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Die Markthalle Delmenhorst ist ein vom deutschen Architekten Heinz Stoffregen entworfener und 1920 fertig gestellter Rundbau der zum Gebaudeensemble des Delmenhorster Rathauses gehort Sie ersetzte die 1896 in einem Fachwerkbau errichtete erste Markthalle der Stadt die sich als zu klein und unzweckmassig erwiesen hatte Die Halle war ursprunglich durch einen Arkadengang mit dem Rathaus verbunden der jedoch 1955 abgerissen wurde Das Gebaude wird heute als Veranstaltungsort genutzt Markthalle 2015Das Bauwerk ist ein Baudenkmal in Delmenhorst Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bau 1 2 Nutzung 2 Weblinks 3 Einzelnachweise VerweiseGeschichte BearbeitenIn einem Architekturwettbewerb von 1908 fur den Neubau eines Rathauses und die Neugestaltung des Marktplatzes in Delmenhorst der mit 3500 Mark Preisgeld dotiert war 1 wurden zwei Entwurfe des Bremer Architekten Heinz Stoffregen und des Berliner Gerrit Emmingmann mit zwei gleichrangigen Preisen ausgezeichnet Dabei wurden Stoffregens Gebaudeentwurf und Emmingmanns vorzugliche Gestaltung des Marktplatzes 2 besonders gelobt Der Magistrat der Stadt beauftragte im Januar 1909 Stoffregen mit der Planung fur die Ausfuhrung seines Rathausentwurfs unter Einbeziehung von Emmingmanns Platzkonzeption 3 Die Fachzeitschrift Architektonische Rundschau sah in Stoffregens Planung eine durchaus selbstandige kraftvolle Schopfung 4 Zur Zeit des Wettbewerbs umfasste der zu bebauende Platz den heutigen Hans Bockler Platz den Rathausplatz Bismarckplatz und den Platz am Rathausbrunnen siehe auch Rathaus Delmenhorst 1909 erstellte Stoffregen einen Lageplan den er im Delmenhorster Kreisblatt veroffentlichte Auf der Zeichnung reichte ein Arkadengang vom Hauptgiebel des Rathauses zu einer Markthalle mit rechteckigem Grundriss und begleitete diese Die Leipziger Illustrierte Zeitung veroffentlichte dagegen 1912 eine perspektivische Zeichnung des Rathauses die einen Arkadengang zeigte der mit Erreichen der Markthalle endete Die darauf zu sehende ebenfalls rechteckig gestaltete Halle besass offenbar ein Walmdach Im Marz 1914 entwarf Stoffregen dann eine Halle mit ovaler Grundform an die ein offenes sich quer uber den Marktplatz erstreckendes Schutzdach angefugt war um ein harmonisches Miteinander der Marktstande innerhalb und ausserhalb der Halle zu erreichen 5 Der verwirklichte Entwurf war ein runder Bau mit doppelter Laterne Der Innenraum war freitragend und durch die auf allen Seiten verglasten Lampen gut beleuchtet Die Fassade wurde aus oldenburgischen Klinkern in bunter Sortierung gemauert 5 Bau Bearbeiten nbsp Funktion als Gelenk Blick aus der Langen Strasse auf die MarkthalleDer erste Teil des Komplexes Wasserturm und Feuerwache entstanden ab 1909 bis 1914 wurde das Rathaus errichtet Bedingt durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden die Arbeiten an dem Gebaudekomplex unterbrochen und erst 1919 wieder aufgenommen Das runde Gebaude der Markthalle wurde von Stoffregen exakt in die Verlangerung der sudostlichen Achse der Langen Strasse gesetzt und verband den neu gestalteten Rathausplatz mit der historischen Stadt Damit war eine Forderung aus der Wettbewerbsausschreibung erfullt die lautete Die Hauptverkehrsachse der Stadtgemeinde ist die nordlich an dem Marktplatze vorbeifuhrende Lange Strasse Sie ist auch die Hauptverkehrszubringerin des Marktplatzes Auf die Notwendigkeit gehoriger Zuwegungen von der Langen Strasse zum Marktplatze