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Als Massaker im Schliefaugraben wird die Ermordung von rund 100 ungarischen Juden am Ende des Zweiten Weltkrieges in Randegg in Niederosterreich bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Vorabend 3 Ablauf 4 Aufarbeitung 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenBereits am 5 und 6 April 1945 wurden auf Strasse im Schliefaugraben funf unbekannte mannliche KZ Haftlinge erschossen und am 10 April wurden funf unbekannte Frauen und ein polnischer KZ Haftling in Schliefau erschossen Nur vom Polen Henryk Koza 24 Mai 1923 in Rudniki weiss man dass im Zuge eines Evakuierungsmarsches aus dem KZ Aussenlager Saurerwerke von Wien in Richtung des KZs Mauthausen getrieben wurde der uber Purkersdorf St Polten Mank Scheibbs Gresten Randegg und Seitenstetten nach Steyr verlief Vorabend BearbeitenAm 14 April 1945 wurde ein weiterer Evakuierungsmarsch aus den Zwangsarbeiterlagern in Stangental und Kerschenbach bestehend aus rund 100 ungarisch judische Zwangsarbeitern angekundigt 1 Diese trafen abends in Scheibbs ein wo sie verpflegt und untergebracht wurden Gleichzeitig fand unter SD Mitgliedern eine Besprechung statt wie man die Zwangsarbeiter gleich nach Scheibbs liquidieren konne Am fruhen Morgen schickte man einen Hitlerjungen mit dem Fahrrad los um einen geeigneten Rastplatz zu suchen wo man die Zwangsarbeiter ermorden konne Er fuhr bis nach Rogatsboden und berichtete dass beiderseits der Strasse viele geeignete Wiesen waren Ablauf BearbeitenAm Morgen des 15 Aprils mussten die rund 100 Zwangsarbeiter in Scheibbs aufbrechen und trafen um 9 Uhr in Randegg ein von wo sie auf dem ublichen Weg nach Amstetten geleitet werden sollten als sein SS Mann erklarte den Transport ubernehmen zu wollen wofur auch eine SS Mannschaft bereitstand Diese trieben die Zwangsarbeiter durch den Schliefaugraben und unter dem Vorwand sie mussten jetzt Reisig fur eine Kochstelle sammeln wurden sie in den seitlichen Hundsgraben gefuhrt wo bereits ein Maschinengewehr in Position gebracht war Zwischen 96 und 113 Menschen wurden sodann von SS Mannern erschossen und von sechs Hitlerjungen des Wehrertuchtigungslagers Reinsberg verbrannt Die Uberreste der Opfer zur Halfte Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wurden am nachsten Tag verscharrt und die wenigen Habseligkeiten der Ermordeten verbrannt 2 womit auch eine Identifizierung der Opfer verunmoglicht wurde Aufarbeitung BearbeitenDer Fuhrer der Hitlerjugend Ernst Burian wurde vom osterreichischen Volksgericht 1948 zu lebenslanglicher Haft verurteilt und nach Empfehlung des Innenministers Oskar Helmer 1953 begnadigt Ein 1961 angeklagter des SD Dienst wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen 3 Im Auftrag der NO Landesregierung wurde 1948 am Tatort des Massakers ein steinernes Mahnmal aufgestellt allerdings waren zu diesem Zeitpunkt die sterblichen Uberreste bereits exhumiert und auf dem judischen Friedhof in Szeged beigesetzt worden womit der Stein bald wieder entfernt und beim Massengrab des Massakers bei Hofamt Priel errichtet wurde Der heute an das Massaker erinnernde Gedenkstein 48 0131 14 9473 geht auf die Initiative des Randegger Pfarrers Adalbert Waser zuruck und wurde 1980 zusammen mit mehreren Schautafeln enthullt 4 Einzelnachweise Bearbeiten Eleonore Lappin Eppel Ungarisch Judische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Osterreich 1944 45 Arbeitseinsatz Todesmarsche Folgen LIT Wien 2010 ISBN 978 3 643 50195 0 S 181 ff Massaker im Schliefaugraben auf erlauferinnert at Susanne Uslu Pauer Kriegsende in Osterreich Todesmarsche und ihre gerichtliche Ahndung nachkriegsjustiz at 10 Februar 2005 abgerufen 5 Mai 2022 Die Grauel der NS Zeit auf noen at Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massaker im Schliefaugraben amp oldid 234915461