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Als Markgrafentafel wird ein grossformatiges Votivbild von Hans Baldung bezeichnet das um 1509 10 entstand und u a den Stifter des Bilds Markgraf Christoph I von Baden zeigt Sie zahlt zu den kunsthistorisch und historisch herausragenden Werken der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und tragt zuruckgehend auf das Inventar von Karl Koelitz die Inventarnummer 88 MarkgrafentafelHans Baldung 1509 1064 216 cmStaatliche Kunsthalle Karlsruhe KarlsruheVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Ausschnitt Inhaltsverzeichnis 1 Ikonographie 2 Besitzgeschichte 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksIkonographie Bearbeiten64 Zentimeter hoch und 216 Zentimeter breit hat sie ein ungewohnliches Format Man weiss nicht fur welchen Ort und Zweck sie ursprunglich bestimmt war In der Mitte ist Anna selbdritt dargestellt Auf der Mannerseite vom Betrachter aus gesehen links kniet betend der Auftraggeber Markgraf Christoph I von Baden 1453 1527 mit neun Sohnen Auf der Frauenseite sieht man seine Frau Ottilie von Katzenelnbogen vermutl 1451 1517 mit funf Tochtern Der Karlsruher Archivar Konrad Krimm hat 1990 eine politische Deutung des Bildes vorgelegt Die Anordnung der Sohne bevorzugt entsprechend dem Testament des Markgrafen von 1503 den als Alleinerben vorgesehenen Sechstgeborenen der von den weltlichen Sohnen der zweitalteste war Diese Nachfolgeregelung konnte Christoph aber nicht durchsetzen Besitzgeschichte BearbeitenIm Katalog der Karlsruher Kunsthalle von 1847 wurde das unsignierte Bild erstmals Hans Baldung zugeschrieben Dies erlaubt eine Datierung auf 1509 1510 die unbestritten ist Die alteste Nachricht von der Existenz der Tafel stammt aus einem Inventar des Jahres 1691 welches das nach Basel ausgelagerte Gemalde auflistet 1789 kehrte die Tafel aus Basel zuruck sie wurde nach Karlsruhe in die Gemaldegalerie verbracht Grossherzog Leopold 1811 1852 stellte das Bild zeitweilig fur die neugestaltete Furstenkapelle des Klosters Lichtental bei Baden Baden als Antependium zur Verfugung Dort wurde sie aber 1833 durch eine Kopie ersetzt Das Original befindet sich seither in der Kunsthalle Karlsruhe Als Besitz des ehemaligen grossherzoglichen Hauses wurde die Tafel 1930 vom Land Baden angekauft nachdem sich der Kultusminister Adam Remmele vehement dafur eingesetzt hatte das glanzvolle Stuck dem Land zu sichern Berthold Markgraf von Baden gestand bei den Verhandlungen schliesslich die Markgrafentafel in einem eigenhandigen Schreiben ausdrucklich dem Land zu Karlsruhe 18 II 1930 Sehr geehrter Graf Douglas Auf Ihre nochmalige Vorstellung hin ist das Grossherzogliche badische Haus bereit auf das Votivbild von Hans Baldung Grien zu Gunsten des badischen Staates zu verzichten Ich hoffe dass damit die letzte Klippe aus dem Wege geraumt ist Mit den besten Grussen bin ich sehr geehrter Herr Graf Ihr stets ergebener Markgraf Berthold 1 Der Ankauf durch das Land geriet in Vergessenheit die Kunsthalle betrachtete in den letzten Jahren das Spitzenwerk als Eigentum des Hauses Baden Als solches wurde es bei der Ausstellung Schatzhauser Deutschlands uber Kunst in privatem Adelsbesitz 2004 05 in Munchen gezeigt Nachdem die Markgrafentafel von Ministerprasident Gunther Oettinger im Rahmen der Karlsruher Kulturgutaffare 2006 als eindeutiges Eigentum der ehemals regierenden Familie angesprochen wurde gelang es dem Freiburger Historiker Dieter Mertens in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 2 November 2006 den Nachweis anhand Karlsruher Akten zu fuhren dass die Votivtafel seit 1930 dem Land Baden gehort 2 Der bereits durch die Verkaufsplane der Handschriften angeschlagene Ministerprasident wurde in der Presse mit Spott uberzogen Eine Replik des Hauses Baden die das Baldung Werk Koelitz Nr 88 mit einem 1930 bereits dem Haus Baden ubergebenen angeblichen kleinen Baldung Bild das ebenfalls Markgraf Christoph zeigt Koelitz Nr 87 verwechselte konnte nicht durchgreifen Literatur BearbeitenKarl Koelitz Katalog der Gemalde Galerie 4 Auflage Karlsruhe 1900 S 45 Nr 88 Digitalisat 7 Auflage 1915 S 44 45 Nr 88 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Generallandesarchiv Karlsruhe 235 40264 Dieter Mertens Der Baldung Grien Code Wer will denn ein Bild kaufen das ihm schon gehort Gunther Oettinger haut acht Millionen auf den Kopf In Frankfurter Allgemeine Zeitung 2 November 2006 Nr 255 S 39 Vgl dazu auch den Weblog Archivalia Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Markgrafentafel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite bei der Kunsthalle Karlsruhe zum Bild Hinweise zur Rezeption des Bildes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markgrafentafel amp oldid 229332432