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Oh Boy ist ein deutscher Spielfilm des Regisseurs Jan Ole Gerster aus dem Jahr 2012 Die schwarz weiss gefilmte und mit Jazzmusik unterlegte Tragikomodie handelt von einem ziellosen Berliner Ex Studenten dargestellt von Tom Schilling der sich einen Tag und eine Nacht durch die deutsche Hauptstadt treiben lasst und dabei unterschiedlichsten Menschen begegnet Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt 2013 den Deutschen Filmpreis in sechs Kategorien unter anderem als bester Spielfilm FilmTitel Oh BoyProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 2012Lange 83 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Jan Ole GersterDrehbuch Jan Ole GersterProduktion Marcos KantisAlexander WadouhMusik The Major Minors und Cherilyn MacNeilKamera Philipp KirsamerSchnitt Anja SiemensBesetzungTom Schilling Niko Fischer Marc Hosemann Matze Friederike Kempter Julika Hoffmann Justus von Dohnanyi Karl Speckenbach Michael Gwisdek Friedrich alter Mann Katharina Schuttler Elli Andreas Schroders Psychologe Katharina Hauck Cafe Verkauferin Arnd Klawitter Phillip Rauch Ulrich Noethen Walter Fischer Leander Modersohn Schneider Martin Brambach Kontrolleur Jorg RP Kahl Kontrolleur Stefan Theo Trebs Marcel Lis Bottner Marcels Grossmutter Steffen Jurgens Regisseur Ralf Ellen Schlootz Stella Inga Birkenfeld Hannah Frederick Lau Ronny Robert Hofmann Pascal Jakob Bieber Kevin Annika Ernst Prostituierte Sanne Schnapp Krankenschwester Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritik 4 Auszeichnungen 5 Theateradaption 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Berliner Endzwanziger Niko hat vor bereits zwei Jahren sein Jurastudium abgebrochen und lebt seitdem in den Tag hinein Der Film der an nur einem einzigen Tag spielt vom Morgen des ersten Tages bis zum nachsten Morgen verzichtet weitgehend auf eine Erzahlhandlung und zeigt in episodenhaften Szenen wie Niko vor der Kulisse Berlins ziellos durch die Stadt treibt und dabei mit teils komischen teils tragischen Situationen konfrontiert wird Er trifft auf einige sehr unterschiedliche Menschen seinen Vater der ihm den Geldhahn zudreht den gescheiterten Schauspieler und Lebenskunstler Matze seinen einsamen und verzweifelten Nachbarn Karl Speckenbach einen schikanosen Psychologen der ihm seine entzogene Fahrerlaubnis nicht neuerteilt seine ehemalige Mitschulerin Julika die nach vielen Jahren immer noch gegen die seelischen Verletzungen ihrer Kindheit kampft betrunkene Halbstarke die ihm die Nase blutig schlagen und spat in der Nacht einen geheimnisvollen alten Mann der aus seiner Kindheit wahrend der Zeit des Nationalsozialismus erzahlt und im Verlauf der Nacht im Krankenhaus stirbt Am Anfang des Filmes wird dem Protagonisten beim Aufstehen ein Kaffee angeboten den er ausschlagt Als Running Gag versucht er den ganzen restlichen Film insgesamt sieben Mal vergeblich eine Tasse Kaffee zu trinken was ihm am Ende schliesslich gelingt Hintergrund BearbeitenOh Boy ist Gersters Abschlussarbeit an der Deutschen Film und Fernsehakademie Berlin Der Film wurde vom 7 Juni bis 10 Juli 2010 in Berlin gedreht 1 und hatte ein Budget von etwa 300 000 Euro 2 Der Film kam am 1 November 2012 im X Verleih in die deutschen Kinos und wurde dort von uber 350 000 Zuschauern gesehen 3 Kritik Bearbeiten Oh Boy beschreibt zartlich das Chaos eines stadtischen und eines entsprechenden inneren Lebens und fuhrt den Beweis dass es eigentlich nur durch montierte Filmbilder zu einer Ordnung finden kann die Sinn hat Ralf Kramer Die Welt 4 Jan Ole Gerster hat ein Talent dafur Situationen zu erfinden in denen er sein Gefuhl dafur was Berlin heute ausmacht ins Komische drehen kann Wilfried Hippen die tageszeitung 5 Es stimmt alles von der schwabischen Latte Macchiato Verkauferin uber den verbitterten Off Theater Regisseur bis zum exzellenten Schilling Voller urkomischer Dialoge und poetischer Momentaufnahmen der urbanen Lebenswirklichkeit Wiebke Toebelmann HORZU 6 Tom Schilling ist der eine Hauptdarsteller der andere