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Als Rauchfang einer Dampflokomotive bezeichnet man deren Kamin Schlot oder Schornstein Die Bezeichnung leitet sich vom analog gebrauchten Rauchfang bei stationaren Feuerungsanlagen etwa in Schmieden her Ein typischer FunkenfangerkaminDie Seguin mit hinten liegendem Rauchfang und Ventilatoren zum anfachen des FeuersBedeutung BearbeitenEr befindet sich in der Regel uber der Rauchkammer Direkt darunter ist das Blasrohr und wenn vorhanden der Hilfsblaser platziert Bei den ersten Dampflokomotiven war dies noch nicht der Fall da damals die Vorteile dieser Anordnung noch nicht erkannt worden waren Der Rauchfang dient in erster Linie der Abfuhrung der Rauchgase die bei der Verbrennung des Brennstoffes entstehen Die zusatzliche Ableitung des Abdampfes der Zylinder durch den Kamin hat technische Vorteile Die heute ubliche Platzierung auf der vom Fuhrerstand abgewandten Seite des Kessels hat vor allem technische Grunde Bei der Anordnung des Rauchfangs muss allerdings darauf geachtet werden dass der Rauch vor allem in Tunneln uber das Fuhrerhaus hinweggeleitet wird da ansonsten der Rauch die Sicht auf die Strecke unmoglich macht die Rauchgase sind im Fuhrerstand naturlich auch nicht erwunscht Gerade dieses Problem wurde bei den Cab Forward Lokomotiven durch Drehen der eigentlichen Lokomotivkonstruktion gelost Weil einige Brennstoffe mehr oder weniger zu Glut und Funkenbildung neigen die von den Rauchgasen mitgerissen werden konnen ist deswegen teilweise ein Funkenfanger notwendig Dieser kann sowohl in die Rauchkammer als auch in den Rauchfang selber eingebaut werden Diese spezielle Bauform mit Funkenfanger im Kamin wird auch Funkenfangerkamin genannt Dieser wird hauptsachlich bei Dampflokomotiven mit Holzfeuerung eingebaut und hat eine ausgepragte konische Bauform Denn holzgefeuerte Lokomotiven besitzen in der Regel zwei Funkenfanger einen in der Rauchkammer und einen zusatzlichen im Rauchfang Bei kohlebefeuerten Lokomotiven ist der Einbau des Funkenfangers in der Rauchkammer ausreichend weshalb bei diesen eine fast zylindrische Bauform vorherrscht da diese einfacher herzustellen ist Allerdings besitzen auch diese Rauchfange im Innern in der Regel eine leicht konische Bauform da dadurch ein besserer Zug durch das Blasrohr erreicht werden kann Da die mogliche Bauhohe des Rauchfangs begrenzt ist kann oft kein naturlicher Luftzug entstehen deshalb begann man Geblase einzubauen Anfanglich waren das zum Beispiel von den Achsen angetriebene Ventilatoren Es zeigte sich aber schnell dass die einfachste Losung darin besteht dass man den verbrauchten Dampf aus den Zylindern am besten durch den Rauchfang ableitet und dadurch einen Unterdruck in der Rauchkammer erzeugt der die Rauchgase aus den Heizrohren saugt und so den bei hohen Kaminen entstehenden naturlichen Zug ersetzen kann Moderne Dampflokomotiven besitzen fur den Stillstand Hilfsblaser mit welchen die Lokomotivbesatzung den Luftzug im Rauchfang regeln kann Bei Kondensationslokomotiven musste infolge des Fehlens des Abdampfes ein Lufter in den Rauchfang eingebaut werden Der Rauchfang und das Blasrohr mussen aufeinander abgestimmt sein da nur so eine Saugwirkung eintritt die das Feuer durch den dadurch entstehenden Luftzug zusatzlich anfacht Dieses Anfachen ist direkt von der Starke des Auspuffschlages abhangig und damit von der Arbeit des Dampfmaschine Das Anfachen des Feuers ist somit erwunscht regelt es doch in gewissen Grenzen selbsttatig die Leistung der Dampfmaschine Um bei hoheren Geschwindigkeiten eine bessere Abfuhrung der Rauchgase ausserhalb des Rauchfang zu gewahrleisten war immer schon die Form des Rauchfangs ausschlaggebend Anfanglich reichte eine entsprechend angepasste Krone am Kamin Auch wurde der obere Abschluss nicht waagerecht sondern nach vorne ansteigend abgeschnitten Doch mit steigender Leistung und steigenden Geschwindigkeiten war dies nicht mehr ausreichend und es wurde angefangen zusatzlich Windleitbleche anzubringen die den Abzug der Rauchgasse positiv beeinflussen konnen Quellen BearbeitenAlfred Moser Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847 1966 4 nachgefuhrte Auflage Birkhauser Stuttgart 1967 6 Auflage ISBN 3 7643 0742 0 Roll Enzyklopadie des Eisenbahnwesens Artikel Rauchfang auf zeno Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rauchfang Dampflokomotive amp oldid 235998517