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Die Munitionsexplosion auf der Marinebasis Evangelos Florakis nahe Zygi an der Sudkuste der Republik Zypern ereignete sich am fruhen Morgen des 11 Juli 2011 und forderte 15 Menschenleben und uber 60 Verletzte das grosste Kraftwerk der Insel wurde schwer beschadigt 1 Sie ist eine der starksten nicht nuklearen Explosionen die je von Menschenhand verursacht wurde Dabei explodierten auf der Marinebasis Evangelos Florakis nahe beim angrenzenden Vasilikos Kraftwerk dem modernsten und grossten Ol und Gaskraftwerk des Landes Container mit Munition und losten eine weitraumige Zerstorung aus Der Vorfall fuhrte zu mehreren Rucktritten hochrangiger Politiker und Militars darunter zweier Minister Inhaltsverzeichnis 1 Ereignisablauf 1 1 Folgen 2 Politische Folgewirkungen 3 EinzelnachweiseEreignisablauf BearbeitenGegen vier Uhr morgens hatten Augenzeugen von einem Brand auf dem Stutzpunkt und darauffolgenden Explosionen berichtet Die grossen Zerstorungen betrafen Stutzpunkt Kraftwerk und anliegende Zivilgebaude Sowohl der Kommandeur der zyprischen Flotte als auch der Befehlshaber des Stutzpunkts sowie weiteres Militarpersonal und Einsatzkrafte der Feuerwehr wurden getotet Folgen Bearbeiten In weiten Teilen des Landes und in der Hauptstadt gab es nach dem unfallbedingten Ausfall des Kraftwerks keinen Strom mehr da es die Halfte des Landesbedarfs geliefert hatte Aufgrund des damit verbundenen Ausfalls diverser Meereswasser Entsalzungsanlagen traten Engpasse bei der Wasserversorgung auf 2 Die Folgekosten wurden auf Milliarden geschatzt allein der Wert des grossteils zerstorten Ol und Gaskraftwerks betrug 700 Mio Euro Der amtierende zyprische Verteidigungsminister Costas Papacostas sowie der Befehlshaber der Zyprischen Nationalgarde Petros Tsalikidis traten wenige Stunden nach Bekanntwerden des Unglucks zuruck 3 4 Politische Folgewirkungen Bearbeiten nbsp Luftansicht auf die zerstorte Turbinenhalle des Kraftwerks von einem UAV des DLRWenig spater stellte sich heraus dass es sich bei der Munition um beschlagnahmtes iranisches Frachtgut handelte das fur Syrien bestimmt gewesen war Dieses war zuvor auf einem russischen Schiff aufgefunden und auf Grundlage des Waffenembargos der Vereinten Nationen UN Res 1747 Punkt 5 beschlagnahmt worden Einen Monat spater wurde die Munition in Containern auf dem Marinestutzpunkt gelagert Fachleute und auch der spater bei der Explosion ums Leben gekommene Kommandeur sprachen die Explosionsgefahr an zumal die Munitionscontainer nur 300 m vom Kraftwerk Vassilikos entfernt standen ungeschutzt der Witterung ausgesetzt vor allem der Hitze Die Regierung setzte aber trotz internationaler Unterstutzungsangebote keine Vernichtung der Munition in Gang Prasident Dimitris Christofias wurde schnell als mitschuldig angesehen Ihm und dem sofort nach dem Ungluck zuruckgetretenen Verteidigungsminister der in der Offentlichkeit die besondere Sicherheit der Lagerung betont hatte wurde die Anordnung vorgeworfen die Munition in den der Hitze schutzlos ausgesetzten Containern im Stutzpunkt belassen zu haben Am 13 Juli versuchten mehrere tausend Demonstranten den Prasidentenpalast in Nikosia zu sturmen Der griechische Regierungssprecher Stefanos Stefanou machte die UN verantwortlich welche die Vernichtung der Munition behindert habe Zwei Wochen spater trat Aussenminister Markos Kyprianou zuruck 5 Griechische Medien berichteten bald von der Veroffentlichung von Depeschen US amerikanischer Botschaften durch WikiLeaks bestatigt dass der Prasident aus Rucksichtnahme auf seinen geplanten Besuch bei Baschar al Assad die Beseitigung der Waffen behindert habe So berichtet es der US Botschafter Frank Urbancic in seinem Memo Weitere WikiLeaks Dokumente zeigten dass die politische Fuhrung Unterstutzungsangebote bei der Kampfmittelbeseitigung aus den Vereinigten Staaten und anderen Landern abgelehnt hatten 6 7 8 Spater wurde der Anwalt Polys Polyviou durch die Regierung als unabhangiger Ermittler ohne rechtliche Vollmacht mit der Untersuchung betraut Er wurde dabei von Polizeioffizieren einem Sprengstoffexperten und einem Staatsanwalt unterstutzt In seinem Abschlussbericht am 2 Oktober 2011 erhob er schwere Vorwurfe gegen den Prasidenten Der Ruf nach dessen Rucktritt wurde lauter Christofias erklarte die Vorwurfe des Untersuchungsberichts fur substanzlos und verneinte personliche Verantwortung fur das Ungluck Er blieb im Amt 9 10 Einzelnachweise Bearbeiten spiegel de 11 Juli 2011 Mehrere Tote bei Explosionsserie 23 Dezember 2016 20 September 2009 rtlnext rtl de Explosionen auf Zypern Wasser wird knapp 23 Dezember 2016 Munitionsdepot auf Zypern explodiert In Zeit Online 11 Juli 2011 abgerufen am 22 Marz 2013 George Psyllides Evangelos Florakis blast kills 12 In Cyprus Mail 11 Juli 2011 archiviert vom Original am 24 Marz 2012 abgerufen am 20 April 2016 abendblatt de 11 Juli 2011 Explosion auf Marinestutzpunkt Verteidigungsminister tritt zuruck 23 Dezember 2016 Richard Spencer Anger grows in Cyprus over criminal errors behind explosion In The Daily Telegraph 12 Juli 2011 abgerufen am 22 Marz 2013 Michele Kambas Cyprus says attempted to offload Iran blast cargo Nicht mehr online verfugbar In Reuters 12 Juli 2011 archiviert vom Original am 26 August 2014 abgerufen am 22 Marz 2013 Gerd Hohler Munitionsexplosion schadet Zyperns Wirtschaft In Zeit Online 13 Juli 2011 abgerufen am 22 Marz 2013 Cyprus Inquiry Blames President for Explosion Prompting Calls to Quit In NYT 3 Oktober 2011 abgerufen am 22 Marz 2013 George Psyllides Probe opens into deadly blast In Cyprus Mail 26 Juli 2011 archiviert vom Original am 6 April 2012 abgerufen am 20 April 2016 34 725 33 282 Koordinaten 34 43 30 N 33 16 55 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munitionsexplosion auf der Marinebasis Evangelos Florakis amp oldid 229028914