Mikrotubuli-assoziierte Proteine (MAPs) binden an die Mikrotubuli im Zellskelett oder an angrenzende Membranen und beeinflussen so zahlreiche Prozesse in deren Inneren.
Funktion Bearbeiten
Als MAPs werden allgemein alle Proteine bezeichnet, die auf verschiedene Arten mit den Mikrotubuli einer Zelle direkt interagieren. Sie regulieren deren Wachstumsverhalten und verknüpfen sie untereinander, somit spielen sie eine bedeutende Rolle als grundlegende Proteine des neuronalen Zytoskeletts. Aufgrund ihrer Bindungsfähigkeit können sie Mikrotubuli stabilisieren und destabilisieren und sind als dynamische Moleküle ständigen Verlängerungs- und Verkürzungsphasen unterworfen. Mithilfe von Brückengliedern, welche die MAPs ausbilden, können sie der Destabilisierung und somit der Verkürzung entgegenwirken. Ist dies nicht erwünscht, so phosphorylisiert die MAP2-Kinase die MAPs und senkt deren Affinität. Es entsteht ein Regulierungsweg, der den Umbau des Mikrotubuli-Netzwerkes durch extrazelluläre Signale steuert. Auch bestimmen MAPs die zelluläre Lokalisation der Mikrotubuli und Interaktionen mit anderen Organellen. Weiterhin bauen sie übergeordnete Strukturen aus mehreren Mikrotubuli auf, unter anderem sternförmige Bündel oder Aster. In der Zellteilung spielen sie eine stabilisierende Rolle an den Mikrotubuli.
Proteintypen Bearbeiten
Seit ihrer Entdeckung wurden immer mehr MAP-Untergruppen gefunden und beschrieben, nicht immer fielen Überschneidungen mit bereits entdeckten Proteinen sofort auf.
Mutationen in MAPs führen zu starken Schäden im Organismus. Manche neurodegenerativen Erkrankungen treten bei Fehlern in MAPs auf, beispielsweise können durch Ablagerungen von Tau-Proteinen im Hirn Tauopathien entstehen, so auch Alzheimer.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Julia Arens: Die Rolle von Mikrotubuli-regulierenden Proteinen während der neuronalen Differenzierung, 2012, Technische Universität Dortmund, Max-Planck Institut für molekulare Physiologie.
- ↑ zhb.uni-luebeck.de: Immunhistochemische Untersuchungen des Mikrotubuli-assoziierten Proteins 2 (MAP2) beim Tod durch Ersticken, zuletzt aufgerufen 22. Januar 2016
- ↑ mpg.de: Zytoskelett: Architektur und Bewegung der Zelle, zuletzt aufgerufen 22. Januar 2016