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Positive Peer Culture PPC ist ein Ansatz zur Forderung von Resilienz im Jugendalter Er wurde in den 1960er Jahren in den USA von Harry H Vorrath und Larry K Bendtro entwickelt Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Gruppentreffen 3 Wirkungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAusgangslage BearbeitenIm Kern will PPC Jugendliche anleiten trotz all ihrer Probleme ihre positive Aufmerksamkeit auf andere Jugendliche zu richten und ihnen zu helfen In der Forschung finden sich viele Hinweise dass von Gleichaltrigen im Jugendalter eher Gefahren ausgehen Die Rede ist von Cliquen und Banden weniger vom Freundeskreis oder Netzwerk Dabei fehlt es nicht an Hinweisen warum wo und wie sich Jugendliche gegenseitig unterstutzen konnen und sollen Weil die Bedeutung Gleichaltriger in der Jugend zunimmt verbinden sich mit Peerbeziehungen Risiken aber auch besondere Chancen Jugendliche orientieren sich in ihrem Verhalten in ihren Einstellungen und ihrer Identitat an anderen Jugendlichen PPC hat den Anspruch einen positiven Ort des sozialen Lernens einen Ort der sich durch eine Kultur der gegenseitigen Hilfe auszeichnet zu schaffen Positive Peer Culture ist ein Angebot das in der Heimerziehung entwickelt wurde und nun auch in ausserschulischen und schulischen Angeboten umgesetzt wird Der Ansatz nutzt die Kraft der Peer Group konstruktiv Es wurde parallel in anderen theoretischen Kontexten vorangetrieben von Howard W Polsky Wine Delinquenteneinrichtung in Philadelphia geht ahnlich vor und nennt die Herangehensweise Grou Guided Interaction Inzwischen gibt es auch im deutschsprachigen Raum Einrichtungen die diesem Ansatz folgen z B Seehaus Leonberg oder Projekt Chance Erfahrungen gibt es auch mit schulischen und Freizeitangeboten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Jugendlichen werden aufgefordert und angeleitet sich innerhalb ihrer Gruppe gegenseitig zu helfen Unabhangig von den eigenen Problemen machen Jugendliche hier die Erfahrung dass sie fur andere hilfreich sein konnen Dies stabilisiert den eigenen Selbstwert positiv und nachhaltig Gruppentreffen BearbeitenDie Gruppentreffen im PPC Ansatz folgen bestimmten Regeln Problembenennung Jeder Jugendliche benennt ein aktuelles Problem etwas das sich in den letzten Tagen ereignet hat das ihn beschaftigt und unangenehme Gefuhle hervorgerufen hat Es geht dabei um Alltagsprobleme Die Probleme konnen anhand von Listen eingeordnet werden Probleme werden als Herausforderungen verstanden nicht als etwas das man nicht haben sollte Problemfindungsrunde Bei jedem Treffen wird immer nur ein Problem behandelt Die Jugendlichen versuchen einstimmig zu beschliessen wer bei diesem Treffen sein Problem einbringen darf Das darf in der Gruppe diskutiert werden Am Ende mussen aber alle Jugendlichen mit der Entscheidung einverstanden sein Problemschilderung Der betreffende Jugendliche schildert sachlich sein Problem und damit verbundene Ereignisse moglichst in chronologischer Reihenfolge Er stellt dar wer alles mit diesem Problem zu tun hat Die anderen Jugendlichen unterbrechen ihn dabei nicht Nachfragen zum Sachstand Die ubrigen Jugendlichen konnen nun nachfragen wenn sie etwas nicht verstanden haben oder sie noch Informationen brauchen Diese Fragen sollen sachlich bleiben Nachfragen zur Gefuhlslage und moglichen Verhaltensalternativen der Beteiligten Nun sollen die ubrigen Jugendlichen durch Nachfragen versuchen etwas uber die Gefuhlslage der am Problem beteiligten Personen zu erfahren Ausserdem soll daruber gesprochen werden welche Verhaltensalternativen in der betreffenden Situation moglich gewesen waren Losungsmoglichkeiten entwerfen Die Gruppe uberlegen jetzt gemeinsam welche Losungsmoglichkeiten es gibt