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Ein Moore Automat ist ein endlicher Automat dessen Ausgabe ausschliesslich von seinem Zustand abhangt Beim Erreichen eines Zustandes wird eine Ausgabe erzeugt welche unabhangig vom Ubergang in diesen Zustand ist Moore Automaten konnen deterministisch oder nichtdeterministisch sein Sie sind nach dem Mathematiker Edward F Moore 1925 2003 benannt Inhaltsverzeichnis 1 Formale Definition 2 Digitaltechnik 3 Beschreibung eines Automaten 4 Medwedew Automat 4 1 Vorteile 5 Uberfuhrung in einen Mealy Automaten 6 Siehe auch 7 LiteraturFormale Definition BearbeitenDer Moore Automat kann als 7 Tupel A Q S W d l q 0 F displaystyle mathcal A left Q Sigma Omega delta lambda q 0 F right nbsp definiert werden Q displaystyle Q nbsp ist eine endliche Menge von Zustanden Q lt displaystyle left left Q right lt infty right nbsp S displaystyle Sigma nbsp ist das Eingabealphabet S lt displaystyle left Sigma right lt infty nbsp W displaystyle Omega nbsp ist das Ausgabealphabet W lt displaystyle left Omega right lt infty nbsp d displaystyle delta nbsp ist die Ubergangsfunktion d Q S Q displaystyle delta Q times Sigma rightarrow Q nbsp l displaystyle lambda nbsp definiert die Ausgabefunktion l Q W displaystyle lambda Q rightarrow Omega nbsp q 0 Q displaystyle q 0 in Q nbsp ist der Startzustand F Q displaystyle F subseteq Q nbsp ist eine endliche Menge moglicher akzeptierender Zustande Endzustandsmenge Wenn der Automat nach Lesen des Eingabewortes J S displaystyle J in Sigma nbsp in einem Zustand aus F displaystyle F nbsp halt so gehort J displaystyle J nbsp zur Sprache L A displaystyle L left A right nbsp Wenn die regulare Sprache des Automaten uninteressant ist kann F displaystyle F nbsp auch weggelassen werden Dann wird der Automat als 6 Tupel definiert Die Anzahl der Zustande eines Moore Automaten ist nicht kleiner als die Anzahl der Zustande des entsprechenden Mealy Automaten Digitaltechnik Bearbeiten nbsp Moore Automat in der DigitaltechnikEine Realisierung des Moore Automaten ist mittels Digitaltechnik moglich Hierfur sind zwei Schaltnetze und ein getakteter Speicherblock erforderlich Neben den auf einer Leiterplatte verdrahteten Logikbausteinen erfolgt die Umsetzung haufig mittels programmierbarer Logik und Anwendung einer Hardwarebeschreibungssprache Die Verarbeitung mit Logikschaltkreisen erfordert die Umwandlung des Ein und Ausgabealphabets in einen Binarcode analog der nachfolgenden Tabelle Codierung Eingabealphabet e0 e1 e2x 0 1 0y 0 0 1 Zustandsmenge d0 d1 d2q0 1 1 0q1 1 0 1 Ausgabealphabet a0 a1a 0 1b 1 0 Beschreibung eines Automaten BearbeitenGegeben sei ein durch ein 6 Tupel Q S W d l q 0 displaystyle left Q Sigma Omega delta lambda q 0 right nbsp definierter deterministischer endlicher Automat mitQ q 0 q 1 q 2 q 3 displaystyle Q lbrace q 0 q 1 q 2 q 3 rbrace nbsp S x y z displaystyle Sigma lbrace x y z rbrace nbsp W a b c displaystyle Omega lbrace a b c rbrace nbsp und q 0 q 0 displaystyle q 0 q 0 nbsp Die Ubergangsfunktion d displaystyle delta nbsp sowie die Ausgabefunktion l displaystyle lambda nbsp konnen durch einen Graphen bzw eine Automatentafel dargestellt werden Beschreibung eines Automaten nbsp d displaystyle delta nbsp Ubergang x displaystyle x nbsp y displaystyle y nbsp z displaystyle z nbsp l displaystyle lambda nbsp Ausgabe q0 q 3 displaystyle q 3 nbsp q 3 displaystyle q 3 nbsp q 1 displaystyle q 1 nbsp b displaystyle b nbsp q1 q 3 displaystyle q 3 nbsp q 2 displaystyle q 2 nbsp q 3 displaystyle q 3 nbsp a displaystyle a nbsp q2 q 3 displaystyle q 3 nbsp a displaystyle a nbsp q3 q 3 displaystyle q 3 nbsp q 2 displaystyle q 2 nbsp c displaystyle c nbsp Darstellung von d displaystyle delta nbsp und l displaystyle lambda nbsp durch Graphen Darstellung von d displaystyle delta nbsp und l displaystyle lambda nbsp durch AutomatentafelSowohl dem Graphen als auch der Tabelle lassen sich nun Informationen wie die folgende entnehmen Wenn der Automat sich im Zustand q 1 displaystyle q 1 nbsp befindet und von dort aus das Zeichen x displaystyle x nbsp oder das Zeichen z displaystyle z nbsp einliest geht der Automat in den Zustand q 3 displaystyle q 3 nbsp uber Beim Erreichen des Zustandes q 3 displaystyle q 3 nbsp erfolgt die Ausgabe c displaystyle c nbsp Medwedew Automat Bearbeiten Hauptartikel Medwedew Automat nbsp Grafik eines Medwedew AutomatenDer Medwedew Automat ist eine Sonderform des Moore Automaten bei dem die Zustande direkt die Ausgabe bilden es also kein Ausgangsnetzwerk gibt Somit ist jeder Medwedew Automat ein Moore Automat aber nicht andersherum Der Name geht auf Ju T Medwedew zuruck der einer Ubersetzung von Automata Studies ins Russische einen eigenen Artikel anhangte Vorteile Bearbeiten Die Ausgabe ist schneller Die Taktflanke der Flipflops kann kleiner gestellt werden Uberfuhrung in einen Mealy Automaten BearbeitenDie Ausgabe eines Mealy Automaten ist von seinem Zustand und seiner Eingabe abhangig Jeder Moore Automat lasst sich sehr leicht in einen aquivalenten Mealy Automaten uberfuhren Dazu muss lediglich das Ausgabesymbol des Eingangszustandes mit auf die Transition Zustandsubergang geschrieben werden Betrachten wir dazu das obige Beispiel dann sieht die Uberfuhrung folgendermassen aus nbsp Siehe auch BearbeitenAutomatentheorie Mealy Automat Medwedew Automat Deterministischer endlicher Automat Nichtdeterministischer endlicher AutomatLiteratur BearbeitenGottfried Vossen Kurt Ulrich Witt Grundkurs theoretische Informatik Eine anwendungsbezogene Einfuhrung Vieweg Teubner Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 8348 1537 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moore Automat amp oldid 222628675