ist Rucksicht zu nehmen 5 Die Markthalle wurde anschliessend durch einen Arkadengang der mit Figuren von Ernst von Wachold verziert wurde mit dem Rathaus verbunden und 1920 fertiggestellt stadtraumliche Funktion Sie die Markthalle verbindet die neu gestalteten Platze mit der historischen Stadt Zum Marktplatz hin als runde Form funktioniert sie als Gelenk der verschiedenen Achsen die hier im spitzen Winkel aufeinandertreffen Nils Aschenbeck in Heinz Stoffregen 1879 1929 Architektur zwischen Tradition und Avantgarde Seite 44 3 Nutzung Bearbeiten Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Markthalle genutzt 1939 gab es zeitweise Uberlegungen sie abzureissen Nach Ende des Krieges diente sie als Speisungskuche fur Fluchtlings und Schulkinder bis sie 1951 wieder ihrer alten Bestimmung zugefuhrt wurde Mit dem Aufkommen moderner Verkaufswagen fur die Marktbezieher schwand der Bedarf fur ein festes Gebaude nbsp Markthalle Delmenhorst 2010 Zustand vor der Sanierung1972 wurden die Nutzungsrechte mittels eines auf 50 Jahre angelegten Pachtvertrages an einen privaten Investor vergeben der das Innere der Halle komplett veranderte um Einzelhandelsgeschafte darin einzurichten Es wurden zwei zusatzliche Decken viele Zwischenwande und neue Fensterelemente eingebaut wodurch die Markthalle ihr ursprungliches Erscheinungsbild im Inneren vollstandig verlor Der Plan des Investors scheiterte Bis auf zwei Ausnahmen einer Eisdiele und einem Tabakgeschaft kam es nicht zu dauerhaften Vermietungen und schliesslich zum fast vollstandigen Leerstand 6 Der Pachter liess das Bauwerk verfallen 2002 gelangte das Gebaude gegen die Zahlung einer Abfindung wieder in die Hande der Stadt 7 2011 12 wurde die Halle saniert und umgebaut zur Nutzung fur verschiedene Veranstaltungen 8 Nach Fertigstellung der Arbeiten wurde die Markthalle im Juni 2013 wieder eroffnet und mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen wieder zuganglich gemacht 9 Seit Dezember 2015 betreut und vermarktet die Delmenhorster Wirtschaftsforderungsgesellschaft mbH die Markthalle Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Markthalle Delmenhorst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Markthallen BetreiberEinzelnachweise Verweise Bearbeiten Deutsche Bauzeitung 42 Jahrgang 1908 Nr 64 vom 8 August 1908 S 440 Notiz zur Wettbewerbs Auslobung Bericht der zur Prufung der Frage der Unzulanglichkeiten der Rathauser gewahlten Kommission In Delmenhorster Kreisblatt vom 16 Januar 1909 a b Nils Aschenbeck Heinz Stoffregen 1879 1929 Architektur zwischen Tradition und Avantgarde Vieweg Braunschweig Wiesbaden 1990 ISBN 3 528 08746 3 Architektonische Rundschau 25 Jahrgang 1909 Heft 7 Tafel 49 Perspektiv Zeichnung des Rathauses mit Wasserturm und Erlauterungen dazu in der nicht paginierten 1 Beilage zu Heft 7 a b c Gerhard Kaldewei Birgit Lohstroh Hrsg Aufbruch in die Moderne die Delmenhorster Rathausanlage des Bremer Architekten Heinz Stoffregen 1908 1925 Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 393 0 Markthalle Geschichte Markthalle Delmenhorst SPD Delmenhorst ktuell Nr 23 vom 24 November 2011 Neueroffnung der Markthalle Memento vom 3 November 2013 im Internet Archive Burger nehmen Halle in Besitz Neues Veranstaltungszentrum im Herzen der Stadt geht in Betrieb nwz online de 24 Juni 2013 abgerufen am 9 Juli 201353 047769444444 8 6281777777778 Koordinaten 53 2 52 N 8 37 41 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markthalle Delmenhorst amp oldid 231686434