ist die Grossstadt Der Film ist das teils komische teils beklemmende Portrat einer Berliner Gesellschaft in der ein unglaublich ruppiger Ton herrscht eine allgemeine Distanz und Respektlosigkeit die jederzeit ins Extreme umschlagen kann manchmal auch in Gewalt Christian Mayer Suddeutsche Zeitung 7 Wie Niko flaniert auch der Film durch Berlin wobei die verschiedenen Episoden sehr ausgewogen zwischen Stimmungsbild und Satire Tragik und Komik Alltaglichem und Zuspitzungen balancieren Allein schon dadurch dass Jan Ole Gerster die Hauptstadt abseits schicker Vorzeige und Hotspot Kulissen ins Bild ruckt avanciert sein Film auch zu einem waschechten Berlin Film Christian Horn fluter 8 Episodenhaft strukturierte melancholische Komodie die mal mit perfekt getimten Sketchen mal mit pointenreichem Dialogwitz unterhalt In der Hauptrolle souveran gespielt gewinnt der schwarz weiss fotografierte mit effektvoller cooler Jazz Musik unterlegte Film eine traumhafte und streng stilisierte Qualitat Lexikon des Internationalen Films 9 Auszeichnungen Bearbeiten2012 Forderpreis Neues Deutsches Kino in der Kategorie Drehbuch beim Filmfest Munchen an Jan Ole Gerster 2012 German Independence Award Bester Deutscher Film beim Internationalen Filmfest Oldenburg an Jan Ole Gerster 2012 German Independence Award Publikumspreis beim Internationalen Filmfest Oldenburg an Jan Ole Gerster 2012 Seymour Cassel Award beim Internationalen Filmfest Oldenburg an Tom Schilling 2012 Best Director Award beim International Film Festival Bratislava an Jan Ole Gerster 2012 FIPRESCI Award beim International Film Festival Bratislava 2012 FEDEORA Award beim International Film Festival Bratislava 2012 Bayerischer Filmpreis in der Kategorie Darsteller an Tom Schilling 2012 Bayerischer Filmpreis in der Kategorie Drehbuch an Jan Ole Gerster 2012 Preis der deutschen Filmkritik in der Kategorie Bestes Spielfilmdebut 2012 Preis der deutschen Filmkritik in der Kategorie Beste Musik an The Major Minors und Cherilyn MacNeil 2013 Focusfox Grand Prix Award beim Sofia International Film Festival 2013 Romy in der Kategorie Bestes Buch Kinofilm an Jan Ole Gerster 2013 New Faces Award in der Kategorie Bester Debutfilm an Jan Ole Gerster 2013 Deutscher Filmpreis in der Kategorie Bester Spielfilm in Gold 2013 Deutscher Filmpreis in der Kategorie Bestes Drehbuch an Jan Ole Gerster 2013 Deutscher Filmpreis in der Kategorie Beste Regie an Jan Ole Gerster 2013 Deutscher Filmpreis in der Kategorie Beste darstellerische Leistung mannliche Hauptrolle an Tom Schilling 2013 Deutscher Filmpreis in der Kategorie Beste darstellerische Leistung mannliche Nebenrolle an Michael Gwisdek 2013 Deutscher Filmpreis in der Kategorie Beste Filmmusik an The Major Minors und Cherilyn MacNeil 2013 Europaischer Filmpreis in der Kategorie Bester NachwuchsfilmTheateradaption BearbeitenSeit August 2020 gibt es eine Theateradaption im Verlag der Autoren die mit nur sechs Darstellern in 32 Rollen auf der Buhne gespielt werden kann 10 Diese Buhnenfassung stammt von dem deutschen Schauspieler und Autor Klaus Kruckemeyer 11 Weblinks BearbeitenOh Boy in der Internet Movie Database englisch Offizielle Internetseite Oh Boy bei filmportal de Oh Boy bei crew unitedEinzelnachweise Bearbeiten Oh Boy bei crew united abgerufen am 6 August 2021 Lakonie schlagt Pathos Die Zeit vom 27 April 2013 kino de Oh Boy Film 2012 Es lebe das Gefuhl der Grossstadt Die Welt vom 1 November 2012 No Coffee and Cigarettes die tageszeitung vom 1 November 2012 Die neuesten Kinofilme werden vorgestellt HORZU Online 23 Januar 2014 abgerufen am 13 Oktober 2023 Ganz ruhig Mann Suddeutsche Zeitung vom 26 Oktober 2012 Verloren in Berlin Memento vom 4 November 2012 im Internet Archive fluter vom 1 November 2012 Oh Boy In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 20 April 2015 Janis Elko Portrait Abgerufen am 21 September 2020 Klaus Kruckemeyer bearbeitet Film von Jan Ole Gerster Oh Boy fur die Buhne Abgerufen am 21 September 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oh Boy 2012 amp oldid 238103345