Die Losungsmoglichkeiten sollen diskutiert werden Hausaufgaben werden verteilt Die Jugendlichen uberlegen wer welche Hausaufgaben ubernehmen kann Der Jugendliche der sein Problem eingebracht hat soll nicht allein die Losungsverantwortung ubernehmen Es wird uberlegt welche Jugendlichen ihn unterstutzen konnen und wie dies geschehen kann Dabei soll moglichst die ganze Gruppe einbezogen werde Ob die Hausaufgaben gemacht wurden und wie das abgelaufen ist wird beim nachsten Treffen als erstes angesprochen Ruckmelderunde Der Moderator gibt jedem Jugendlichen eine Ruckmeldung uber sein Verhalten bei der Gruppensitzung 1 Wirkungen BearbeitenDurch die Moglichkeit anderen zu helfen kann Wertschatzung erfahren und ein positives Selbstbild aufgebaut werden Indem einer dem anderen hilft gewinnt er an positiver Bedeutung fur die anderen Im Wechselspiel von Hilfehandeln und positiver Fremdeinschatzung kommt es zu einer positiven Selbstbewertung und zu einer Stabilisierung des Selbstwerts Vertrauen Hilfsbereitschaft Verantwortung untereinander und soziale Kompetenz wachsen Akzeptanz Verstehen Toleranz untereinander nehmen zu Die Jugendlichen sprechen uber eigene Probleme Schwachen und Starken Konflikte und Krisen werden angesprochen Zuhoren wird gelernt Mit PPC liegt ein Ansatz vor der bei Jugendlichen die als schwierig gelten tief greifende Veranderungen moglich machen soll Die Veranderungen gehen uber reine Verhaltensanderungen hinaus und greifen nachhaltig in die Personlichkeitsentwicklung ein Siehe auch BearbeitenGlen Mills SchoolsLiteratur BearbeitenL K Brendtro M Mitchell The organizational ethos From Tension to teamwork In L K Brendtro A E Ness Hrsg Re education troubled youth Environments for teaching and treatment Aldine New York 1983 S 94 122 L K Brendtro S J Larson The resilience revolution solution tree Bloomington 2006 L K Brendtro A Ness M Mitchell No disposable kids National educational service Bloomington 2005 K Breuker U Bachle Hahn A Schrenk Positive Peerkultur im Heimkontext In G Opp J Teichmann Hrsg Positive Peerkultur Best Practices in Deutschland Klinkhardt Bad Heilbrunn 2008 S 103 128 G Opp M Fingerle Hrsg Was Kinder starkt Erziehung zwischen Risiko und Resilienz 2 Auflage Reinhardt Munchen 2007 G Opp J Teichmann Hrsg Positive Peerkultur Best Practices in Deutschland Klinkhardt Bad Heilbrunn G Opp N Unger Hrsg Kinder starken Kinder Positive Peer Culture in der Praxis Korber Hamburg 2006 C Steinebach U Steinebach L K Brendtro Peerbeziehungen und Gesundheit im Jugendalter In C Steinebach D Jungo R Zihlmann Hrsg Positive Psychologie in der Praxis Beltz Weinheim 2012 S 153 161 C Steinebach U Steinebach Hilfsbereitschaft statt Gewalt Wirkungen von Positive Peer Culture PPC in der stationaren Jugendhilfe In Unsere Jugend 60 7 8 2008 S 312 320 C Steinebach U Steinebach Positive Peer Culture with German Youth In Reclaiming Children and Youth 18 2 2009 S 27 33 C Steinebach U Steinebach Resilienzforderung im Jugendalter Die Starken der Peerbeziehungen nutzen In H Hackauf H Ohlbrecht Hrsg Jugend und Gesundheit Juventa Munchen 2010 S 304 320 U Steinebach C Steinebach Starken gezielt fordern In Care Management 3 1 2010 S 13 18 U Steinebach Ch Steinebach Best Practice prufen In G Opp Hrsg PPC in der Praxis Klinkhardt Bad Heilbrunn 2008 S 157 173 H Vorrath L Brendtro Positive Peer Culture 2 Auflage Aldine New York 2007 Weblinks Bearbeitenpositive peerkultur de ppc netzwerk de augustinusheim de kh freiburg de Memento vom 5 Mai 2013 im Webarchiv archive today Seehaus e V Einzelnachweise Bearbeiten vgl C Steinebach U Steinebach Hilfsbereitschaft statt Gewalt 2008 und C Steinebach U Steinebach Resilienzforderung im Jugendalter 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Positive Peer Culture amp oldid 204147024