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Percy Warberger ist das gemeinsame Pseudonym der Autoren Harald Eggebrecht Sten Nadolny und Michael Winter Unter dem Gemeinschaftspseudonym schrieben sie den Feuilletonroman Das grosse Spiel oder Im Dickicht der Begehrlichkeiten der in den Jahren 1994 95 in 53 Folgen im Feuilleton der Suddeutschen Zeitung erschien und anschliessend als Buchausgabe vom Berliner Albrecht Knaus Verlag publiziert wurde 1 Das Percy Warberger Trio von links Harald Eggebrecht Michael Winter und Sten Nadolny 1995 bei einer Lesung bei Otto Stender in der Georgsbuchhandlung HannoverDie drei befreundeten Autoren 2 ein Romancier Die Entdeckung der Langsamkeit und zwei Feuilletonjournalisten griffen bei dem Experiment auf die literarische Tradition des Fortsetzungsromans zuruck die gut 150 Jahre zuvor von Eugene Sue mit Die Geheimnisse von Paris begrundet worden war und ubertrugen sie in einen Kolportageroman der in der Tagesaktualitat europaischer Grossstadte handelt 1 Hauptfigur des Romans ist ein Antiquitatenhandler namens Jonas Markstein der nach einem Wasserrohrbruch auf der Flucht ist und im Alleingang gegen eine Mafia von Waffenhandlern kampft 3 Zu Beginn schrieben die drei Autoren drei Romananfange von denen Feuilletonchef Johannes Willms einen auswahlte 3 Anschliessend wechselten sie mit den Folgen ab wobei jeder am Endpunkt des vorigen Autors aufsetzen musste aber vollig frei in der weiteren Entwicklung der Geschichte war 4 Dies fuhrte zu zahlreichen Wendungen in der Handlung ironischen Parodien des Stils der Kollegen und einem besonderen Vergnugen daran deren Lieblingsfiguren sterben zu lassen 3 weswegen es nur wenige Figuren bis ans Ende der Romanhandlung schafften 2 Laut Lutz Hagestedt beteiligte sich auch Ernst Augustin mit einem Kabinettstuck am Gemeinschaftsroman der Kollegen 5 Das Endergebnis ist fur Harald Eggebrecht ein echter Zeitungsroman der sich gerade durch seinen Mangel an Tiefenscharfe auszeichne Michael Winter fasste zusammen Ein Roman uber Liebe und Sunde und Mord und ganz furchterliche Dinge Sten Nadolny beschrieb einen Bildungsroman in dessen Verlauf ein naiver Held die Welt kennenlernt Weil ein Fortsetzungsroman standig reisserisch kunftige Ereignisse ankundigen musse erinnere er an das Schaufenster eines Erotik Klubs Er schrankte jedoch auch ein Mehrere Leute verhindern grosse Literatur 3 Martin Romlein sprach in seiner Rezension von einer temporeichen heiter ironischen und schamlosen Boulevardkomodie die es geschafft habe bis in die Wohnzimmer des Bildungsburgertums vorzudringen sowie einem postmodernen Roman mit politisch und literarisch vollig unkorrekten Wendungen mit Hinterlist und einem enormen Potential an Boshaftigkeit und Phantasie Friedmar Apel las eine wilde Geschichte voller weltliterarischer Anspielungen und ironischer historischer Selbstreflexion bei der er sich jedoch auch nicht von dem Eindruck freimachen konnte dass die Sache den Musikern mehr Spass gemacht hat als den Zuhorern 1 Laut Annette Meyhofer verzweifelten viele Leser der Suddeutschen trotz der Ruckblenden auf vorige Ereignisse an den Wendungen des Fortsetzungsromans Erst in der Buchausgabe lasse sich die Handlung nachvollziehen 3 Doch auch diese verschwand schon bald wieder vom Buchmarkt 6 Seither kam es zu keiner weiteren Zusammenarbeit unter dem Pseudonym Percy Warberger mehr Ausgaben BearbeitenDas grosse Spiel oder Im Dickicht der Begehrlichkeiten Knaus Berlin 1995 ISBN 3 8135 4006 5 Das grosse Spiel Goldmann Munchen 1997 ISBN 3 442 43764 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Percy Warberger im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c Friedmar Apel Ein Geheimnis fur Munchen In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 13 Juni 1996 a b Martin Romlein Ironisches Spiel zu dritt In Neues Deutschland vom 18 November 1995 a b c d e Annette Meyhofer Der Fluch der Faxen In Kulturspiegel vom 30 Oktober 1995 Percy Warberger Das grosse Spiel oder Im Dickicht der Begehrlichkeiten Knaus Berlin 1995 ISBN 3 8135 4006 5 S 279 Lutz Hagestedt Schones Abendland Der Erzahler Ernst Augustin wird 80 und wird mit einer Werkausgabe gewurdigt In Literaturkritik de vom 2 Oktober 2007 Thomas Anz Heike Glindemann Lutz Hagestedt Alexandra Pontzen und Andre Schwarz Kinder wie die Zeit vergeht Das schnellste Buch der Welt hat sich Zeit gelassen In Literaturkritik de vom 1 April 2003 Normdaten Person GND 118186035 lobid OGND AKS LCCN nr96000706 VIAF 72184357 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Percy Warberger amp oldid 208735807