www.wikidata.de-de.nina.az
Die Modulationsubertragungsfunktion auch Modulationstransferfunktion MTF englisch Modulation Transfer Function oder Kontrastubertragungsfunktion ist die mathematische Beschreibung des Vergleiches zwischen dem Detailkontrast an Kanten eines Objektes und dem Detailkontrast dessen bildlicher Darstellung Es wird immer ein Detailkontrastverlust festgestellt Dies ist nicht zu verwechseln mit dem Kontrast im allgemeinen Sprachgebrauch wie er sich durch Bildbearbeitung oder in der chemischen Fotografie z B durch die Wahl des Papiers beliebig verandern insbes sogar uber den Motiv Originalkontrast hinaus erhohen lasst Durch das bildgebende System Objektiv Kamera Teleskop Fotolabor Dia usw entsteht immer ein Detailkontrastverlust Wahrend beim gescannten Dia durch Bildbearbeitung der bildglobale Kontrast verringert wurde hier nicht von Interesse erkennt man im Hauptbild eine Schwachung des Detailkontrasts insbes der Aste im Himmels Gegenlicht Inhaltsverzeichnis 1 Prinzip 2 Mathematische Beschreibung 3 Spezifikationen 4 Anwendungen 4 1 Hybridbilder 5 Normen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweisePrinzip Bearbeiten nbsp Modulationsubertragungsfunktion grafische DarstellungDas kontrastreiche Linienraster eines Objektes hat siehe rechte Grafik in der bildlichen Darstellung an Kontrast verloren verwaschen In der mathematischen Darstellung entspricht das Linienraster des Objektes einem eckigen Kurvenverlauf Objektmodulation Durch den Kontrastverlust verandert sich dieser Kurvenverlauf Der neue Kurvenverlauf des Bildes mit dem Kontrastverlust wird idealisiert als Sinuskurve dargestellt Bildmodulation Mit Modulation ist in diesem Zusammenhang gemeint die mathematische Darstellung eines Signals in diesem Fall eines optischen Signals die Veranderung des Signals durch das bildgebende System Beide Modulationen Objekt und Bildmodulation werden miteinander verglichen Das Ergebnis druckt die Hohe des Kontrastverlustes aus Mit der Heynacher Zahl nach E Heynacher von Carl Zeiss wird versucht die Modulationsubertragungsfunktion auf das Sehvermogen des menschlichen Auges zu beziehen 1 Eine andere psychophysikalisch begrundete Grosse ist SQF Subjective Quality Factor 2 Mathematische Beschreibung BearbeitenM T F f B i l d k o n t r a s t f O b j e k t k o n t r a s t f displaystyle mathrm MTF f frac mathrm Bildkontrast f mathrm Objektkontrast f nbsp mit f der Ortsfrequenz der Modulation Das Ergebnis ist ein Zahlmass mit folgenden Eigenschaften Vorteil Vergleichbarkeit von Messergebnissen Nachteil Die Messergebnisse setzen idealisierte Bedingungen voraus 3 Spezifikationen Bearbeiten nbsp Die Modulationsubertragungsfunktion eines Betrachters kann mit einer zweidimensionalen sinusformigen und amplitudenmodulierten Objektvorlage abgeschatzt werden Die Ortsfrequenz steigt in der originalen Bildauflosung 4096 4096 Pixel von links nach rechts logarithmisch von 1 auf 2048 Linienpaare pro Bildbreite Der Objektkontrast auf der untersten Linie betragt 100 Prozent und nimmt nach oben linear auf 0 Prozent ab Die Kurve bei der der Betrachter gerade noch Helligkeitsunterschiede wahrnehmen kann wird durch die Kontrastempfindlichkeitsfunktion beschrieben CSF Contrast Sensitivity Function Das menschliche Auge ist bei rund 200 Linienpaare pro Bildbreite am empfindlichsten 4 Fur den Vergleich der Modulationen des Kontrastes konnen verschiedene Objektmodulationen Kurvenverlaufe benutzt werden Typische Muster sind der eckige Kurvenverlauf und die Sinuskurve Durch die bildgebenden Systeme wird der gewahlte Kurvenverlauf immer geandert Andere Messvariationen berucksichtigen weitere Parameter 5 Anwendungen BearbeitenIn der Rontgendiagnostik muss die MUF fur die bildgebenden Systeme