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Der Jagdstern auf der Nordseite des Grossen Ettersberges mit der Ringwallanlage Brunfthof als dessen Mittelpunkt ist eine in den Wald eingeschlagene breite Schneise vom Pfaffengrund unterhalb von Schloss Ettersburg bei der Alten Burg bis zum Brunfthof in Weimar Er entstand in den 1840er Jahren unter Furst Hermann von Puckler Muskau weshalb diese Schneise auch der Pucklerschlag heisst 1 2 Ursprunglich war genau das die Schlossallee die einst die wichtigste Allee des Jagdschlosses Ettersburg war das 1706 1712 durch Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen Weimar erbaut wurde Der Herzog hatte allerdings auch weitere Jagdgebiete wie das Webicht Zu seiner Zeit hatte die Jagd einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert 3 Oberhalb des Brunfthofes fuhrt eine Erweiterung die Zeitschneise zum KZ Buchenwald Der Jagdstern selbst wurde um 1700 angelegt 4 Im Jahre 1723 wurde am Scheitelpunkt des Jagdsterns dem Brunfthof das Brunfthofschlosschen errichtet 5 Davon gibt es kaum nennenswerte Uberreste Es entstand die Jagdanlage in den Jahren 1733 bis 1739 unter Ernst August I und uberdeckte teilweise die Wallanlage des Brunfthofes Bei den Anlagen soll es sich um ein turmartiges Bauwerk im Stil der italienischen Renaissance mit umlaufendem Balkon gehandelt haben dessen unterirdische Pirschgange in die Schneisen des Jagdsterns hinein liefen Das Jagdhaus auf dem Brunfthof in dessen Keller sich eine Alchimistenwerkstatt befunden haben soll wurde bereits 1748 wieder abgebrochen 6 Der Jagdstern am Sudende des Pucklerschlags Ausgangspunkt der zehn als Alleen bezeichneten Sichtachsen durch den Wald auf dem Ettersberg April 2023 Schloss Ettersburg vom Pucklerschlag her gesehenVom Brunfthof ausgehend wurden zehn Wege strahlenformig angelegt Im Uhrzeigersinn sind das die eben genannte Schlossallee sowie weiterhin die LammerwiesenalleeSie ging nordostlich zur Ortslage Ettersburg HeuhausalleeIn nordostlicher Richtung nahe der Warte geht diese in die Ettersburger Landstrasse WolfsgalgenalleeAls eine der langsten dieser Sternalleen erreicht sie kurz vor dem Obelisken die Blutstrasse nach Buchenwald DreilindenalleeIn sudostlicher Richtung als Waldweg erreicht diese die Blutstrasse Dieses war fur die Verbindung nach Weimar in barocker Zeit besonders wichtig In sudlicher Richtung setzte diese sich fort als eine breite mit Kastanien bepflanzte Allee die nach Lutzendorf fuhrte Es sollte wohl eine breite Zufahrt zum Brunfthof geben die unausgefuhrt blieb Es sollte eine Chaussierung von Ettersburg nach Weimar geben NeunlindenalleeDas ist die kurzeste Verbindung in Richtung Blutstrasse TeufelskrippenalleeEs ist eine sudwestliche Wegefuhrung die nur stuckweise erhalten ist GrunehausalleeDiese ist die langste der Jadsternalleen die von der Mitte des Jagdsterns nach der Gedenkstatte Buchenwald geht und bis zum sog Carachoweg reicht SingerbachalleeIn nordwestlicher Richtung geht diese durch den Ettersbergwald bis hin nahe Hottelstedt FuchsbaualleeDie letztgenannte Fuchsbauallee schliesslich in fast nordlicher Richtung besteht nur noch als namenloser Weg Die Alleen sind teilweise aufgeforstet worden 7 Das erschwert eine Lokalisierung und Zuordnung der Wege wesentlich Eine Erhaltung des Jagdsterns als kulturgeschichtliches Denkmal ware wunschenswert Nicht nur die teilweise Aufforstung hat dem Jagdstern zugesetzt Schon 1918 wurden Teile des Ettersberges als Brennholzquelle freigegeben was auch an dem Jagdstern nicht spurlos voruberging Ein solches Waldstuck nordlich des Herrenrodchens wurde daher zum Revolutionsschlag In der NS Zeit wurde bar jeder kulturgeschichtlichen Rucksicht zwischen der Singerbachallee und der Wolfsgalgenallee das Konzentrationslager Buchenwald errichtet So verschwand auch der Name des Jagdsterns aus dem Gedachtnis In den 1950er Jahren fanden zwischen der Heuhausallee und der Wolfsgalgenallee Salzbohrungen statt die im Umfeld ganze Waldteile zum Absterben brachten Es hatte lange gebraucht diese Schaden zu beheben Der Bereich ist auch Erholungs und Wandergebiet In Weimar gehen die dortigen Kaiserlinden auf eine 1808 stattgefundene Jagd zuruck bei der u a Kaiser Napoleon I Alexander I und weitere Fursten zu Gast waren Diese hat im Bereich des Jagdsterns stattgefunden Weblinks Bearbeitenhttps schlossettersburg de buga Einzelnachweise Bearbeiten Pucklerschlag auf Weimar Lese Art Puckerschlag in Gitta Gunther Wolfram Huschke Walter Steiner Hrsg Weimar Lexikon zur Stadtgeschichte Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1998 S 357 Ilse Sibylle Stapff Jagd im Weimarer Land Vom Mittelalter bis ins 19 Jahrhundert Weimarer Schriften Hft 47 Weimar 1992 Stapff S 23 Stapff S 29 Archaologischer Wanderfuhrer Thuringen Landkreis Weimarer Land Nord Beier amp Beran 2015 ISBN 978 3 95741 033 7 S 11 Angaben aus Hannelore Henze Ilse Sibylle Stapff Streifzuge durch das alte Weimar Weimar 2004 S 102 f 51 0249 11 27329 Koordinaten 51 1 30 N 11 16 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jagdstern Ettersburg amp oldid 233805747