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Die Muttergotteskapelle im Ritzinger Feld wird auch als Ritzingerfeldkapelle bezeichnet Die Wallfahrtskapelle liegt auf dem Grund der Gemeinde Goms VS zwischen den Ortschaften Ritzingen und Gluringen beide in der Schweiz Sie befindet sich oberhalb der heutigen Hauptstrasse im Ritzinger Feld an der alten Verbindungsstrasse zwischen den beiden Ortschaften auf einer Hohe von 1357 Meter uber Meer Die Kapelle ist denkmalgeschutzt und zwar als Denkmal der mittleren Schutzstufe B Objekt 1 Die Muttergotteskapelle im Ritzinger Feld Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Ausstattung 3 1 Abgewanderte Kunstgegenstande 4 Literatur und Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErstmals wird die Kapelle im Jahr 1592 erwahnt als eine vnser frown geweihte Kapelle im Ritzinger Feld erwahnt wird Die Kapelle steht allerdings an einem Ort wo es naheliegt zu vermuten dass sich hier seit dem Mittelalter eine Kapelle befand wurde doch der Ammann der Grafschaft hier im Ritzingerfeld gewahlt Im Jahr 1638 ersuchte der Domherr Caspar Imboden im Namen der Grafschaft beim Bischof Bartholomaus Supersaxo um die Wiederherstellung und Erweiterung der Kapelle Bekannt sind Erneuerungen in den Jahren 1641 und 1650 51 Im Jahr 1679 gelangte man erneut an den Nuntius Cybo und klagte uber den drohenden Verfall der Kapelle In der Folge entschloss man sich die Kapelle neu aufzurichten Das Kapellenbuch beginnt im Jahr 1687 was auch mit den Jahreszahlen am Portalscheitel und in der Archivolte der Sakristeiture ubereinstimmt Der Bau wurde mit grosster Wahrscheinlichkeit am 14 Juli 1693 eingesegnet 2 Die Kapelle wurde in der Nacht des 9 Februar 1807 von einer Lawine erfasst Die Lawine riss die Nordmauer der Kapelle ein und verwustete den Innenraum Der Turm und der Chor wurden nicht beschadigt Noch im gleichen Jahr begann man mit dem Wiederaufbau Renovationen und Reparaturen sind aus den Jahren 1851 1863 1867 69 und 1873 bekannt Die letzte Renovation wurde 1968 durchgefuhrt wobei das schadhafte Relief am Stirnfassadenportal 1973 erneuert werden musste Als 1920 die Pfarrei Gluringen gegrundet wurde wurde die Kapelle der Kirchgemeinde Biel zugesprochen Mit dem Recht dass der Pfarrer von Gluringen jederzeit in der Kapelle die heilige Messe feiern darf Bauwerk BearbeitenDas Bauwerk ist geostet Das Schiff ist rechteckig wahrend der Chor ein wenig eingezogenes Rechteck ist Der Turm stosst an das Nordostende des Schiffes Westlich davon schliesst mit einem Schleppdach die Sakristei an Das Dach hat einen gemeinsamen First uber Chor und Schiff Die Satteldachhaube ist auf der Chorseite kraftig gewalmt auf der Fassadenseite nur leicht Das Bauwerk wurde anlasslich der Renovation 1968 mit Asbestzement Eternit gedeckt Das Fundament besteht aus einer gefugten Bruchsteinmauer Neben dem giltsteingerahmten Hauptportal in der westwartsgerichteten Fassadenseite gibt es an der Sudwand des Schiffes noch ein der Strasse zugewandtes Seitenportal Dieses Seitenportal ist uber eine dreiseitige Treppe erreichbar Das Schiff ist von einer Stichkappentonne uberwolbt und in drei Volljoche und je einen schmalen Jochabschnitt an den Enden unterteilt Die symmetrisch angeordneten ungleichen Kappen des Chores sammeln sich in einer Stuckrosette Ausstattung BearbeitenDer Hochaltar wurde 1690 von zwei unbekannten Meistern geschaffen 3 Der Hochaltar wird dem manieristischen Fruhbarock zugeordnet