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Die Mordsteine sind zwei im Jahr 1614 aufgestellte Suhnesteine nahe dem Ortsteil Bonaforth der Stadt Hann Munden im sudniedersachsischen Landkreis Gottingen Sie stehen unter Denkmalschutz und erinnern an zwei Mundener Burger die damals Opfer eines Raubmordes wurden Mordstein fur Johann Kessler dahinter der Wandersteinbach 2017Mordstein fur Georg Schmalkalden mit InformationsschildLage der Mordsteine Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Steine stehen im Kaufunger Wald rund 3 5 km sudwestlich des Zentrums der Kernstadt von Hann Munden und 1 2 km sudlich des Ortsteils Bonaforth im Engtal des Fulda Zuflusses Wandersteinbach Steinbach Sie befinden sich im Naturpark Munden im Wald auf etwa 195 m u NHN 1 nahe einer engen Kurve der Bundesstrasse 496 etwas nordnordwestlich unterhalb der Franzosenbrucke 205 4 m die uber den Bach fuhrt Die 1827 erbaute Brucke wurde nach Kampfen mit Franzosen in diesem Bereich wahrend des Siebenjahrigen Krieges benannt Sudlich der Strassenkurve liegt der Parkplatz Steinbachtal Von dort fuhrt ein enger Pfad hinab und unter der Franzosenbrucke hindurch zu den Mordsteinen die nach 160 m Wegstrecke erreicht sind Ostlich der Franzosenbrucke zweigt der bergauf verlaufende Blankenweg als schmale Strasse in Richtung des Huhnerfeldbergs ab Wenige Meter sudlich des Parkplatzes verlauft unter dem Blankenweg der Mundener Tunnel Geschichte BearbeitenDie Mordsteine sind Suhnesteine und erinnern an zwei Kaufleute die an dieser Stelle am 4 Oktober 1614 bei einem Raububerfall getotet wurden Beide waren in den Abendstunden unterwegs auf dem Ruckweg von Kassel nach Munden Bei den Opfern handelte es sich um den Mundener Kaufmann und Eisenhandler Johann Kessler und seinen kunftigen Schwiegersohn Georg Schmalkalden Letzterer stammte aus Langensalza und war der Sohn eines Grosshandlers 2 Der Tathergang ist nicht dokumentiert wird aber in der Sagensammlung von Karl Sittig aus dem Jahr 1924 phantasievoll beschrieben 3 was seither in Zeitungsberichten immer wieder unkritisch nacherzahlt wird 4 Die beiden sehr ahnlich gestalteten unterschiedlich grossen Mordsteine aus lokalem Buntsandstein wurden angeblich von einem Steinmetz aus Munden gefertigt Die Steinstelen sind mehrfach verandert worden was ihren historischen Quellenwert schmalert 1925 wurden sie wiederaufgestellt und gesaubert 1960 bekam der Bildhauer Herrmann Schmidt den Auftrag beide Steine auf Sockel zu stellen und die Inschriften nachhauen zu lassen 5 Vermutlich sind dabei auch die oben jetzt gerundeten Abschlusse erkennbar nachtraglich mit einem Stockeisen verandert worden Beschreibung BearbeitenDie beiden Mordsteine stehen heute in etwa funf Meter Entfernung voneinander und auf unterschiedlichen Hohenniveaus Sie zeigen auf ihrer Ruckseite jeweils ein Kleeblattkreuz das von einem Dolch mit S formigen Parierstuck durchdrungen wird Uber dem Kreuz finden sich je ein verwittertes Wappen sowie die Initialen der jeweiligen Opfer Die heute schwer leserlichen Inschriften auf den Vorderseiten der Steine lauten in der Transkription von Karl Brethauer IOHANN KESSLER BVRGER VND KRAMER ZV MVUNDEN IST AVF SEINER HEIMREISE VON CASSELL AN DIESEN ORT VON BOSEN B VBE N BERAVBET VND MIT SEINEM KVNFTIGEN EIDEM GEORGEN SMALKEL ERMORDERT WORDEN AC 1614 AM 4 OT OCTOBRIS DEM GOIT GNAD GEORG SCHMALKALDEN VON SALTZ IST MIT SEINEM KVNFTIGEN SCHWEIER JOHANN KESSLER VON BOSEN BVBEN VNVERSEHEN VBERFALLEN BERAVBET VND ERBARMLICH ERMORDERT WORDEN ANNO CHRISTI 1614 OCTOBRIS GOTTES GENAD BEDEN DINSTTAG ABEN ZWISCHEN 5 V 6 VHREN dd nbsp Mordstein fur Johann Kessler Vorderseite nbsp Mordstein fur Johann Kessler Ruckseite nbsp Mordstein fur Georg Schmalkalden Vorderseite nbsp Mordstein fur Georg Schmalkalden Ruckseite nbsp Moderne steinmetzmassige Abarbeitungsspuren Stockhammer an der Oberseite des Mordsteins fur Georg SchmalkaldenLiteratur BearbeitenKarl Sittig Sagen des sudhannoverschen Berglandes Gesammelt von Karl Sittig 1924 Reprint Verlag Ludwig Dorfler Hann Munden 1976 S 23 24 Karl Brethauer Morde im Steinbachtal Gedenksteine und Die beiden Ermordeten in Karl Brethauer Munden Gesammelte Aufsatze Zweite Folge Verlag Hans Fiedler Hann Munden 1984 S 113 115 Sammlung von alteren Zeitungsartikeln aus den Jahren 1977 1979 in der Mundener Allgemeinen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mordsteine Munden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mordsteine und andere Gedenksteine Beschreibung mit Fotos auf kreuzstein eu Mordsteine Beschreibung mit Fotos bei HNA RegiowikiEinzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Zu den Familiengeschichten der Ermordeten siehe Brethauer Munden Zweite Folge 1984 S 114 115 Siehe Sittig Sudhannoversche Sagen 1924 Reprint 1976 S 23 24 Sarah Schnieder Damals in Munden Eine verhangnisvolle Rast Die Mordsteine im Steinbachtal Hessische Niedersachsische Allgemeine HNA 20 Juni 2020 abgerufen am 23 August 2020 Berichtet von Brethauer Munden Zweite Folge 1984 S 113 51 38903 9 6288 Koordinaten 51 23 20 5 N 9 37 43 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mordsteine Munden amp oldid 232175325