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Dieser Artikel behandelt den indischen Maler dieses Namens zur Filmbiografie uber diesen Maler siehe Nainsukh Film Nainsukh wortlich Freude des Auges um 1710 1 in Guler 1778 in Basohli war ein indischer Maler Er war der jungere Sohn von Pandit Seu und galt wie sein alterer Bruder Manaku als einer der bedeutendsten Vertreter der Pahari Malerei Um 1740 verliess er die Familienwerkstatt in Guler und zog nach Jasrota Fur den dortigen Herrscher Mian Zorowar Singh und dessen Sohn Balwant Singh malte er die meisten seiner Werke Mit seinen Adaptionen von Elementen der Mogul Malerei war er eine zentrale Gestalt fur die Weiterentwicklung der Pahari Malerei in der Mitte des 18 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren wurde Nainsukh um das Jahr 1710 in Guler dem Ort wo sein Vater erfolgreich eine Malereiwerkstatt unterhielt Von klein auf wird er wie sein rund zehn Jahre alterer Bruder Manaku unter der Obhut seines Vaters in alle handwerklichen Belange des Malens eingefuhrt worden sein In jener Zeit kameen vermehrt auch Bilder der Mogul Maler bis in die abgelegenen Taler des West Himalayas Im Gegensatz zum eher konservativ veranlagten Bruder Manaku der das Stilidiom von Vater Seu eher behutsam weiterentwickelte ubernahm Nainsukh viel starker die neuartigen Elemente der Mogulmalerei in das traditionelle Pahari Stilidiom seiner Familie Um 1740 verliess Nainsukh die vaterliche Familienwerkstatt in Guler und zog nach Jasrota Ob ihn Auseinandersetzungen um Stilfragen in der Malerei oder okonomische Grunde ein relativ kleines Furstentum wie Guler bot vielleicht nicht genug Platz fur zwei Maler vom Format eines Manaku und Nainsukh dazu fuhrten ist unbekannt Im kleinen aber wohlhabenden Furstentum Jasrota arbeitete Nainsukh fur verschiedene Mazene Der wichtigste wurde Raja Balwant Singh 1724 1763 den er bis zu dessen fruhen Tod fast 20 Jahre lang begleitete Das Verhaltnis zwischen dem kunstliebenden Balwant Singh und Nainsukh muss sehr eng gewesen sein denn Nainsukh scheint seinen Patron oft begleitet und seinen Alltag genau beobachtet zu haben So schuf er auch Darstellungen die zum Beispiel zeigen wie ihm der Bart gestutzt wird wie er aus einem Fenster seines Palastes schaut wie er sich von den formellen Kleidern entledigt in eine Decke gehullt vor dem Kamin entspannt oder wie er eine Wasserpfeife rauchend seinen Hofmusikern zuhort und Bilder mustert Die enge Verbindung Nainsukhs zu Balwant Singh zeigt sich auch darin dass er nach dem fruhen Tod seines Mazens im Jahr 1763 dessen Asche zusammen mit Familienangehorigen nach Haridwar brachte Der damals erfolgte Eintrag Nainsukhs im Pilgerregister 2 ist eine wichtige Quelle zur Rekonstruktion seines Lebens und Wirkens daruber hinaus war die Entdeckung dieses Eintrags entscheidend um in der indischen Kunstgeschichte allmahlich die Bedeutung der individuellen Kunstler hervorzuheben Anschliessend stand er in den Diensten von Amrit Pal reg um 1757 1778 einem Neffen von Balwant Singh und Furst von Basohli der fur seine religiosen Interessen bekannt war so verzichtete er gar auf den Thron um sein Leben der Meditation widmen zu konnen Fur ihn wird Nainsukh ganz neue Projekte in Angriff genommen haben In der Familienwerkstatt die Nainsukh gegen Ende seines Lebens in Basohli leitete scheint er mit seinem Neffen Fattu ca 1725 ca 1785 Sohn von Manaku und seinem jungsten Sohn Ranjha ca 1750 1830 zusammengearbeitet zu haben Daneben hatte er drei weitere Sohne Kama ca 1735 ca 1810 Gaudhu ca 1740 1820 und Nikka ca 1745 1833 3 Auch diese haben als