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Das Ruckkehrzentrum Burglkopf steht in der Marktgemeinde Fieberbrunn im Bezirk Kitzbuhel im Bundesland Tirol Die Einrichtung des Bundesministeriums fur Inneres BMI verfolgt das Ziel Gefluchtete mit negativem Asylbescheid die nicht zum Zwecke der Abschiebung inhaftiert werden durfen von der Gesellschaft abzuschotten und sie so zur freiwilligen Ruckkehr zu bewegen Ruckkehrzentrum Burglkopf in FieberbrunnRuckkehrzentren BearbeitenDie dortige Unterbringung soll nach Angaben des Bundesministeriums fur Inneres einer geplanten Ausserlandesbringung aber auch zur Optimierung und Steigerung der Bereitschaft zu einer eventuell freiwilligen Ausreise 1 dienen Die Einrichtung stellt dabei sowohl eine Ruckkehrberatungseinrichtung als auch eine Betreuungsstelle fur Personen im Asylverfahren dar 2 Neben der Einrichtung am Burglkopf in Tirol existieren auch im Niederosterreichischen Schwechat sowie im Oberosterreichischen Bad Kreuzen zwei weitere Ruckkehrzentren Letzteres wurde neu eingerichtet nachdem die Einrichtung am Burglkopf durch einen Hungerstreik der dort untergebrachten Gefluchteten im Juni 2019 in die Kritik geraten war 3 Geschichte BearbeitenDas Ruckkehrzentrum am Burglkopf befindet sich auf dem Gelande ehemaliger Betriebsanlagen eines stillgelegten Magnesit Tagebaus Der Mineralienatlas bezeichnet das Gelande als Hochplateau Ofenberg Vom Bergbau am Gipfel des Burglkopfs fuhrt ein Forderstollen zum heutigen Ruckkehrzentrum Burglkopf von wo aus wiederum das Magnesit mit einer 4 km langen Materialseilbahn zum Magnesitwerk Hochfilzen transportiert wurde Auf dem heutigen Gelande befinden sich demnach ein ehemaliges Zechenhaus sowie ein Knappenhaus 4 wobei letzteres eines der beiden Gebaude ist in denen heute Gefluchtete untergebracht werden Die Betriebsgebaude und Arbeiterwohnhauser wurden ab 1957 erbaut und hierzu mit einer eigenen Fahrstrasse erschlossen 1972 wurde der Magnesitabbau im Revier Burgl eingestellt 5 Laut einer parlamentarischen Anfrage an das Bundesministerium fur Inneres aus dem Jahr 2009 hat das Land Tirol die ehemaligen Arbeiterunterkunfte der Magnesitwerke Hochfilzen seit 1993 zur Unterbringung Gefluchteter angemietet Bereits in diesem Dokument aus dem Jahr 2009 wird auf die besonders abgeschiedene Lage der Unterkunft und die damit einhergehenden langen Anfahrtswege sowie die hohen Restaurierungs und Instandhaltungskosten aufmerksam gemacht Zum Zeitpunkt dieser Anfrage wurde die Unterkunft noch vom Land Tirol betrieben und als regulare Fluchtlingsunterkunft genutzt 6 Gemass einer weiteren Anfrage und deren Beantwortung durch das BMI 7 wird die Unterkunft seit 1 Juli 2014 als Bundesbetreuungsstelle gefuhrt Die Leitung obliegt seitdem also nicht mehr dem Land Tirol sondern dem Bund bzw dem BMI In dieser Anfrage wird ein rassistischer Vorfall erwahnt bei dem vier Manner im Jahr 2014 Knallkorper gegen die Unterkunft warfen und rassistische Parolen riefen Medienberichten zufolge seien sogar Schusse gefallen 8 Die Gefluchteten befanden sich zum Zeitpunkt der Anfragenbeantwortung Juli 2015 durchschnittlich 22 Tage in der Unterkunft Burglkopf wurde hier also als Art Verteilerzentrum fur Gefluchtete genutzt Bereits zu diesem Zeitpunkt oblag die Betreuung der Einrichtung der privaten Sicherheitsfirma ORS Service GmbH wahrend der Verein Menschenrechte Osterreich VMO die Rechtsberatung ubernahm Der VMO erhalt direkte finanzielle Zuwendungen vom Bundesministerium fur Inneres er bietet also keine unabhangige Rechtsberatung fur Gefluchtete an So fuhrte der VMO im Jahr 2015 laut Anfragenbeantwortung einmal wochentlich eine Go Dublin Beratung fur die Gefluchteten am Burglkopf durch Diese Beratung soll dabei die Akzeptanz und damit Durchsetzbarkeit der Verfahren nach der Dublin II Verordnung unter den betroffenen Asylwerbern fordern und kann damit wohl als Vorlaufer der spateren Ruckkehrberatung gelten nbsp Transparent am Burglkopf zur Zahlung der Tage seit Beginn des Protest Hungerstreiks Juni 2019 Seit 2017 wird die Unterkunft vom BMI nicht mehr nur als Bundesbetreuungsstelle sondern auch als Ruckkehrzentrum genutzt in Amtssprache meist Ruckkehrberatungseinrichtung Am 3 Juni 2019 begaben sich 17 Gefluchtete am Burglkopf in den Hungerstreik um gegen ihre dortige Unterbringung zu protestieren 9 Sie forderten eine Unterbringung in regularen Fluchtlingsunterkunften die Wiederaufnahme in die finanzielle Grundversorgung sowie eine nochmalige Prufung ihrer Asylantrage Einzelnachweise Bearbeiten Menschenrechtliche Uberprufung der Ruckkehrberatungseinrichtungen durch Innenminister Peschorn Abgerufen am 27 Oktober 2020 UNHCR Empfehlungen zur Unterbringung von Asylsuchenden in den Bundesbetreuungsstellen Fieberbrunn und Schwechat UNHCR Osterreich Abgerufen am 28 Oktober 2020 H Angerer Hungerstreik am Burglkopf Wir wollen leben wie Menschen 14 Juni 2019 abgerufen am 27 Oktober 2020 Magnesite mine Weissenstein Fieberbrunn Kitzbuhel District Tyrol Austria Abgerufen am 28 Oktober 2020 Mineralienatlas Fossilienatlas Abgerufen am 28 Oktober 2020 3721 J XXIV GP Asylheim Burglkopf Fieberbrunn Abgerufen am 29 Oktober 2020 4940 J XXV GP abgeschiedenes Bundesasylheim am Burglkopf Tirol Abgerufen am 29 Oktober 2020 Asylwerberheim Burgelkopf in Fieberbrunn In Plattform Bleiberecht 14 November 2014 abgerufen am 29 Oktober 2020 Hugo Huber Ruckkehrzentrum Burglkopf 17 Asylwerber im Hungerstreik 5 Juni 2019 abgerufen am 29 Oktober 2020 47 438398 12 596403 1259 Koordinaten 47 26 18 2 N 12 35 47 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruckkehrzentrum Burglkopf amp oldid 218285485