Perfluordecansulfonsäure ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Perfluorsulfonsäuren innerhalb der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS).
Strukturformel | ||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||
Name | Perfluordecansulfonsäure | |||||||||||
Andere Namen | PFDS | |||||||||||
Summenformel | C10HF21O3S | |||||||||||
Kurzbeschreibung | dunkelbrauner bis schwarzer Feststoff | |||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||
Molare Masse | 600,14 g·mol−1 | |||||||||||
Aggregatzustand | fest | |||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Vorkommen Bearbeiten
Perfluordecansulfonsäure ist ein Mikroschadstoff, der in Meeresorganismen und Abwasserschlamm vorkommt.
Eigenschaften Bearbeiten
Perfluordecansulfonsäure ist ein dunkelbrauner bis schwarzer Feststoff.
Verwendung Bearbeiten
Perfluordecansulfonsäure kann als sehr starke Säure als Katalysator für regioselektive Alkylierungen verwendet werden.
Regulierung Bearbeiten
In der EU sind die Höchstmengen von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) im Trinkwasser über den Anhang I, Teil B der Richtlinie (EU) 2020/2184 (Trinkwasserrichtlinie) mit zwei verschiedenen Summen-Grenzwerte geregelt. Danach darf der Gesamtgehalt aller PFAS 0,50 μg/l, und die Summe der im Anhang III Teil B Nummer 3 genannten PFAS (PFAS-20), zu welchen auch Perfluordecansulfonsäure gehört, 0,10 μg/l nicht überschreiten. Als Europäische Richtlinie ist die Richtlinie (EU) 2020/2184 allerdings nicht unmittelbar gültig, sondern muss jeweils in nationales Recht umgesetzt werden. In Deutschland wurde dies durch die Novellierung der Trinkwasserverordnung umgesetzt. Danach darf ab dem 12. Januar 2026 die Summe PFAS-20 den Wert von 0,10 μg/l nicht mehr überschreiten. In Österreich gab es Stand November 2023 noch keine Umsetzung.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Eintrag zu Perfluorodecane Sulfonic Acid bei Toronto Research Chemicals, abgerufen am 16. Oktober 2023 (PDF).
- Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Natriumperfluordecansulfonat: CAS-Nummer: 2806-15-7, ECHA-InfoCard: 100.347.905, PubChem: 23671439, Wikidata: Q81982136.
- Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Kaliumhenicosafluordecansulfonat: CAS-Nummer: 2806-16-8, EG-Nummer: 220-544-4, ECHA-InfoCard: 100.018.677, PubChem: 23688617, Wikidata: Q83053002.
- ↑ LGC Standards: Perfluorodecane Sulfonic Acid | LGC Standards, abgerufen am 16. Oktober 2023.
- Across Conventional Lines: Selected Papers Of George A Olah (In 2 Volumes). World Scientific Publishing Company, ISBN 978-981-4498-54-8, S. 123 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- George A. Olah, Arpad Molnar: Superacid Chemistry. Wiley, 2009, ISBN 0-470-42154-1, S. 66 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Bundesgesetzblatt BGBl. 2023 I Nr. 159 vom 23.06.2023
- Bundesrecht konsolidiert: Gesamte Rechtsvorschrift für Trinkwasserverordnung, Fassung vom 26.11.2023. In: ris.bka.gv.at. Abgerufen am 26. November 2023.