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Oskar Schurer 22 Oktober 1892 in Augsburg 29 April 1949 in Heidelberg war ein deutscher Kunsthistoriker Schriftsteller und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenOskar Schurer wurde im Oktober 1892 als Sohn des Fabrikdirektors Oskar Schurer und seiner Ehefrau Emma Rensing Muhlstephan in Augsburg geboren Er entstammte einer wohlhabenden protestantischen Fabrikantenfamilie Nach dem Abitur studierte er Kunstgeschichte Philosophie und Architektur an den Universitaten Munchen Berlin Marburg und Freiburg Das Studium wurde durch die Teilnahme am Ersten Weltkrieg unterbrochen Nach dem Krieg setzte Schurer seine Studien in Freiburg Munchen und Dresden fort und promovierte 1920 bei dem Kunsthistoriker Richard Hamann in Marburg Es folgten Besuche in Prag Die Stadt begeisterte ihn mit ihren historischen Bauwerken aus verschiedenen Epochen ebenso wie durch ihre Topographie Ab 1922 verfasste er Kunstkritiken und ab 1929 lebte er als Schriftsteller in Prag Im Jahre 1926 schrieb er fur die Foto Zeitschrift Satrap Ausgabe Nr 6 Juni einen Artikel uber Industriefotografie und nutzte dazu Aufnahmen des Fotografen Albert Renger Patzsch Eine freundschaftliche Begegnung mit dem Fotografen ergab ein ausdrucksstarkes Portrat von Schurer ca 1928 das im Archiv des Fotografen aufbewahrt wird Der ring der freunde neuer kunst Nurnberg lud ihn am Mittwoch den 19 Marz 1930 in den Katharinenbau Nurnberg zu seinem Vortrag ein Die bildende Kunst im heutigen Leben s 2 Mitteilung des Rings 1930 1924 heiratete Schurer in Prag die tschechische Tanzerin Jarmila Kroschlova 1893 1983 Pionierin des durch Isadora Duncan bekannt gewordenen choreographischen Ausdruckstanzes Dieser Ehe entstammt Eva Kroschlova 1926 2019 die sich wiederum dem Ausdruckstanz widmete und bis ins hohe Alter als Choreographin im Ballett Theater und an verschiedenen Akademien im Bereich der musischen Ausbildung arbeitete Sie veroffentlichte in tschechischer Sprache einen kurzen Abriss ihres schwierigen Lebens als Tochter eines Deutschen im tschechischen Umfeld In Prag fand Oskar Schurer keine feste Anstellung und konnte sich weder an der deutschen noch an der tschechischen Universitat habilitieren Die Habilitation erfolgte dann 1932 an der Universitat Halle Wittenberg bei Paul Frankl Hier wurde er am 21 Juli 1932 zum Privatdozenten ernannt Von 1932 bis 1937 war er Lehrbeauftragter fur Deutsche Kunst im Osten an der Universitat Halle Wittenberg Nach einer Umhabilitation an die Universitat Munchen wurde er 1937 dort Privatdozent Von 1937 bis 1942 wohnte er im Munchner Stadtteil Solln in der heutigen Diefenbacherstrasse 11 Im Mai 1939 erhielt er eine ausserordentliche Professur fur Kunstgeschichte an der Universitat Munchen Nachdem seine erste Ehe 1939 geschieden worden war heiratete er im Mai 1939 die Kunststudentin Elisabeth von Witzleben Zum 1 Oktober 1942 wurde er als ausserordentlicher Professor fur Kunstgeschichte an die TH Darmstadt berufen Die Berufung erfolgte auf ausdruckliche Initiative des Reichsministeriums fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung in Berlin Die Stelle wurde 1943 in eine ordentliche Professur umgewandelt Schurers Haltung war stets konform mit den Intentionen des NS Regimes wenngleich er weder Mitglied der NSDAP noch der SA oder SS gewesen ist In einem Spruchkammerverfahren im November 1946 wurde Schurer als unbelastet eingestuft so dass er seine Tatigkeit an der TH Darmstadt fortsetzen konnte In mehreren padagogisch befrachteten Reden an seine Studenten die den Krieg uberlebt hatten versuchte er Hoffnung und Zuversicht fur Neugestaltung und Wiederaufbau zu wecken Im Auftrag der Stadtischen Kulturverwaltung fuhrte er bereits ab Mitte Oktober 1945 eine Vortragsveranstaltung uber funf Abende zum Thema Uber das Wesen deutscher Kunst durch die von der Bevolkerung Darmstadts rege besucht wurde Oskar Schurer starb am 29 April 1949 in Heidelberg Bei der akademischen Trauerfeier in Darmstadt hielt der Philosoph Hans Georg Gadamer die Trauerrede Sein umfangreicher Nachlass befindet sich im Literaturarchiv der Stadt Munchen Veroffentlichungen Bearbeiten1930 Prag Kultur Kunst Geschichte Berlin und Leipzig 1934 Geschichte von Burg und Pfalz Eger Munchen 1938 Deutsche Kunst in der Zips Brunn 1939 Uber Landschaftsdarstellungen in der deutschen Kunst um 1500 In Festschrift Richard Hamann Berg S 117 135 1946 Vom inneren Aufbau Drei Reden Stuttgart Literatur BearbeitenHans Georg Gadamer Gedachtnisrede auf Oskar Schurer Darmstadt 1952 Melanie Hanel Normalitat unter Ausnahmebedingungen Die TH Darmstadt im Nationalsozialismus Darmstadt 2014 Christa Wolf und Marianne Viefhaus Verzeichnis der Hochschullehrer der TH Darmstadt Darmstadt 1977 S 189 Elke Gerberding Darmstadter Kulturpolitik in der Nachkriegszeit 1945 1949 Darmstadt 1996 Ulrike Seeger Oskar Schurer und das expressionistische Lichterspiel der romanischen Doppelkapelle in Hallesche Beitrage zur Kunstgeschichte 5 2004 S 103 116 und Tafel XVII Weblinks BearbeitenWerke von und uber Oskar Schurer in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Oskar Schurer in KalliopeNormdaten Person GND 119539616 lobid OGND AKS LCCN no94019413 VIAF 77127839 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schurer OskarKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker Schriftsteller und HochschullehrerGEBURTSDATUM 22 Oktober 1892GEBURTSORT AugsburgSTERBEDATUM 29 April 1949STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oskar Schurer amp oldid 225359111