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Otto Haferkamp 29 Dezember 1926 in Barcelona 5 April 2016 in Ulm war ein deutscher Pathologe und Hochschullehrer 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsgebiete 3 Trivia 4 Publikationen 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHaferkamp begann seine berufliche Laufbahn 1951 am Pathologischen Institut der Universitat Bonn Er arbeitete dort als Volontarassistent und von 1954 bis 1960 als Wissenschaftlicher Assistent 1960 habilitierte er sich mit einer Arbeit zum Thema Uber die Neurome Von 1960 bis 1965 war er Oberassistent 1 In dieser Zeit beschrieb er in einer Fallstudie ein seltenes Syndrom der generalisierten malignen Hamangiomatosis mit Osteolysen das spater nach ihm Haferkamp Syndrom genannt wurde und eine Variante des Gorham Syndromes ist 3 4 1965 wurde er zunachst ausserplanmassiger Professor dann ab 1966 Abteilungsvorsteher und ordentlicher Professor 1966 absolvierte er einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt in den USA Dort arbeitete er als Gastprofessor an der State University of New York Aus diesem Auslandsaufenthalt entstanden einige Arbeiten zur experimentellen Immunpathologie Diese fuhrten zu Haferkamps Berufung an die Universitat Ulm Zusammen mit Gunther Beneke grundete Haferkamp 1969 das Ulmer Pathologische Institut 1974 starb Beneke Von 1974 bis zu seiner Emeritierung 1995 leitete Haferkamp dieses Institut allein 1 Er etablierte die immunologische Forschung in seiner Abteilung In den 1970er Jahren fuhrte er im Rahmen des DFG Schwerpunktprogrammes Krebsforschung immunpathologische Untersuchungen an Karzinomen des Magen Darm Traktes durch 5 Von 1975 bis 1978 war Haferkamp Dekan der Fakultat fur Theoretische Medizin Er hinterliess mehr als 200 wissenschaftliche Publikationen 1 Haferkamp konnte zwei seiner Schuler auf Lehrstuhlen platzieren Der spatere em Ordinarius fur Pathologie der Universitat Mainz Univ Prof MD PhD DSc Charles James Kirkpatrick war Assistent am Institut fur Pathologie der Universitat Ulm und habilitierte sich unter Leitung von Haferkamp 6 Prof Dr Burkhard Bultmann em Ordinarius der Pathologie der Universitat Tubingen war unter Haferkamp Oberarzt an der Pathologie Ulm 7 Forschungsgebiete BearbeitenHaferkamp forschte auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten der Pathologie der Entzundung und der Immunpathologie 1 Hierbei interessierte er sich fur Streptokokken und retikuloendotheliales System im Rahmen auch experimenteller Studien 8 Bei dem nach ihm benannten Haferkamp Syndrom handelt es sich um eine bosartige Auspragung eines anhand von zwei Fallen beschriebenen Gefass Tumors der das Knochenmark befallt und Zerstorungen an der Knochensubstanz zur Folge hat Begleitend treten Verfettungen von Tumorzellen Nieren und Leberparenchym sowie verfettende Veranderungen insbesondere in Milz und Nierenarterien auf Letztlich finden sich auch charakteristische Veranderungen in Blutbild und klinischer Chemie 4 Das Syndrom wurde auch lexikalisiert 9 und ist als Variante des Gorham Syndroms bekannt welches die bereits im 19 Jahrhundert vor Gorham 1885 1968 erstmals beschriebene histologisch gutartige Entitat ist die mit starkerem Knochenschwund einhergeht und auch als Gorham Stout Syndrom bezeichnet wird 4 10 Trivia BearbeitenProfessor Haferkamp verfugte uber eine uberdurchschnittliche Korpergrosse bei einem beeindruckenden muskulosen massigen Korper Dies zusammen mit seinem dominanten und rheinlandisch witzig lauten Auftreten konnte er fur lustige und geistreiche Unterhaltung beispielsweise auf Kongressen sorgen Nach seinem Eintritt in den Ruhestand zog er sich fur sein Familienleben weitestgehend aus der offentlichen Aufmerksamkeit zuruck 1 Es gibt eine Abschiedsrede fur einen seiner akademischen Schuler anlasslich dessen Eintrittes in den Ruhestand in deren Niederschrift sich die Aussage befindet dass Professor Haferkamp an der Universitat Ulm den Spitznamen Malignes Lipom gehabt haben soll 7 Publikationen BearbeitenOtto Haferkamp Neurohistologische Befunde beim Pylorospasmus des Sauglings Virchows Archiv Berlin Heidelberg 1956 328 3 S 239 248 Otto Haferkamp Uber das Syndrom Generalisierte maligne Hamangiomatosis mit Osteolysis Zeitschrift fur Krebsforschung 64 S 418 426 1961 doi 10 1007 BF00525072 Otto Haferkamp Carl Peter Sodomann Berno Heymer Thomas B Smith Willard C Smith Cell Bound Antibodies to Streptococcal Cell Wall Preparations Bayer Symposium I S 149 151 1969 Berno Heymer