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Margery burgerlich Mina Crandon 1888 in Ontario als Mina Stinson 1941 in Boston galt als eine kanadisch amerikanische Geisterbeschworerin Inhaltsverzeichnis 1 Bostoner Medium 2 Untersuchung des Scientific American 3 Kontroverse mit Houdini 4 Literatur 5 WeblinksBostoner Medium BearbeitenCrandon war in zweiter Ehe mit dem angesehenen Bostoner Chirurgen Dr LeRoy Goddard Crandon verheiratet der dem in den 20er Jahren boomenden Spiritismus anhing Beim gemeinsamen Besuch einer Geisterbeschworerin weissagte diese den Crandons Mina habe ebenfalls die Gabe Geister von Toten anzulocken Bei Dunkelsitzungen gelang es angeblich dem Geist von Minas verstorbenem Bruder Walter einen kleinen Tisch zum Tanzen zu bringen Mina wurde Prof Richet vorgestellt der bereits das Medium Eva C entdeckt hatte welches Stoffe aus der Geisterwelt so genanntes Ektoplasma produzieren konnen sollte Mina die sich nun wahrend ihrer Tatigkeit als Medium Margery nannte wollte Walters Geist in sich inkarniert haben und soll dessen Stimme sogar dann zum Sprechen gebracht haben wenn man ihr zu Kontrollzwecken den Mund zuhielt Margerys Fahigkeiten beeindruckten insbesondere den seinerzeit prominentesten Vertreter der Spiritismusbewegung Sir Arthur Conan Doyle Untersuchung des Scientific American BearbeitenDie Wissenschaftszeitschrift Scientific American hatte einen Geldpreis von 2 500 US fur denjenigen ausgelobt der unter Testbedingungen ein Komitee von Wissenschaftlern und Journalisten von der Echtheit seiner ubernaturlichen Fahigkeiten uberzeugen konne Mitglied des Komitees war auch der seinerzeit bekannteste Zauberkunstler und Spiritismuskritiker Harry Houdini dessen Freundschaft zu Doyle wegen seiner kritischen Haltung ins Gegenteil umgeschlagen war Die wohlhabenden Crandons waren an dem Geldpreis nicht interessiert empfingen jedoch 1924 das Komitee in Boston Den als zu kritisch empfundenen Houdini hatte der Margery verehrende Journalist J Malcolm Bird nicht von den zahlreichen Seancen informiert bei denen Margery Beruhrungen angeblich aus dem Geisterreich und Ektoplasma realisierte sowie Gegenstande zum Schweben brachte Bird schrieb daraufhin einen Artikel dem zu entnehmen war dass das Komitee den Preis an Margery vergeben werde Als Houdini hiervon erfuhr liess er eigenmachtig die Druckerpressen anhalten und bestand auf Teilnahme an einer Dunkelsitzung mit Margery Kontroverse mit Houdini BearbeitenHoudini setzte durch dass Bird nicht mehr anwesend sein durfte da er vermutete dieser sei in die 36 Jahrige verliebt und daher befangen Wahrend die meisten Mitglieder von den in der Dunkelsitzung gebotenen Geisterphanomenen wie einem schwebenden Tisch und einem nach Anweisung schwebenden Megaphon uberzeugt waren beklagte Houdini insgeheim zahlreiche Tauschungsmoglichkeiten Er uberraschte Margery bei der nachsten Sitzung mit einer eigens gebauten Kiste aus der nur ihr Kopf herausragen konnte was Manipulationen im Dunkeln ausschliessen sollte Margery nahm die Herausforderung unter Protest an verkundete jedoch in Trance mit Walters tiefer Stimme Houdini habe ihr eine Falle gestellt da in der Kiste ein zusammenklappbarer Zollstock verborgen sei mit dem sie kompromittiert werden solle Mit diesem hatte sie in einer Dunkelsitzung Gegenstande auf einem entfernten Tisch bewegen konnen Tatsachlich wurde in der Kiste ein Zollstock gefunden mit dem sie wahrend der Dunkelsitzung durch die Kopfoffnung Gegenstande hatte bewegen konnen Die Streitfrage lautete nun ob Houdini das Lineal hatte verstecken lassen um Margery zu diskreditieren oder ob Margery eine entsprechende Intrige verubt hatte um Houdini mundtot zu machen Ein angebliches Gestandnis von Houdinis Mitarbeiter erwies sich inzwischen als Gerucht Margery gelang in der Kiste kein Phanomen ausser Walters Stimme die Houdini verfluchte Bis auf zwei Mitglieder befand das Komitee dass man wohl einer Hochstaplerin aufgesessen war so dass der Preis nicht vergeben wurde Die Beteiligten zeigten sich uberrascht uber die eigene Naivitat die nicht zuletzt durch den Charme der jungen Margery geschurt wurde die grosszugige Beurteilung mit Flirten belohnte und zu Kontrollzwecken nur mit einem Kimono bekleidet war Doyle jedoch behielt genau wie Bird seinen Glauben an Margerys Krafte Die Margery Affare war von entscheidender Bedeutung fur die offentliche Meinung uber Spiritismus zu dessen Anhangern viele prominente Politiker zahlten Margery konnte sich dennoch bei den Spiritismusanhangern behaupten Jahre spater fiel Margery mit einem angeblich von Walter stammenden Fingerabdruck in Wachs auf der in Wirklichkeit zu ihrem hochst lebendigen Zahnarzt gehorte Historiker vermuten als Motiv fur Margerys Geisterbeschworungen dass die aus einfachen Verhaltnissen stammende junge Frau ihrem Mann gefallig sein wollte der sich als Spiritismusenthusiast seine Gattin als Medium gewunscht hatte Das Thema wird in dem Spielfilm Todliche Magie 2007 aufgegriffen in dem Catherine Zeta Jones eine betrugerische Geisterbeschworerin spielt die mit Houdini eine Affare hat Pikanterweise hatte Houdinis Witwe Bess eine Affare mit dem Geisterbeschworer Arthur Ford dessen Echtheit Bess nicht ganz uneigennutzig zeitweise bestatigt hatte Literatur BearbeitenRuth Brandon The Life and Many Deaths of Harry Houdini Pan Books London 2001 ISBN 0 330 48780 9 Williams Kalush Larry Sloman The Secret Life of Houdini The making of America s first superhero Atria Books New York 2006 ISBN 0 7432 7207 2 Kenneth Silverman HOUDINI The career of Ehrich Weiss Harper Collins New York 1996 ISBN 0 06 016978 8 Kenneth Silverman Notes to Houdini 1996 Weblinks BearbeitenJames Randi s Encyclopedia of Claims Frauds and Hoaxes of the Occult and Supernatural englisch Artikel von Daniel Stashower im American History magazine August 1999 Prairieghosts The Strange Case of Margery englisch Artikel in der New York Times vom 29 Aug 1924 englisch Artikel in der New York Times vom 16 Aug 1924 englisch Artikel in der New York Times vom 7 Jan 1925 englisch Artikel in der New York Times vom 12 Feb 1925 englisch Normdaten Person GND 1094728918 lobid OGND AKS LCCN n2006003843 VIAF 56032250 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Crandon MinaALTERNATIVNAMEN Stinson Mina Geburtsname Margery Pseudonym KURZBESCHREIBUNG kanadisch amerikanische GeisterbeschworerinGEBURTSDATUM 1888GEBURTSORT OntarioSTERBEDATUM 1941STERBEORT Boston Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mina Crandon amp oldid 190420270