regelmassig gepruft werden Kenngrossen sind die Grenzauflosung Ortsfrequenz bei der die Modulation unter 2 sinkt und die charakteristische Modulation Modulation in Prozent bei der Ortsfrequenz 1 Linienpaar mm Bei der Entwicklung von Linsensystemen oder Optiken ist die Berechnung und Optimierung der optischen Ubertragungsfunktion essentiell und entscheidet uber die Gute des Gerates Zur Vereinfachung dieser Entwicklungsarbeiten wird die MUF meistens nicht mehr experimentell sondern per Computermodell berechnet 6 Da es sich bei MUF um idealisierte Werte handelt tut das dem Grundprinzip ein Vergleichswert zu sein keinen Abbruch Professionelle Kameras verfugen uber aufwendige Linsensysteme um bei hoher Lichtausbeute moglichst geringe Abbildungsfehler zu erzeugen was mit der MUF spezifiziert werden kann Hat zum Beispiel das Objektiv einen sehr starken Abfall zu hohen Frequenzen hin ahnlich dem Muster in der oberen Grafik dann hilft es nicht die Auflosung des Detektors zu steigern um eine bessere Auflosung zu erreichen Bei der Internetrecherche zu MUF Werten empfiehlt sich das Stichwort Datenblatt als zusatzlicher Suchbegriff Hybridbilder Bearbeiten nbsp Golfball als HybridbildBei Hybridbildern wird bei der Uberlagerung zweier ahnlicher Bilder mit Hilfe der Manipulation der Kontrastubertragungsfunktionen eine optische Tauschung hervorgerufen Normen BearbeitenDIN 58185 Optische Ubertragungsfunktion Teil 1 Formelzeichen Begriffe mathematische Zusammenhange Teil 2 Gerategrundlagen Teil 3 Durchfuhrung der Messung Teil 4 Darstellung ISO 11421 1997 Optik und optische Instrumente Genauigkeit von Messungen der optischen Ubertragungsfunktion ISO 15529 2010 Optik und Photonik Optische Ubertragungsfunktion Messung der Modulationsubertragungsfunktion MTF von abtastenden AbbildungssystemenLiteratur BearbeitenTheodor Laubenberger Technik der medizinischen Radiologie Diagnostik Strahlentherapie Strahlenschutz 7 Auflage Deutscher Arzteverlag Koln 1999 ISBN 3 7691 1132 X Weblinks BearbeitenHubert Nasse Wie liest man MTF Kurven Teil 1 PDF 614 kB Teil 2 PDF 296 kB MTF Bilder ZIP 28 8 MB Carl Zeiss AG Erlauterung fur MTF von Filmen und Linsen englisch Grundlagen der MTF Messung Modulationsubertragungsfunktion Markus Bautsch Modulationsubertragung in Wikibooks Digitale bildgebende Verfahren GrundlagenEinzelnachweise Bearbeiten E Heynacher Einige Bemerkungen zum Problem der Optischen Bildbeurteilung In Journal of Modern Optics Volume 7 Issue 2 April 1960 S 173 178 H H Nasse Wie liest man MTF Kurven PDF 614 kB In Carl Zeiss Geschaftsbereich Photo Objektive Dezember 2008 Die Scharfe des Rontgenbildes ist subjektiv definiert Seit Anbeginn der klinischen Radiologie wurde immer wieder die Abbildung von Kanten zur Definition der Scharfe einer Abbildung herangezogen Infolge unterschiedlicher Wirkungen der die Abbildung bestimmenden Einflusse auf das Bild einer Kante konnten jedoch keine allgemein befriedigenden Kriterien aufgestellt werden Grund dafur ist die Tatsache dass der menschliche Sehprozess selbst einen Einfluss auf den Scharfeeindruck hat Objektive Kriterien die jedoch den Begriff der Scharfe nicht voll erfassen sind das Auflosungsvermogen z B von Strichrastern oder besser die Modulationsubertragungsfunktion Handbuch Radiographie Dr Buchmann 1996 PDF Datei 3 6 MB Kontrastempfindlichkeitsfunktion Wikibook Digitale bildgebende Verfahren Kapitel Grundlagen abgerufen am 5 Juli 2018 es kann einem passieren dass man mit zwei Objektiven die gleiche MTF Daten haben von einem Detail des Gegenstandes ganz verschiedene Bilder erhalt zeiss com Wie liest man MTF Kurven zeiss com Wie liest man MTF Kurven Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Modulationsubertragungsfunktion amp oldid 207483680