Burkhard Dieter Bultmann Otto Haferkamp Toxicity of Streptcoccal mucopeptides in vivo and in vitro J Immunol 106 858 861 1971 Berno Heymer Otto Haferkamp Reticuloendothelial system cells modifying bacterial antigen specificity Medical Microbiology and Immunology Berlin Heidelberg 1971 157 1 S 96 100 Otto Haferkamp Burkhard Dieter Bultmann Berno Heymer Untersuchungen uber die Uberempfindlichkeit vom verzogerten Typ gegen beta hamolysierende Streptokokken der Gruppe A uber d Forschungsauftr BMVg InSan 5 68 u 13 70 Bonn Bundesmin d Verteidigung 1972 OCLC Nummer 631660105 Berno Heymer Walter Schachenmayr Burkhard Dieter Bultmann Reinhard Spanel Otto Haferkamp Willard C Smith A latex agglutination test for measuring antibodies to Streptococcal mucopepdides J Immunol 111 478 484 1973 Berno Heymer Burkhard Dieter Bultmann Walter Schachenmayr Reinhard Spanel Otto Haferkamp Willard C Smith Migration inhibition of rat peritoneal cells induced by Streptococcal mucopeptides Characteristics of the reaction and properties of the mucopeptide preparations J Immunol 116 1743 1754 1973 Otto Haferkamp Zur wehrmedizinischen Bedeutung spezifischer und unspezifischer Mechanismen der Infektabwehr Abschlussbericht uber d Forschungsvertrag BMVg InSan I 0171 V 0103 Bonn 1976 OCLC Nummer 630430314 Otto Haferkamp Klinische und experimentelle Untersuchungen uber Resistenz und Infektabwehr beim Menschen Bonn Dokumentationszentrum d Bundeswehr DOKZENTBw OCLC Nummer 74178797 Otto Haferkamp Unspezifische Entzundungen Die akute Entzundung und ihre Mediatoren Dtsch Arztebl 1980 77 15 A 957 online Otto Haferkamp Georg Baljer Toxische Metaboliten von Mikroorganismen Entwicklung einer molekularen Zytodiagnostik und die Vorbereitung als Biosensor Untersuchungen zur Immunpathologie von Antigenen Manuskript Abschlussbericht Toxical metabolites of microorganisms development of molecular diognostic tools and their use as biosensor Bonn Dokumentations und Fachinformationszentrum der Bundeswehr DOKFIZBw 1991 OCLC Nummer 75476838 Otto Haferkamp H Seibold Martin Stauch S Kleeberg Gerhard Rodel Neurophilic migration through capillarylike micropores influence of pulmonary passage Clin Invest 72 30 35 1993 Otto Haferkamp Angelika Scheuerle Reiner Schlenk Ingo Melzner Iris Pavenstadt Grupp GerhardRodel Mitochondrial complex I and III mutations and neutral lipid storage in activated mononuclear macrophages and neurtophils a case presenting with necrotizing myopathy poikiloderma atrophicans vasculature and xanthogranulomatous bursitis Hum Pathol 25 419 423 1994Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Nachruf Otto Haferkamp bei springer com Abgerufen am 16 Juni 2020 https www pathologie de fileadmin user upload Mitgliederzeitschrift 2016 2 2016 pathopunkt 2 16 gesamt 12 07 04 pdf Namen Verstorben p 15 Stedman s Medical Eponyms Lippincott Williams amp Wilkins 2005 ISBN 0 7817 5443 7 S 300 online a b c Otto Haferkamp Uber das Syndrom Generalisierte maligne Hamangiomatosis mit Osteolysis Zeitschrift fur Krebsforschung 64 S 418 426 1961 Immunologie in Deutschland Geschichte einer Wissenschaft und ihrer Fachgesellschaft bebraverlag 2017 ISBN 978 3 95410 097 2 S 148 220 online https www rlp forschung de public people Charles James Kirkpatrick cv Univ Prof MD PhD DSc Charles James Kirkpatrick Curriculum Vitae a b Rede zum Abschied von Herrn Prof Dr Bultmann 30 November 2007 bei valeriagaertner wordpress com Abgerufen am 16 Juni 2020 Berno Heymer Otto Haferkamp Hans Schafer und Willard C Schmidt The Fate of Streptococcal Antigens in the Reticuloendothelial System of the Mouse Liver in N Di Luzio The Reticuloendothelial System and Immune Phenomena Proceedings of the Ludwig Aschoff Memorial Meeting of the Reticuloendothelial Society Freiburg Germany August 1970 Enzyklo De Deutsche Enzyklopadie Haferkamp Syndrom gefunden auf https www enzyklo de Lokal 42249 fruher Roche Lexikon Medizin Whonamedit A dictionary of medical eponyms Gorham s disease https www whonamedit com synd cfm 3251 html weitergeleitet von https www whonamedit com doctor cfm 2697 htmlNormdaten Person Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 21 Juni 2020 GND Namenseintrag 108141209 AKS PersonendatenNAME Haferkamp OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Pathologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 29 Dezember 1926GEBURTSORT BarcelonaSTERBEDATUM 5 April 2016STERBEORT Ulm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Haferkamp amp oldid 236252776