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Paul Ladewig 25 Oktober 1858 in Brest Litowsk 30 Marz 1940 in Berlin war ein deutscher Archivar und Bibliothekar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur Auswahl 4 WeblinksLeben BearbeitenPaul Ladewig Sohn eines Kaufmanns studierte nach dem Abitur am Stadtischen Gymnasium Danzig Geschichte und Germanistik an der Universitat Berlin Dort promovierte er 1882 mit einer Dissertation uber Poppo von Stablo und die lothringisch cluniacensische Klosterreform in der ersten Halfte des 11 Jahrhunderts die ein Jahr spater auch im Buchhandel erschien Er begann seine Berufslaufbahn als Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter bei der Badischen Historischen Kommission in Karlsruhe Im Juni 1883 trat er in den Dienst des Generallandesarchivs in Karlsruhe Im Auftrag der Kommission bearbeitete er die Regesten zur Geschichte der Bischofe von Konstanz Der erste von insgesamt funf Banden von ihm und einem Mitautor wurde 1905 veroffentlicht 1889 wechselte Ladewig als Assistent an die ebenfalls in Karlsruhe ansassige Badische Hof und Landesbibliothek die seit 1872 unter ihrem Direktor Wilhelm Brambach in eine moderne wissenschaftliche Gebrauchsbibliothek verwandelt wurde Hier lernte Ladewig die Bibliothek als Dienstleistungsbetrieb kennen Nicht fur die Bucher sondern fur die Nutzer sollte sie da sein Dieses Verstandnis vom Zweck einer Bibliothek mag ihn dazu pradestiniert haben 1898 das Angebot der Firma Krupp anzunehmen in Essen eine moderne Allgemeinbibliothek nach dem Vorbild der angloamerikanischen Public Library aufzubauen Die als Einheitsbucherei angelegte Kruppsche Bucherhalle machte ihren Leiter bald reichsweit bekannt und liess ihn zu einem der Begrunder der Bucherhallenbewegung in Deutschland werden An vielen Bibliotheksgrundungen dieser Zeit wirkte er als Berater mit Wegen Unstimmigkeiten mit der Firma Krupp zog Ladewig 1909 nach Berlin wo er in das Unternehmen des Zeitungsverlegers August Scherl eintrat Dieser hatte sich zum Ziel gesetzt mittels guter Bucher und den Methoden des Kolportagebuchhandels zur Verbesserung der Volksbildung beizutragen Doch schon wenige Jahre spater schied Ladewig wieder aus und widmete sich publizistischer Tatigkeit 1912 veroffentlichte er das Buch Die Politik der Bucherei das zu seinem Hauptwerk wurde 1914 erschien erstmals sein Katechismus der Bucherei eine Sammlung von alphabetisch ordnenden Stichpunkten zur Buchereiarbeit Sein Verstandnis der benutzerfreundlichen Gebrauchsbibliothek stiess nicht nur auf Akzeptanz sondern auch auf vehemente Kritik Wahrend des sog bibliothekarischen Richtungsstreits vertrat sein Kontrahent Walter Hofmann von der Stadtbibliothek in Leipzig die Meinung offentliche Bibliotheken hatten eine erzieherische Funktion im Sinne der Volksbildung wahrend Ladewig die Aufgabe der Bibliothek auch in der Unterhaltung sah und den Benutzer weder bevormunden noch erziehen wollte 1915 eroffnete sich Ladewig ein neues Arbeitsfeld Die in Berlin neu geschaffene Stiftung Zentralinstitut fur Erziehung und Unterricht berief ihn zum Leiter der angegliederten Zentrale fur Volksbucherei zu der eine Bibliotheksschule gehorte an der bis 1923 der Nachwuchs fur den mittleren nach spaterem Verstandnis gehobenen Bibliotheksdienstes ausgebildet wurde Als die Kurse eingestellt wurden blieb Ladewig noch einige Jahre Leiter der Ausstellungs und Lehrmittelabteilung sowie der Bibliothek und der Bucherschau im Zentralinstitut Die Bibliothek baute er zu einer padagogischen Fachbibliothek mit 35 000 Banden aus Mit 73 Jahren ging Ladewig 1931 in den Ruhestand Er kaufte das Landgut Sennewitzmuhle bei Vietz Witnica an der Ostbahn Warthebruch wo er weiterhin publizistisch tatig blieb Er starb am 30 Marz 1940 in Berlin Paul Ladewig evangelisch war seit 1898 verheiratet gewesen mit Hedwig Muller aus Stein am Rhein und hatte vier Kinder Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenPoppo von Stablo und die Klosterreformen unter den ersten Saliern 1883 Regesta episcoporum Constantiensium Regesten zur Geschichte der Bischofe von Constanz Band 1 bearb von Paul Ladewig und Theodor Muller 1895 Pfalzer Goldschmiederechnungen des 16 Jahrhunderts In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 43 1889 S 507 514 Die Verwaltung und Einrichtung der Kruppschen Bucherhalle 1905 Politik der Bucherei 1912 Neue Aufl 1934 Katechismus der Bucherei 1914 2 Aufl 1922 Die kleine Bucherei ihre Verwaltung und Einrichtung 1922 Die Bibliothek der Gegenwart eine Grundlegung und Einfuhrung 1923 Die Bibliothek der Gegenwart 1927 Katechizm biblioteki Bydgoszcz 2016 Neuausgabe Deutsch Polnisch Englisch mit Biographie und Rezeptionsgeschichte online Literatur Auswahl BearbeitenReichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Schriftleitung Robert Volz Vorwort Ferdinand Tonnies Band 2 L Z Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1931 S 1057 Martin Bollert Paul Ladewig 1858 1940 In Zentralblatt fur Bibliothekswesen 59 1942 3 4 S 160 168 Adolf von Morze Ladewig Paul In Neue Deutsche Biographie 13 1982 S 392 393 Ladewig Paul In Alexandra Habermann Rainer Klemmt Frauke Siefkes Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925 1980 Klostermann Frankfurt a M 1985 Zeitschrift fur Bibliothekswesen und Bibliographie Sonderhefte 42 ISBN 3 465 01664 5 S 181 182 Harro Kieser Paul Ladewig Bibliothekar 25 Oktober 150 Geburtstag In Mitteldeutsches Jahrbuch fur Kultur und Geschichte Bd 15 2008 S 232 233 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Paul Ladewig Quellen und Volltexte Literatur von Paul Ladewig in der Deutschen Nationalbibliothek Artikel zu Paul Ladewig in der Deutschen BiographieNormdaten Person GND 116643854 lobid OGND AKS LCCN n95117197 VIAF 69687664 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ladewig PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Archivar und BibliothekarGEBURTSDATUM 25 Oktober 1858GEBURTSORT Brest LitowskSTERBEDATUM 30 Marz 1940STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Ladewig amp oldid 231461437