verabschiedet 6 Die aktuelle Schulungsunterlage ist das Handbuch Notfalldarstellung das in erster Auflage im Jahr 2013 erschien 7 Beim DRK in der DDR wurden erste einheitliche Schulungsunterlagen Anfang der 60er Jahre erstellt und vertrieben Die Ausbildung erfolgte in einem 22 stundigen Lehrgang anhand des Schminksortiments RU K Sortiment DRK der Firma Coloran 8 Vorgehensweise BearbeitenSchminken Bearbeiten Das Schminken von Wunden und Verletzungen ist einer der wesentlichen Bestandteile der Notfalldarstellung Dabei werden mit Theaterschminke realitatsnahe Verwundungen etc modelliert Werkzeuge Bearbeiten Spatel Schwamme PinselMaterialien Bearbeiten Hierfur gibt es eine Menge an Materialien wie zum Beispiel Kunstblut Spezielles Schmink Wachs oder Kit Schminkpaletten Hautfarbe bunt Fettfarbe Vaseline PuderDarstellen Bearbeiten Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Notfalldarstellung ist das Darstellen Hier werden Verletzungen und Krankheiten geschauspielert Dazu gehort besonders die Reaktion auf die Helfer So muss ein Darsteller wissen wie er auf eine bestimmte Aktion des Helfers zu reagieren hat Deshalb ist es bei vielen Verletzungen unumganglich erfahrene Darsteller und keine Neulinge einzusetzen Liegt der Schwerpunkt einer Ubung auf der medizinischen Versorgung der Darsteller sind medizinische Kenntnisse eine wichtige Voraussetzung fur den Darsteller Aber auch das Spielen von Betroffenen also nicht verletzten Personen ist Teil der Darstellung Da diese Personen selten oder wenig geschminkt werden ist das schauspielerische Konnen hier umso wichtiger Requisiten Bearbeiten Zur Darstellung von bestimmten Fallbeispielen ist auch der Gebrauch von Requisiten unerlasslich Dazu zahlen zum Beispiel Messer bei Schnitt oder Stichwunden Glasscherben oder auch Blindenbinden beim Darstellen von blinden Personen Es handelt sich dabei um spezielle Theaterartikel da die Gefahr einer echten Verletzung viel zu hoch ware Spezialeffekte gehoren nicht zur Notfalldarstellung Die Gefahr dass sich jemand tatsachlich verletzt ist viel zu hoch Auch sind die notwendigen Mittel haufig nicht verfugbar Bei der Notfalldarstellung kommt es nur auf den Notfall selbst und die Handlung an aber nicht auf ein aktionsreiches Geschehen Literatur BearbeitenMinisterium fur das Hoch und Fachschulwesen der DDR Handbuch Realistische Wund und Unfalldarstellung Berlin 1988 Michel Korner Arbeitsmappe fur die Realistische Unfalldarstellung Bonn 1978 Deutsches Rotes Kreuz Handbuch fur die Realistische Unfall Darstellung Bonn 1996 Hanns Gerlach Walter Stoeckel Deutsches Rotes Kreuz Realistische Unfall Darstellung Bonn 1965 Deutsches Rotes Kreuz Jugendrotkreuz Handbuch Notfalldarstellung Berlin 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Deutsches Rotes Kreuz Handbuch fur die Realistische Unfall Darstellung Bonn 1996 Seite 3 Manfred Horz Kreiswettbewerb des DRK Oberlahn JRK Obertiefenbach stellt Siegergruppe und qualifiziert sich fur Bezirkswettbewerb Hrsg Nassauische Landeszeitung Limburg 19 Mai 1969 Manfred Horz JRK Obertiefenbach unter den Besten beim Bezirkswettbewerb DRK Jugendgruppe vertrat den Oberlahnkreis in Wiesbaden hervorragend Hrsg Nassauische Landeszeitung Limburg 3 Juni 1969 Deutsches Rotes Kreuz Handbuch fur die Realistische Unfall Darstellung Bonn 1996 Seite 6 Hanns Gerlach Walter Stoeckel Deutsches Rotes Kreuz Realistische Unfall Darstellung Bonn 1965 Deutsches Rotes Kreuz Handbuch fur die Realistische Unfall Darstellung Bonn 1996 Seite 7 f Deutsches Rotes Kreuz Handbuch fur die Realistische Unfall Darstellung Bonn 1996 Seite 12 f Deutsches Rotes Kreuz Jugendrotkreuz Handbuch Notfalldarstellung Berlin 2013 Deutsches Rotes Kreuz Handbuch fur die Realistische Unfall Darstellung Bonn 1996 Seite 8 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notfalldarstellung amp oldid 229306271