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Dieser Artikel behandelt die Personenkennzahl in der DDR Zu anderen Arten von Personenkennzeichen siehe Begriffsklarung Personenkennziffer Die Personenkennzahl PKZ wurde in der DDR am 1 Januar 1970 eingefuhrt 1 Damit verbunden war die Errichtung der Zentralen Personendatenbank ab 1972 in Berlin Biesdorf 2 Aufgabe der ab 1984 voll funktionsfahigen Datenbank war es Personendaten des Zentralen Buros fur Personenangelegenheiten zu sammeln und zu speichern Eine Personenkennzahl erhielten alle Burger der DDR und Auslander die sich langer als sechs Monate in der DDR aufhielten und uber eine Aufenthaltsgenehmigung verfugten Ab 1970 wurde bei Neugeborenen die Personenkennzahl von den Standesamtern fur die Eintragung in Geburtsurkunde und Personenstandsregister zugeteilt Fur die ruckwirkende Vergabe der Personenkennzahl und ihre Eintragung in Personalausweise und Reisepasse waren die Abteilungen Pass und Meldewesens der Volkspolizei Kreisamter verantwortlich Alle vor 1970 geborene Personen ohne Personenkennzahl bekamen diese ab 1973 per Postkarte zugeschickt Staatliche Verwaltungen verwendeten Personenkennzahlen zur eindeutigen Verschlusselung der Person und trugen diese in den Sozialversicherungs und Impfausweis fur Kinder und Jugendliche und fur Erwachsene in den Wehrdienstausweis und in den Rentenausweis ein Bei heutigen Anfragen an den Bundesbeauftragten fur die Stasi Unterlagen erleichtert die freiwillige Angabe der PKZ aus DDR Zeiten das Auffinden und Zuordnen von Aktenvorgangen Inhaltsverzeichnis 1 Andere Lander 2 Aufbau 3 Berechnung der Prufziffer 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAndere Lander BearbeitenIn Osterreich Danemark Norwegen und Schweden bestehen Personenkennzahlsysteme die jenem der DDR sehr ahnlich sind In beiden Landern konnte durch die eindeutige Identifizierung jeder Person eine erhebliche Reduzierung des Verwaltungsaufwandes erreicht werden Eine ahnliche Funktion haben die Sozialversicherungsnummer in den USA die TC Kimlik No Burgeridentifikationsnummer in der Turkei oder die PESEL Nummer Elektronische Personenregisternummer in Polen Aufbau BearbeitenDie zwolfstellige Personenkennzahl der DDR war wie folgt aufgebaut TTMMJJGMMMNPErklarung TT Geburtstag MM Geburtsmonat JJ Geburtsjahr zweistellig G Jahrhundert der Geburt und Geschlecht 2 mannlich vor 1900 geboren 3 weiblich vor 1900 geboren 4 mannlich nach 1900 geboren 5 weiblich nach 1900 geboren MMM Schlusselnummer des eintragenden Melderegisters bei vor 1970 Geborenen wurde die Schlusselnummer der Meldestelle des Wohnorts verwendet N Fortlaufende Nummer innerhalb des Geburtstages P Prufziffer zur KontrolleBerechnung der Prufziffer BearbeitenZur Berechnung und Uberprufung der Kontrollziffer wird jede Stelle der PKZ mit einer bestimmten Gewichtung multipliziert Dafur wurde folgende Gewichtung 4 2 1 6 3 7 9 10 5 8 4 2 verwendet Die einzelnen Produkte werden aufsummiert und der ganzzahlige Rest der Division durch 11 ermittelt Ist dieser Rest 10 so ist die PKZ gultig Zur Erstermittlung der Prufziffer wird diese auf 0 gesetzt die einzelnen Stellen mit den o g Gewichten multipliziert die Summe gebildet und der ganzzahlige Rest der Division durch 11 ermittelt Zu diesem Divisionsrest der auch 0 sein kann ist ein vielfaches des Gewichtes der Prufziffer 2 zu addieren Diese Summe wird durch 11 geteilt und wenn deren ganzzahliger Divisionsrest 10 ist so ist der verwendete Faktor des Gewichtes die Prufziffer Kann bei der Division kein Rest 10 erreicht werden so ist die PKZ nicht verwendbar und es muss eine andere fortlaufende Nummer N verwendet werden Das ebenfalls zwolfstellige Personenkennzeichen der Bundesrepublik war folgendermassen geplant 3 TTMMJJGMMMMPErklarung TT Geburtstag MM Geburtsmonat JJ Geburtsjahr zweistellig G Jahrhundert der Geburt und Geschlecht MMMM Seriennummer zur Unterscheidung von Personen gleichen Geschlechts die am selben Tag geboren wurden P Prufziffer zur KontrolleZur Geschichte siehe auch ReichspersonalnummerLiteratur BearbeitenIngrid Oertel Die Einwohnerdatenspeicher der ortlichen Staatsorgane EDS und ihre Nutzung im Gesundheits und Sozialwesen der DDR In Historical Social Research Historische Sozialforschung 32 2007 H 1 S 271 304 urn nbn de 0168 ssoar 62562 Wilhelm Steinmuller EDV und Recht Einfuhrung in die Rechtsinformatik Schweitzer Berlin 1970 S 78 Weblinks BearbeitenVon der Anti Terror Gesetzgebung uber die Anti Terror Datei zum Schauble Katalog Prufziffer berechnen mit praktischem Test Gutachten der TU Berlin zur versteckten Einfuhrung einer PKZ im Rahmen des Steueranderungsgesetzes 2003 Memento vom 25 August 2011 im Internet Archive PDF 63 kB Einzelnachweise Bearbeiten 5 Regierung der DDR 95 Sitzung des Prasidiums des Ministerrats vom 15 Oktober 1969 Beschluss uber Massnahmen zur Einfuhrung einer einheitlichen Personenkennzahl fur alle in der DDR lebenden Personen Bundesarchiv DC 20 I 4 2070 6 Regierung der DDR 36 Sitzung des Prasidiums des Ministerrats vom 11 Oktober 1972 Beschluss uber den Aufbau und Fuhrung der Personendatenbank der DDR Bundesarchiv DC 20 I 4 2739 Antwort zu Kleine Anfrage der Fraktionen der SPD FDP Drucksache VI 554 PDF 296 kB Deutscher Bundestag 6 Wahlperiode Drucksache VI 598 vom 1 April 1970 S 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Personenkennzahl amp oldid 229452681