Die Akanthusranken und andere nachtraglich angefugte Teile wurden von Johann Ritz geschaffen Der rechte Seitenaltar ist der Altar der Heiligen Familie Er wurde vom Pfarrer von Biel Christian Huser 1701 gestiftet Er wurde 1691 fertiggestellt und ist ein fruhes Werk von Johann Ritz 1666 1729 Gemass der Kartusche der Predella wurde der Altar 1709 geweiht Der linke Seitenaltar ist der Katharinenaltar Er wurde von den Gebrudern Johann und Andreas Ritz im Jahr 1713 gestiftet und in deren Werkstatt geschnitzt Der Altar wurde beim Lawinenniedergang 1807 beschadigt so dass er vom Bildhauer Anton Lagger zwischen 1808 und 1809 ausgebessert wurde Die Fassarbeiten wurden durch Johann Joseph Pfefferle ausgefuhrt Die Kanzel wurde beim Einsturz der Kapellennordwand beim Lawinenniedergang 1807 zerstort Von der um 1700 vermutlich von Johann Sigristen erbauten Kanzel sind die Statuen erhalten geblieben Denn bei der neuen Kanzel die von Anton Lagger 1808 errichtet wurde hat dieser die noch verwendbaren Teile wiederverwendet darunter auch die Statuen von Johann Sigristen Die Kanzelfassung stammt von Johann Joseph Pfefferle Die ursprungliche Orgel auf der Kanzel wurde ebenfalls 1807 zerstort Fur den Neubau wurde 1810 ein Orgelbauer Walpen erwahnt 4 Die Orgel selber stellten aber Anton und Felix Carlen aus Gluringen 1813 fertig 5 Sie befindet sich auf einer holzernen mit Gips verkleideten Empore Diese wurde beim Wiederaufbau 1807 08 von Johann Joseph Pfefferle nach dem Vorbild der Antoniuskapelle von Munster bemalt Im Turm hangt eine Glocke mit 54 cm Durchmesser Abgewanderte Kunstgegenstande Bearbeiten 1902 wurde in der Kapelle ein Fragment von einem beidseitig bemalten Retabel gefunden Vermutlich im 2 Viertel des 14 Jahrhunderts entstanden befindet es sich heute im Besitz des Schweizerischen Landesmuseums in Zurich Ebenfalls 1902 wurde eine sitzende Muttergottes entdeckt deren Entstehung um 1400 geschatzt wird Es konnte sich um die 1690 ersetzte Statue des Hauptaltars handeln 6 Auch sie befindet sich heute im Besitz des Landesmuseums in Zurich Literatur und Quellen BearbeitenWalter Ruppen Kunstdenkmaler der Schweiz Band 64 Die Kunstdenkmaler des Kanton Wallis Band 1 Obergoms Birkhauser Verlag Basel 1976 ISBN 3 7643 0728 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Muttergotteskapelle im Ritzinger Feld Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Kantonsliste A und B Objekte Kanton VS Schweizerisches Kulturguterschutzinventar mit Objekten von nationaler A Objekte und regionaler B Objekte Bedeutung In Bundesamt fur Bevolkerungsschutz BABS Fachbereich Kulturguterschutz 1 Januar 2023 PDF 326 kB 18 S Revision KGS Inventar 2021 Stand 1 Januar 2023 Dem Schriftstuck uber die Segnung fehlt das Datum es wurde aber im Archiv von Biel unter 1693 mit dem Vermerk 14 Juli abgelegt O Steinmann vertritt die Meinung dass die Statue der Mittelnische einem anderen Meister zugesprochen werden muss als der Rest des Hauptaltars vermutlich um das Gehause herzustellen Der Auftrag wurde mit 300 Walliser Gulden abgerechnet Die alten Orgelpfeifen wurden als Materialspende weiterverwendet Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden dass es sich um eine hier eingelagerte Statue einer anderen Kapelle handelt46 460333333333 8 2268888888889 Koordinaten 46 27 37 2 N 8 13 36 8 O CH1903 660554 145748 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muttergotteskapelle im Ritzinger Feld amp oldid 237274454