Maler den von Nainsukh gepragten naturalistischen und anmutigen neuen Pahari Stil weitergetragen Werk Bearbeiten nbsp Mian Mukund Dev von Jasrota auf einem Ausritt Nainsukh zugeschrieben um 1740 1745 Victoria amp Albert Museum London Obwohl ein Grossteil seines Werks verloren sein mag sind doch insgesamt rund 100 Werke von Nainsukh uberliefert worden Vier davon tragen seine Signatur 4 Das Fruhwerk ist nur unzureichend dokumentiert Schon fruh scheint Nainsukh aber mit Werken der Mogul Maler in Kontakt gekommen zu sein Seine genaue Beobachtungsgabe wird ihm dabei geholfen haben sich Elemente dieses fur die Pahari Region neuen Stils rasch anzueignen Auch in kompositorischer Hinsicht lassen sich Einflusse nachweisen Die am besten dokumentierte Phase seines Schaffens dauert von ca 1740 bis 1763 als er in Jasrota arbeitete Den dortigen Fursten Balwant Singh stellte er in unzahligen Bildern dar wobei erstaunlicherweise kein einziges Bild bekannt ist das ihn in einer rein formellen Situation zeigte Vielmehr portratiert er seinen Patron in den unterschiedlichsten Lebenssituationen auf eine sehr personliche Weise Viele Bilder wirken dadurch fast wie Teile eines visuellen Tagebuchs Charakteristisch ist wie Nainsukh mit grossem Feingefuhl spezifische Situationen und Stimmungen einfangt Bei der Darstellung von Gesichtern verzichtete er auf stilisierte Typen und schuf Realportrats Auch im naturalistischen Zugang zur Darstellung von Baumen und Blattern sowie im Bestreben einen kontinuierlichen Tiefenraum zu gestalten zeigen sich die Impulse die er vom Studium von Werken der Mogulmaler erhalten haben durfte In seiner letzten Schaffensphase von 1763 bis zu seinem Tod im Jahr 1778 begann Nainsukh sich mit Entwurfen fur eine Gitagovinda Serie auseinanderzusetzen Vermutlich war er an deren Ausfuhrung aber nicht mehr selbst beteiligt sondern hinterliess sie in der Handwerkstradition der Familienwerkstatt seinen Kindern und Neffen gleichsam als kunstlerisches Erbe Der Maler Vijay Sharma versucht als Senior Artist am Bhuri Singh Museum 5 seit etwa 1990 durch Eigenkompositionen Kopien und Unterrichtung von Schulern diesen Stil wieder zu beleben Literatur BearbeitenB N Goswamy Eberhard Fischer Pahari Meister Hofische Malerei aus den Bergen Nord Indiens Museum Rietberg Zurich 1990 ISBN 3 907070 30 5 B N Goswamy Nainsukh of Guler A great Indian Painter from a Small Hill State Museum Rietberg Zurich 1997 ISBN 3 907070 76 3 Artibus Asiae Supplementum Band XLI B N Goswamy Eberhard Fischer Nainsukh of Guler In Milo C Beach Eberhard Fischer B N Goswamy Hrsg Masters of Indian Painting Artibus Asiae Publishers Zurich 2011 ISBN 978 3 907077 50 4 S 659 686 Artibus Asiae Supplementum Band 48 2 Einzelnachweise Bearbeiten nbsp Commons Nainsukh Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zum Geburtsdatum siehe Pahari Meister S 268 Siehe B N Goswamy Pahari Painting The Family as the Basis of Style In Marg Band 21 Nr 4 1968 S 17 62 Siehe auch Pahari Meister S 269 270 Pahari Meister S 307 Eine Auflistung seiner Werke in B N Goswamy Eberhard Fischer Nainsukh of Guler In Milo C Beach Eberhard Fischer B N Goswamy Hrsg Masters of Indian Painting Artibus Asiae Publishers Zurich 2011 Bd 2 hier S 689 694 en Chamba Himachal Pradesh Bhuri Singh MuseumNormdaten Person GND 12018043X lobid OGND AKS LCCN nr97044700 VIAF 59908371 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME NainsukhKURZBESCHREIBUNG indischer MalerGEBURTSDATUM um 1710GEBURTSORT GulerSTERBEDATUM 1778STERBEORT Basohli Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nainsukh amp oldid 190322967