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Oscar Wilde ist ein britischer Kinofilm von Brian Gilbert aus dem Jahr 1997 uber das Leben Oscar Wildes mit Stephen Fry in der Hauptrolle FilmTitel Oscar WildeOriginaltitel WildeProduktionsland GBOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1997Lange 118 MinutenAltersfreigabe FSK 12 1 StabRegie Brian GilbertDrehbuch Julian MitchellProduktion Marc SamuelsonPeter SamuelsonMusik Debbie WisemanKamera Martin FuhrerSchnitt Michael BradsellBesetzungStephen Fry Oscar Wilde Jude Law Lord Alfred Douglas Jennifer Ehle Constance Wilde Michael Sheen Robbie Ross Vanessa Redgrave Lady Wilde Judy Parfitt Lady Mount Temple Zoe Wanamaker Ada Leverson Tom Wilkinson Marquess of Queensberry Gemma Jones Lady Queensberry Ioan Gruffudd John Gray Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritiken 4 Auszeichnungen 5 DVD 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Film behandelt Oscar Wildes Leben von seiner Vortragsreise in den USA 1882 bis kurz vor seinem Tod im Jahr 1900 Nach seiner Ruckkehr aus Amerika heiratet er Constance Lloyd und hat mit ihr zwei Sohne Der Film zeigt Oscar Wilde ebenso in seiner Rolle als Familienvater wie als beruhmte Personlichkeit und erfolgreichen Theaterautor bei den Premieren seiner Theaterstucke Lady Windermere s Fan und The Importance of Being Earnest Eine wesentliche Rolle spielt die Entdeckung seiner Homosexualitat durch seine Beziehung zu Robert Ross und die Entwicklung seiner Beziehung zu Lord Alfred Douglas Als Lord Alfreds Vater der Marquess of Queensberry ihnen den Umgang miteinander untersagen will und Wilde provoziert verklagt dieser ihn wegen Beleidigung Im dritten der daraus folgenden Gerichtsprozesse wird Wilde wegen Unzucht zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt Im Zuchthaus muss er in der Tretmuhle arbeiten Nach seiner Freilassung gilt er als entehrt und ist finanziell ruiniert und gezwungen ins Exil zu gehen Die Zwangsarbeit im Zuchthaus hat ihn gesundheitlich angeschlagen Er besucht das Grab seiner Frau Constance bevor er sich auf Betreiben von Robert Ross in Paris niederlasst Der Film endet mit seinem Wiedersehen mit Lord Alfred Douglas Als eine Art Rahmen dient das Marchen Der selbstsuchtige Riese das begleitend zur Handlung stuckweise erzahlt wird teils indem Oscar Wilde es seinen Kindern erzahlt teils indem Constance es vorliest und das im Gefangnis mit dem Tod des Riesen endet Auch andere Texte Wildes werden im Laufe des Films von Stephen Fry gesprochen Hintergrund BearbeitenJulian Mitchell schrieb das Drehbuch auf der Grundlage der 1989 mit dem Pulitzer Preis ausgezeichneten Wilde Biographie von Richard Ellmann 2 Die einzige Figur die er dazuerfand ist Lady Mount Temple gespielt von Judy Parfitt Sie vertritt die Einstellung der viktorianischen Gesellschaft gegenuber Oscar Wilde in einer moderateren Form als der exzentrische Marquess of Queensberry 3 Eine weitere Abweichung von Wildes tatsachlichem Leben ist der Besuch von Constances Grab vor dem Treffen mit Lord Alfred Douglas da Constance in Wirklichkeit erst ein Jahr spater starb Auch der Zusatz Wife of Oscar Wilde wurde erst einige Jahre spater in ihren Grabstein eingemeisselt Laut Brian Gilbert und Marc Samuelson erschien zwar Stephen Fry von Anfang an ideal fur die Rolle des Oscar Wilde aber es war trotzdem unsicher ob er sie wurde ubernehmen konnen da es schwierig war den Film ohne einen Star in der Titelrolle zu finanzieren Fry hatte bis dahin noch nie eine Hauptrolle gespielt und war als Filmschauspieler wenig bekannt 4 Auch Jude Law