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Merigarto Der nicht ganz zutreffende Titel vgl ahd merikerte merigarten vom Meer umgebenes Land für das nur fragmentaris

Merigarto

Der nicht ganz zutreffende Titel Merigarto (vgl. ahd. merikerte, merigarten‚ vom Meer umgebenes Land) für das nur fragmentarisch erhaltene Gedicht stammt von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der das den Text überliefernde Pergamentdoppelblatt 1834 in der Fürstlich Fürstenbergischen Bibliothek in Prag entdeckte. Es wird heute in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe unter der Signatur Cod. Donaueschingen A III 57 aufbewahrt. Der Text selbst wird im letzten Viertel des 11. Jahrhunderts entstanden sein, Würzburg, Regensburg oder Passau werden als mögliche Entstehungsorte genannt. Die Handschrift weist aufgrund der Sprache in den bairischen Raum und wird in das erste Viertel des 12. Jahrhunderts datiert.

Abbildung von Blatt 1v

Inhalt Bearbeiten

Der erste Teil berichtet über die Trennung von Land und Meer bei der Schöpfung der Welt, es schließen sich eine Darstellung des Roten Meeres, des Lebermeeres und Nachrichten über Island an. Der zweite Teil enthält Berichte über wunderbare Gewässer (Quellen, Flüsse, Seen) des Mittelmeerraumes in Anlehnung an die Etymologiae des Isidor von Sevilla. Merigarto bietet die erste geographische Darstellung in deutscher Sprache – ob das Fragment zu einer Weltbeschreibung oder zu einer Gewässerbeschreibung gehörte, ist nicht zu klären. Die Funktion der Dichtung kann in der Verherrlichung der Schöpfung Gottes liegen und auch als Merkdichtung beschrieben werden.

Literatur Bearbeiten

  • Endermann, Heinz: Merigarto – die erste geographische Darstellung in deutscher Sprache. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Wilhelm-Pieck Universität Rostock, Gesellschafts- und Sprachwissenschaftliche Reihe, 27. Jahrgang. Rostock 1978, S. 99–104.
  • Eis, Gerhard: Zum Merigarto. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur (Tübingen) 82 (1960), S. 70–76.
  • Hoffmann (von Fallersleben), August Heinrich: Merigarto. Bruchstück eines bisher unbekannten deutschen Gedichtes aus dem XI. Jahrhundert. Prag 1834 online
  • Rädle, Fidel: Merigarto. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. 2., völlig neu bearbeitete Ausgabe hrsg. von Kurt Ruh. Bd. 6. De Gruyter, Berlin 1987, Sp. 404–406.
  • Simpson, Georgiana Rose: The Phonology of Merigarto. MA thesis, University of Chicago, 1920.
  • Spazzali, Paola: Il Merigarto. Edizione e commento. Milano 1995.
  • Voorwinden, Norbert: Merigarto. Eine philologisch-historische Monographie. Leiden 1973 (Germanistisch-Anglistische Reihe der Universität Leiden 11).
  • Voorwinden, Norbert: Das Regensburger Merigarto. In: Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik 8 (1975), S. 21–31.

Weblinks Bearbeiten

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Veröffentlichungsdatum:
Der nicht ganz zutreffende Titel Merigarto vgl ahd merikerte merigarten vom Meer umgebenes Land fur das nur fragmentarisch erhaltene Gedicht stammt von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben der das den Text uberliefernde Pergamentdoppelblatt 1834 in der Furstlich Furstenbergischen Bibliothek in Prag entdeckte Es wird heute in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe unter der Signatur Cod Donaueschingen A III 57 aufbewahrt Der Text selbst wird im letzten Viertel des 11 Jahrhunderts entstanden sein Wurzburg Regensburg oder Passau werden als mogliche Entstehungsorte genannt Die Handschrift weist aufgrund der Sprache in den bairischen Raum und wird in das erste Viertel des 12 Jahrhunderts datiert Abbildung von Blatt 1vInhalt BearbeitenDer erste Teil berichtet uber die Trennung von Land und Meer bei der Schopfung der Welt es schliessen sich eine Darstellung des Roten Meeres des Lebermeeres und Nachrichten uber Island an Der zweite Teil enthalt Berichte uber wunderbare Gewasser Quellen Flusse Seen des Mittelmeerraumes in Anlehnung an die Etymologiae des Isidor von Sevilla Merigarto bietet die erste geographische Darstellung in deutscher Sprache ob das Fragment zu einer Weltbeschreibung oder zu einer Gewasserbeschreibung gehorte ist nicht zu klaren Die Funktion der Dichtung kann in der Verherrlichung der Schopfung Gottes liegen und auch als Merkdichtung beschrieben werden Literatur BearbeitenEndermann Heinz Merigarto die erste geographische Darstellung in deutscher Sprache In Wissenschaftliche Zeitschrift der Wilhelm Pieck Universitat Rostock Gesellschafts und Sprachwissenschaftliche Reihe 27 Jahrgang Rostock 1978 S 99 104 Eis Gerhard Zum Merigarto In Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur Tubingen 82 1960 S 70 76 Hoffmann von Fallersleben August Heinrich Merigarto Bruchstuck eines bisher unbekannten deutschen Gedichtes aus dem XI Jahrhundert Prag 1834 online Radle Fidel Merigarto In Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon 2 vollig neu bearbeitete Ausgabe hrsg von Kurt Ruh Bd 6 De Gruyter Berlin 1987 Sp 404 406 Simpson Georgiana Rose The Phonology of Merigarto MA thesis University of Chicago 1920 Spazzali Paola Il Merigarto Edizione e commento Milano 1995 Voorwinden Norbert Merigarto Eine philologisch historische Monographie Leiden 1973 Germanistisch Anglistische Reihe der Universitat Leiden 11 Voorwinden Norbert Das Regensburger Merigarto In Amsterdamer Beitrage zur alteren Germanistik 8 1975 S 21 31 Weblinks BearbeitenHandschriftencensus Handschriftenbeschreibung 5054 Digitalisat in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Merigarto amp oldid 227099268