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Josef Philipp Fritz auch Filip Fritz 29 November 1878 in Budapest nach 1942 war ein Architekt Er war vor allem in Koln aktiv Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPhilipp Fritz studierte an der Polytechnischen Universitat seiner Geburtsstadt Budapest Architektur 1901 02 arbeitete er bereits in Koln und zwar fur das Bauunternehmen August Kunert doch in den Kolner Adressbuchern ist er erst ab 1907 vermerkt Damals wohnte er in der Flandrischen Strasse 7 1909 war er bei dem Bauunternehmer und Architekten Robert Perthel angestellt Unter anderem entwarf er dort 1904 05 den Antoniterhof 1 1906 das Bauwerk Hohe Strasse 124 1907 das Landhaus Philipp Richard in der Leyboldstrasse 33 in Marienburg 1907 08 das Wohnhaus Bernhard Griffels 2 und 1909 das Cafe Palant Wahrscheinlich war er in diesen Jahren Chefarchitekt bei Perthel Nach dem Erfolg den er mit dem Entwurf des Cafes Palant errungen hatte machte er sich selbststandig und zog in das Haus Kaiser Wilhelm Ring 12 1911 erhielt er den Auftrag die sogenannte Wolkenburg Sitz des Kolner Manner Gesangvereins dem er angehorte aus und umzubauen Zu Beginn der 1920er Jahre zog Fritz nach Berlin wo er von 1922 bis 1930 in der Freiligrathstrasse 8 und dann bis 1935 in der Kustriner Strasse mittlerweile Damaschkestrasse 2 lebte Dieses Haus hatte er 1922 gekauft Nachdem er sich um 1936 gezwungen gesehen hatte dieses Gebaude zu verkaufen zog er in die Michaelkirchstrasse 30 Diese Adresse ist in den Berliner Adressbuchern bis 1943 genannt allerdings scheint Fritz zeitweise auch in der Wusterhausener Strasse 30 gewohnt zu haben Als sogenannter Volljude erhielt er wahrend des Dritten Reichs einen ablehnenden Bescheid auf seinen Antrag auf Aufnahme in die Reichskammer der bildenden Kunste Ob er wahrend dieser Zeit uberhaupt noch als Architekt tatig war ist nicht bekannt Hagspiel bezeichnet Fritz als einen offensichtlich begnadeten und kunstlerisch hoch talentierten Architekten 3 Manche Quellen 4 gehen davon aus dass Philipp Fritz wahrend des Dritten Reiches deportiert und ermordet wurde Bauten BearbeitenWolfram Hagspiel bezeichnet insbesondere seine Fassadengestaltung fur die Tietz Passage in Koln die kurz nach der Jahrhundertwende in der Kolner Altstadt 5 errichtet wurde als einen grossen Auftakt mit dem Fritz den osterreichischen Jugendstil in seiner ungarischen Variante in Koln mit Bravour etabliert habe 6 Das Warenhaus Tietz 1891 gegrundet zog 1895 in das erste eigene Haus Hohe Strasse 45 Dieses wurde 1898 erweitert ausserdem kaufte Tietz damals die Nachbargrundstucke an deren Bebauung 1901 abgerissen wurde Bis zum Jahresende 1902 wurde auf diesen Grundstucken das von Fritz entworfene neue Kaufhaus errichtet 1903 wurde die Fassade des Hauses Hohe Strasse 45 denen des Neubaus angeglichen Leonhard Tietz war bei einem Besuch in Mailand zu der Idee inspiriert worden sich ein Warenhaus mit Passage bauen zu lassen Die Fassaden zur Strasse An St Agatha waren fast in reinem Jugendstil gehalten wohingegen die zur Hohen Strasse gotische Einschlage aufwiesen Ausser Philipp Fritz waren an der Planung des Gebaudes auch Jean Schlapper sowie der Bauunternehmer Kunert selbst beteiligt eine beratende Funktion hatte Gustav Paeffgen In der Schildergasse 72 74 wurde in den Jahren 1904 05 der Antoniterhof ein Eisenbeton Skelettbau Die Fassade wies eine bewegte Dachlandschaft und reiche Jugendstildekorationen auf Hagspiel verweist darauf dass die Architekturzeitschrift Der Profanbau im Jahr 1907 zwar Perthel als den Architekten dieses Bauwerks nennt der Bau aber in keinster Weise den vorherigen Bauten des Buros Robert Perthel 7 entsprach sondern stattdessen starke Bezuge zur Jugendstilmetropole Budapest aufwies Er geht davon aus dass Fritz die Fassaden des Antoniterhofes entwarf der wahrend des Zweiten Weltkrieges zum Teil zerstort und spater abgerissen wurde um dem neuen Antoniterhof des Architekten Wilhelm Riphahn zu weichen Das Buro und Geschaftshaus an der Ecke Hohe Strasse 124 Salomonsgasse wurde 1906 errichtet Bauherr war der Rentner Peter Weiler Fassade und Innenausbau wurden von Philipp Fritz geplant Das Haus im Zweiten Weltkrieg zerstort wies eine stark vertikal gegliederte Fassade auf die aus weissem Mainsandstein bestand Die Fensterrahmungen und teilungen dagegen waren aus Durana Bronze hergestellt worden Das Dach war mit Schiefer gedeckt an der Strassenecke kronte eine Kuppel das Gebaude in dessen Innerem sich ein stutzenloser und komplett ungegliederter