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Mit Radierung lat radere kratzen wegnehmen entfernen bezeichnet man kunstlerische Arbeitstechniken bei denen durch Wegkratzen einer Deckschicht lineare oder flachige Wirkungen erzielt werden Ahnlich wie bei der Drucktechnik Radierung bei der man auf einer metallischen Druckplatte radiert wird das Radieren auch als Schmucktechnik von Vergoldern direkt angewandt Dabei wird eine auf den Untergrund meist Blattmetall wie Glanzgold oder Glanzsilber aufgebrachte Farbschicht schabend entfernt Die Untergrunde fur die Radierung sind absolut glatte Flachen wie Glas Folie Lack und Blattmetall in Glanzform selbst Auch in der Hinterglasmalerei wurde die Technik der Radierung gelegentlich angewandt vor allem um auf Goldgrund grafische Wirkungen zu erzielen Dabei wurde das auf der Glasruckseite haftende Blattgold mit der Radiernadel zeichnerisch bearbeitet und anschliessend mit schwarzem Lack abgedeckt Siehe den Hauptartikel Eglomise Ahnlich arbeiteten virtuose Hersteller von Hohlglasern die im 18 Jahrhundert vor allem in Bohmen die sogenannten Zwischengoldglaser herstellten bei denen zwei geschliffene Trinkgefasse so ineinandergesetzt und miteinander verklebt wurden dass die Goldradierung zwischen ihnen eingeschlossen wurde Das historische Bindemittel fur eine Radierfarbe ist Glutinleim Es eignen sich jedoch auch kaseingebundene Farben wie zum Beispiel die Plakafarbe zur Herstellung einer Radierfarbe Die Plaka Radierfarbe ist leicht herzustellen und erfordert kein besonderes Geschick Da diese eine sehr hohe Bindekraft besitzt was bei der Radierung von Nachteil ist wird sie mit destilliertem Wasser zur langeren Haltbarkeit da die Verschmutzungen im Leitungswasser die Farbe leicht verderblich machen etwas geschwacht Dies hemmt jedoch zugleich die notige Deckkraft Da Pulverpigmente ungebunden sind eignen sie sich hervorragend um der Radierfarbe ihre notige Deckfahigkeit wiederzugeben Dabei ist darauf zu achten dass kein zu grobes Pigment benutzt wird um den Untergrund nicht zu beschadigen und keine Ausbruche zu provozieren Um die Radierfarbe leichter radierfahig zu machen wird der Farbe als Netzmittel ein wenig Seife beigesetzt Man uberpruft das Farbmittel auf einem Probestuck das dieselben Eigenschaften wie das Hauptobjekt aufweist Fur den Auftrag der fein gesiebten Radierfarbe nutzt man zumeist einen weichen Haarpinsel Nach einer kurzen Trocknungsphase wird dann der Untergrund unter der Farbe freigelegt Zum Radieren nutzt der Kirchenmaler oder Vergolder bevorzugt ein Buchenholzstabchen weil dieses Holz nicht zu weich oder zu hart ist Das Radierstabchen darf nicht zu spitz sein um das Glanzgold nicht vom Poliment abzureiben Wenn im Nachhinein auffallt dass die Radierfarbe zu stark gebunden ist kann man das Holzchen leicht anfeuchten um die Farbe besser anlosen zu konnen Arbeitsweise nach P Schutz Im Anschluss sollte das Werkstuck etwa einen Tag austrocknen und dann mit einem Klarlack Zapon Schellack uberzogen werden Literatur BearbeitenHans Kellner Vergolden Das Arbeiten mit Blattgold Die wichtigsten Techniken der Poliment Ol Hinterglas und Mordentvergoldung Mit Verzierungstechniken wie Gravieren Radieren Aufsetzarbeit und Punzieren Silberoxidation und Lusterfassung Callwey Georg D W GmbH 2002 ISBN 3 766715313 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radierung Schmucktechnik amp oldid 204663608