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PELOPS ist ein sub mikroskopisches fahrzeugorientiertes Verkehrsflusssimulationsprogramm welches von der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbh Aachen fka in Zusammenarbeit mit der BMW AG entwickelt wird Es wird heute von der fka vertrieben und gepflegt Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Umweltmodell 1 2 Fahrzeugmodell 1 3 Fahrermodell 2 In the Loop Simulation 3 Einzelnachweise 4 WeblinksBeschreibung BearbeitenDas Konzept von PELOPS Programm zur Entwicklung Langsdynamischer mikrOskopischer VerkehrsProzesse in Systemrelevanter Umgebung besteht in der Verknupfung detaillierter submikroskopischer Fahrzeugmodelle mit mikroskopischen verkehrstechnischen Modellen die sowohl eine Untersuchung des langsdynamischen Fahrzeugverhaltens als auch eine Analyse des Verkehrsablaufs ermoglichen Der Vorteil dieser Methode liegt darin alle Wechselwirkungen zwischen Fahrer Fahrzeug und Verkehr berucksichtigen zu konnen Im Gegensatz zu klassischen in der Automobilindustrie angewandten Simulationswerkzeugen die in der Regel nur ein Teilsystem oder ein einzelnes isoliertes Gesamtfahrzeug abbilden verfolgt der Ansatz in PELOPS daher die Simulation der drei wesentlichen Elemente des Verkehrs Strecke Umwelt Fahrzeug und Fahrermit ihren Wechselwirkungen In einer modularen Programmstruktur werden die genannten Elemente modelliert und durch Schnittstellen abgegrenzt Umweltmodell Bearbeiten Das Umweltmodell erlaubt bei Bedarf eine detaillierte Beschreibung der Einflusse einer stationaren Verkehrsumgebung Sowohl der Verlauf der Strasse in horizontaler und vertikaler Richtung uber Radien und Ubergange als auch die Anzahl und die Breite der Spuren wird angegeben Zusatzlich zu diesen geometrischen Daten konnen Verkehrszeichen sowie Umweltbedingungen vorgegeben werden 1 Fahrzeugmodell Bearbeiten Im Fahrzeugmodell wird ausgehend von den Stellparametern des Fahrzeugs wie beispielsweise Gaspedalstellung und Gangwechsel die Bewegungsdynamik berechnet Da das Fahrzeugmodell komponentenfein und damit sehr detailliert dargestellt wird konnen auch Parameter wie Gesamtwirkungsgrad und Verbrauch hinreichend genau bestimmt werden Das Fahrzeug selbst wird nach dem Ursache Wirkungs Prinzip modelliert 2 Fahrermodell Bearbeiten Die Verbindung zwischen der Fahrzeug und der Verkehrssimulation stellt das Fahrermodell dar Es ist in ein Verhaltens und ein Handlungsmodell gegliedert Im Verhaltensmodell werden die Parameter der lokalen Fahrstrategie aus dem aktuellen Fahrzustand und der Fahrzeugumgebung bestimmt Die Parameter der lokalen Fahrstrategie sind eine vom Fahrer gewunschte Beschleunigung die Fahrspur und ggf der einzulegende Fahrgang Im Handlungsmodell schliesslich werden diese Parameter in fahrzeugseitige Stellgrossen wie Lenkbewegung Pedalbetatigung Gangwahl und Setzen des Blinkers umgesetzt 3 Das Verhaltensmodell besteht wiederum aus zwei Teilen dem Folge und dem Spurwechselmodell Das Folgemodell beschreibt den Verkehr auf einer einspurigen Richtungsfahrbahn auf der es keine Moglichkeit zum Uberholen und Spurwechseln gibt Dieses Folgemodell basiert auf den Arbeiten von Wiedemann 4 und ist in den zuruckliegenden zehn Jahren in zahlreichen Punkten bei der fka weiterentwickelt worden Das Spurwechselmodell deckt alle Verkehrssituationen ab die auf mehrspurigen Strassen und im innerstadtischen Verkehr auftreten Es beinhaltet nicht nur die klassischen Spurwechselsituationen wie das Uberholen auf mehrspurigen Richtungsfahrbahnen das Ausweichen vor Hindernissen und das Spurwechseln zum Verfolgen einer Route durch ein Strassennetz sondern auch taktische Uberlegungen wie z B das Blinken um ein Hereinlassen in enge Lucken zu provozieren 5 Fahrer und Umweltmodell ermoglichen zusammen die Generierung von virtuellem Verkehr In the Loop Simulation BearbeitenPELOPS kann auch als Rapid Control Prototyping Werkzeug in der Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen eingesetzt werden 6 Somit ist es bei der Simulation neuer Systemkonzepte nicht mehr zwingend erforderlich dass Algorithmen und Funktionen direkt als Quellcode in PELOPS eingebunden werden Sowohl Hardwarekomponenten Hardware in the Loop HiL als auch Software Software in the Loop SiL konnen mit PELOPS in einer gekoppelten Simulation betrieben werden Dazu stellt PELOPS als Schnittstellen eine Netzwerkanbindung eine serielle Schnittstelle uber die beispielsweise eine Kopplung mit dSPACE Hardware vorgenommen werden kann sowie CAN Bus zur Verfugung Mit dieser SiL und HiL Schnittstelle ist es moglich jede einzelne virtuelle Komponente des Verkehrs durch eine reale Komponente zu substituieren So lasst sich beispielsweise ein reales Fahrzeug mit einem realen Fahrer im virtuellen Verkehr auf einer Teststrecke bewegen um ein virtuelles Assistenzsystem zu testen und zu erfahren Einzelnachweise Bearbeiten N N PELOPS Whitepaper PDF 773 kB Aachen 2007 Benmimoun A Breuer K Neunzig D Analyse der Potentiale von Assistenzsystemen mit Hilfe gekoppelter CAE Entwicklungswerkzeuge 19 VDI VW Gemeinschaftstagung Fahrzeugkonzepte fur das 2 Jahrhundert Automobiltechnik Wolfsburg 2001 Benmimoun A Der Fahrer als Vorbild fur Fahrerassistenzsysteme Ein Fahrermodellbasierter Ansatz zur Entwicklung von situationsadaptiven FAS 13 Aachener Kolloquium Fahrzeug und Motorentechnik Aachen 2004 Wiedemann R Simulation des Strassenverkehrsflusses Schriftenreihe des Instituts fur Verkehrswesen der Universitat Karlsruhe Band 8 Karlsruhe 1974 Ehmanns D Modellierung des taktischen Fahrerverhaltens bei Spurwechselvorgangen Dissertation am Institut fur Kraftfahrwesen der RWTH Aachen Aachen 2002 Breuer K Verkehrsflusssimulation zur Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen Dissertation am Institut fur Kraftfahrwesen der RWTH Aachen Aachen 2004Weblinks BearbeitenDas Verkehrsflusssimulationsprogramm PELOPS bei der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbh Aachen fka Abgerufen von https de wikipedia org w index php title PELOPS Verkehrsflusssimulationsprogramm amp oldid 227386273