Verkaufsraum sowie entsprechende Buroraumlichkeiten befanden Neben der Kuppel befanden sich Figurengruppen die der Bildhauer Mathias Farber geschaffen hatte Das Landhaus Philipp Richard in der Marienburger Leyboldstrasse 33 stammte aus dem Jahr 1907 Villa und Nebengebaude waren im englischen Landhausstil gehalten Sein Fachwerk wies eine ahnlich vertikale Ausrichtung auf wie die gliedernden Elemente des Hauses in der Hohen Strasse Salomonsgasse Auch zu der Villa Mehlemer Strasse 8 die von Fritz entworfen wurde bestanden deutliche Parallelen hier bei der Fassaden und Giebelgestaltungen und diversen Details Die Villa wurde 1935 abgebrochen In der Sudermanstrasse 3 in der Kolner Neustadt wurde 1907 08 fur den Maler Bernhard Giffels ein Mehrfamilienhaus errichtet das ebenfalls Philipp Fritz zugeschrieben wird was Wolfram Hagspiel als kaum anzuzweifeln 8 bezeichnet Er beruft sich dabei auf die starken Ahnlichkeiten zu weiteren Werken des Architekten aus dieser Zeit Im Zweiten Weltkrieg zu einem grossen Teil zerstort ist auch dieses Haus nicht erhalten geblieben Das Cafe Palant wurde in der Hohen Strasse 117 119 fur wilhelm Hunnes im Jahr 1909 gebaut Es ersetzte das erste Cafehaus Kolns in modernem Stil das 1848 an dieser Stelle in einem Haus aus dem 16 17 Jahrhundert etabliert worden war Philipp Fritz entwarf Fassade und Innenausbau des Cafes Perthel die Grundrisse Die Wolkenburg Sitz des Mannergesangvereins An der Wollkuche 1 3 hatte eine lange Baugeschichte Ein romanischer Hof war auf romischen Ruinen gebaut worden und um die Mitte des 15 Jahrhunderts durch einen gotischen Bau ersetzt worden der lange als der kleine Gurzenich bekannt war Seit 1863 diente dieses Bauwerk als Konzert und Ausstellungsgebaude mit Bierlokal 1872 wurde es vom Mannergesangverein erworben und bald darauf in neogotischem Stil umgebaut Damit ging fast die gesamte mittelalterliche Substanz verloren und 1911 beschloss man eine grundliche Umgestaltung mit der Philipp Fritz beauftragt wurde Es entstand laut einem Artikel im Stadt Anzeiger vom 16 Juni 1912 ein harmonisch wirkendes Ganzes bei dem auch im Innern mittelalterliche Gotik mit der Kunstrichtung der neuen Zeit aufs glucklichste verbunden 9 schien Auch dieses Bauwerk fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer Erhalten geblieben ist ein romanisches Portal das transloziert und zwischen St Peter und St Cacilien aufgestellt wurde Zwei Grunderzeithauser am Hansaring 80 und der Weidengasse 72 wurden von Fritz durch Anbauten erganzt Welcher Art diese Veranderungen waren lasst sich nicht mehr feststellen Aus Philipp Fritz Zeit als selbststandiger Architekt in Koln stammt die Villa in der Mehlemer Strasse 8 in Marienburg die fur Bernhard Ruther in den Jahren 1913 14 errichtet wurde Der hohe Giebel wurde mit Holzschindeln verkleidet der Baukorper besteht aus roten Klinkern und Dolomit Sandstein Das Haus wurde in den 1930er Jahren von der NSDAP als Mannschaftshaus des Rasse und Siedlungshauptamtes genutzt Rolf Distel baute es 1938 zur Gauschule der NS Frauenschaft um Das Gebaude ist weitgehend in dem Zustand den Distel damals schuf erhalten geblieben Literatur BearbeitenWolfram Hagspiel Koln und seine judischen Architekten Koln 2010 ISBN 978 3 7616 2294 0 S 225 237Weblinks BearbeitenHistorisches Architektenregister auf www kmkbuecholdt deEinzelnachweise Bearbeiten Dies ist allerdings nicht gesichert sondern nur eine Zuschreibung vgl Wolfram Hagspiel Koln und seine judischen Architekten 2010 S 225 Auch diese Informationen beruhen auf Zuschreibungen vgl Wolfram Hagspiel Koln und seine judischen Architekten 2010 S 225 Wolfram Hagspiel Koln und seine judischen Architekten 2010 S 226 Z B Ausstellung baut Brucke in die Vergangenheit 27 Mai 2010 auf koeln nachrichten de Memento vom 25 April 2016 im Internet Archive abgerufen am 12 Mai 2016 Hohe Strasse 45 47 49 An St Agatha 36 38 und ohne Nummer Wolfram Hagspiel Koln und seine judischen Architekten 2010 S 225 Wolfram Hagspiel Koln und seine judischen Architekten 2010 S 230 Wolfram Hagspiel Koln und seine judischen Architekten 2010 S 232 Zitiert in Wolfram Hagspiel Koln und seine judischen Architekten 2010 S 236 f Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 30 Mai 2019 PersonendatenNAME Fritz PhilippALTERNATIVNAMEN Fritz Josef Philipp vollstandiger Name Fritz FilipKURZBESCHREIBUNG Architekt und BaumeisterGEBURTSDATUM 29 November 1878GEBURTSORT BudapestSTERBEDATUM nach 1942 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Fritz amp oldid 237550115