war damals noch weitgehend unbekannt und spielte in diesem Film eine seiner ersten grosseren Rollen Ausserdem hatte in Oscar Wilde Orlando Bloom seinen ersten Filmauftritt in einer kleinen Nebenrolle als ein junger Prostituierter Oscar Wildes Leben war zuvor in den Filmen Oscar Wilde und Der Mann mit der grunen Nelke die beide 1960 erschienen verarbeitet worden Beide Filme hatten einen deutlicheren Schwerpunkt auf den Gerichtsprozessen Kritiken Bearbeiten Brian Gilbert stellt mit dem gepflegt britischen Dichterportrat die Angst der spatviktorianischen Gesellschaft vor Wildes Homosexualitat bloss Erzahlt wird die tragische Vita wie eine phlegmatische Klassikerillustration von James Ivory nicht besser und nicht schlechter Seine Spannung bezieht der Film vor allem aus dem Spiel von Stephen Fry Er macht aus dem designierten Opfer einen faszinierenden Helden zerbrochen aber aufrecht bis ins Grab Cinema 5 Ob Gilbert mit seiner differenzierten Korrektur des landlaufigen Oscar Wilde Bildes der historischen Figur nun gerecht wird oder sie womoglich allzu sehr zahmt sei dahingestellt Bemerkenswert ist sein ambitioniertes Portrat nicht nur fur Wilde Fans allemal Reinhard Luke Munzinger Filmkritik Filmische Biografie des irischen Schriftstellers Oscar Wilde und seines skandalumwitterten Lebens in der zweiten Halfte des vorigen Jahrhunderts Getragen von einem hervorragenden Hauptdarsteller und frei von jedem voyeuristischen Kitzel beschreibt der Film den Autor als einen tragisch zerrissenen Charakter der sich zwischen den Fronten seines Begehrens aufreibt Zwar nicht ohne Langen und mit einigen eher geschmacklerischen Momenten insgesamt aber als ambitioniertes Portrat bemerkenswert Lexikon des internationalen Films 1 Regisseur Brian Gilbert sucht das Drama fast einzig in der Hauptfigur und vernachlassigt die gesellschaftlichen Gegebenheiten der viktorianischen Epoche Der tiefe Fall des Oscar Wilde vom literarischen Dandy zum totgeschwiegenen Paria das ware mehr als nur einen geschmackvollen Kostumfilm wert gewesen Immerhin lasst Stephen Fry eine fast schon zu stimmige Idealbesetzung der Figur Wilde ihre Wurde und Widerspruchlichkeit und befordert den Film so zu einer sehenswerten Charakterstudie Joachim Kronsbein Der Spiegel 6 Auszeichnungen BearbeitengewonnenSeattle International Film Festival Stephen Fry Bester Schauspieler Ivor Novello Award Debbie Wiseman Filmmusik nominiertGolden Globe Award Stephen Fry Bester Hauptdarsteller Drama BAFTA Award Jennifer Ehle and Zoe Wanamaker Beste Nebendarstellerin Evening Standard British Film Award Jude Law Vielversprechendste Nachwuchsleistung Evening Standard British Film Award Maria Djurkovic Szenenbild Chlotrudis Award Stephen Fry Bester Hauptdarsteller GLAAD Media Award Outstanding Film Satellite Award Stephen Fry Bester Schauspieler Drama DVD BearbeitenDer Film erschien auf Englisch im September 1999 als DVD bei Sony Pictures Entertainment Die DVD enthalt zusatzlich zum Film die Dokumentation Simply Wilde in der Stephen Fry Brian Gilbert Julian Mitchell und Marc Samuelson uber Oscar Wilde und die Entstehung des Films sprechen Weblinks BearbeitenOscar Wilde in der Internet Movie Database englisch Offizielle WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten a b Oscar Wilde In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 4 Juni 2021 film dienst 21 1997 Offizielle Website des Films IMDb com Dokumentation Simply Wilde Oscar Wilde In cinema Abgerufen am 4 Juni 2021 Der Spiegel 43 1997 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oscar Wilde 1997 amp oldid 212666871