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Maximilian Zitter 7 August 1901 in St Veit an der Glan 30 Juni 1942 in Wien war ein osterreichischer Gemeindebeamter und Widerstandskampfer gegen das NS Regime Er wurde von der NS Justiz zum Tode verurteilt und war einer von zehn Eisenbahnern die am 30 Juni 1942 im Wiener Landesgericht gekopft wurden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Todesurteil und Hinrichtung 2 Denkmal fur den Grossvater 3 Quellen 4 NachweiseLeben BearbeitenNach dem Uberfall Deutschlands auf die Sowjetunion am 22 Juni 1941 wurden im Bereich der Reichsbahndirektion Villach eine Reihe von Beschadigungen an Eisenbahnzugen insbesondere an Wehrmachtzugen registriert Die sofort einsetzenden Ermittlungen fuhrten zur Verhaftung mehrerer Eisenbahner darunter auch des Karntner Zugfuhrers Maximilian Zitter Obwohl das absichtliche Abhoren auslandischer Radiosender im NS Regime strengstens verboten war und in besonders schweren Fallen mit dem Tod bestraft wurde horte Zitter Anfang Juli 1941 uber einen Feindsender einen Aufruf zur Sabotage an Wehrmachtzugen Er sprach auch mit zwei Kollegen uber mogliche Aktionen einer davon informierte weitere Eisenbahnangestellte uber dieses Gesprach Der Kreis der Mitwisser erweiterte sich und Zitter wurde am 5 Oktober 1941 verhaftet Todesurteil und Hinrichtung Bearbeiten Zitter wurde am 25 April 1942 vom Reichskriegsgericht wegen Rundfunkverbrechens erschwerter Vorbereitung zum Hochverrat und Begunstigung des Feinds zum Tode verurteilt obwohl ihm keine Sabotagehandlungen nachgewiesen werden konnten Gegen weitere neun von insgesamt 15 Angeklagten wurde ebenfalls die Todesstrafe verhangt Er unternahm angeblich nichts mehr um seine Plane zu verwirklichen Er tat aber auch nichts um Auswirkungen seiner Gesprache zu verhindern Er wurde auch nicht tatig als er spater mehrfach horte dass auf der Strecke Bruck a d Mur Villach und Klagenfurt tatsachlich Bremsleitungen durch Entfernen der Dichtungsringe und durch Durchschneiden der Schlauche unbrauchbar gemacht wurden so wie er es besprochen und vorgeschlagen hatte Die Angeklagten die die Anschlage entweder selbst durchgefuhrt oder doch andere zur Verubung von solchen Anschlagen verleitet und aufgereizt haben werden fur ihre Verbrechen mit dem Tode bestraft In dem jetzigen Krieg dem Schicksalskampf um Sein oder Nichtsein des Deutschen Volkes der vollen und unbedingten Einsatz aller zur Erringung des Sieges erfordert haben sich die Angeklagten gegen ihr Vaterland gestellt Reichskriegsgericht Urteilsspruch vom 25 April 1942 Die drakonischen Strafen sollten abschreckende Wirkung vor weiteren Sabotageakten entfalten im Urteil wurden fur den Zeitraum von Juli bis Dezember 1941 fast 400 Falle angegeben Nicht zuletzt muss auch bedacht werden dass sich Beschadigungen an Eisenbahnwagen in dem hier in Frage stehenden Gebiet der Reichsbahndirektion Villach bis in die Tage dieser Hauptverhandlung ereignet haben Den Urhebern dieser Verbrechen muss deutlich vor Augen gefuhrt werden dass gerade in diesem Gebiet eine Nachsicht auf keinen Fall geubt wird damit dem verbrecherischen Treiben endlich Einhalt geboten wird Reichskriegsgericht Urteilsspruch vom 25 April 1942 Maximilian Zitter und die mit ihm zum Tode verurteilten neun Eisenbahner wurden am 30 Juni 1942 ab 5 Uhr fruh im Wiener Landesgericht mit dem Fallbeil hingerichtet Denkmal fur den Grossvater BearbeitenSein Name findet sich auf der Gedenktafel im ehemaligen Hinrichtungsraum des Wiener Landesgerichts 1 Eine weitere Gedenktafel am St Veiter Bahnhof erinnert an die damals Hingerichteten Nachdem sein Enkel Armin M Zitter Vorstand eines internationalen Elektronik Unternehmens in Pension gegangen war hatte er genugend Zeit um die Geschichte seines Grossvaters zu recherchieren Das Ergebnis war ein 530 Seiten umfassender Tatsachen Roman mit dem Titel Flieg Schwalbe flieg und erschien 2012 in der Edition Hadrianneo Ein Zitat des Autors Ich schildere auf Basis von Originaldokumenten den Prozess in Klagenfurt die Folter das Urteil aber auch ein Leben in Angst und grausamer Brutalitat bis hin zur Hinrichtung Armin M Zitter Enkel Ein Denkmal fur den Grossvater Kleine Zeitung 12 Marz 2013Quellen BearbeitenBrigitte Bailer Wolfgang Maderthaner Kurt Scholz Hrsg Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten Hinrichtungen in Wien 1938 1945 Mandelbaum Verlag Wien 2013 S 95 96 online PDF Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Nicht mehr anonym mit Fotos aus der Erkennungsdienstlichen Kartei der Gestapo Wien abgerufen am 10 April 2015 Fein Erich Die Steine reden Gedenkstatten des osterreichischen Freiheitskampfes Mahnmale fur die Opfer des Faschismus Eine Dokumentation Wien 1975 Willi Weinert Mich konnt ihr loschen aber nicht das Feuer ein Fuhrer durch den Ehrenhain der Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof fur die hingerichteten WiderstandskampferInnen Wiener Stern Verlag 3 Auflage 2011 1 Armin M Zitter Flieg Schwalbe flieg Roman Edition Hadrianneo 2012Nachweise Bearbeiten Nachkriegsjustiz abgerufen am 12 April 2015PersonendatenNAME Zitter MaximilianKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Eisenbahner und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 7 August 1901GEBURTSORT St Veit an der GlanSTERBEDATUM 30 Juni 1942STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian Zitter amp oldid 142724721