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Die Magisterregel lat Regula Magistri RM ist eine anonym verfasste und uberlieferte lateinische Monchsregel die im 6 Jahrhundert entstanden ist sie diente wahrscheinlich als Vorbild und Grundlage fur die Benediktsregel Regula Benedicti RB Inhaltsverzeichnis 1 Historisches 2 Inhalt 3 Literatur 3 1 Textausgaben Ubersetzungen Kommentare 3 2 Sekundarliteratur 4 WeblinksHistorisches BearbeitenDie Magisterregel ist die ausfuhrlichste und umfangreichste der erhaltenen lateinischen Monchsregeln Die anonyme Monchsregel verdankt ihren Namen der Tatsache dass jedes ihrer Kapitel als Antwort des Herrn durch den Magister ausgewiesen wird Ihr Verfasser ihr Entstehungsort und auch die genaue Zeit ihrer Abfassung sind unbekannt Ausgangspunkt fur die zeitliche und geographische Einordnung der Magisterregel ist die Ubereinstimmungen in Inhalt Aufbau und teilweise auch Wortlaut mit der Benediktsregel die eine unmittelbare Abhangigkeit zwischen beiden Monchsregeln nahelegen Lange Zeit galt dabei die Magisterregel als junger und von der Benediktsregel abhangig Der franzosische Benediktiner Augustin Genestout aus der Abtei Solesmes kam 1937 38 jedoch zu der Erkenntnis dass die Benediktsregel von der Magisterregel abhangig sein musse Diese Einsicht setzte sich in den folgenden Jahren mehr und mehr als opinio communis in der Forschung durch Dazu trug vor allem Adalbert de Vogue Monch der franzosischen Benediktinerabtei La Pierre qui vire mit seinen Arbeiten zur Magister und Benediktsregel bei Dennoch wird auch heute noch von einzelnen Forschern die Meinung vertreten dass die Benediktsregel die Vorlage der Magisterregel bildete Geht man von der Prioritat der Magisterregel und ihrer Benutzung durch den Verfasser der Benediktsregel aus durfte sie im ersten Viertel des 6 Jahrhunderts entstanden sein der Ort ihrer Entstehung ware dann am ehesten im sudostlichen Umland Roms zu suchen wo auch die Benediktsregel entstanden ist Dies setzt jedoch voraus dass die traditionell als Benediktsregel bezeichnete an sich jedoch anonym uberlieferte Monchsregel tatsachlich mit jener Regel identisch ist die Gregor der Grosse im zweiten Buch seiner Dialoge Benedikt von Nursia dem Grunder und Abt des zwischen Rom und Neapel gelegenen Klosters Montecassino zuschreibt Kap 36 Die altesten handschriftlichen Zeugen der Magisterregel sind um 600 geschrieben Neben diesen beiden Thesen zu einer direkten Abhangigkeit zwischen beiden Regeln wird vereinzelt auch die These einer indirekten Abhangigkeit vertreten indem man annimmt beide Monchsregeln gingen auf eine gemeinsame Quelle zuruck Diese gemeinsame Quelle sieht man meist in einer verlorenen Monchsregel die im sudfranzosischen Inselkloster Lerins entstanden sein konnte Inhalt BearbeitenDie Magisterregel lasst sich in folgende Hauptabschnitte gliedern Einfuhrung aus Prolog Taufkatechese Vaterunser Erklarung und Erklarung der Tauf Psalmen Ps 33 und 14 RM 1 Die vier Arten der Monche RM 2 10 Der geistliche Dienst actus militiae cordis wohl der alteste Teil der RM RM 11 50 Ordnung des Klosters ordo monasterii RM 51 53 Ordnung fur die Fastenzeit regula Quadragesimalis RM 54 95 Regel der heiligen Vater Regula sanctorum Patrum Die Untergliederung des langen inhaltlich zusammengehorenden Abschnittes RM 11 95 der die Organisation und das Leben der klosterlichen Gemeinschaft beschreibt ergibt sich aus den Uber und Unterschriften mit denen die Magisterregel selbst eine Unterteilung vornimmt Es beginnt die Ordnung des Klosters Ende von RM 10 Es beginnt die Regel der Fastenzeit RM 51 Es schliesst die Regel der Fastenzeit vor RM 54 und Es schliesst die Regel der heiligen Vater am Ende von RM 95 Wie schon der Umfang der Magisterregel erkennen lasst enthalt sie eine Vielzahl von detaillierten und genauen Anweisungen fur den klosterlichen Alltag Sie mochte alles im Kloster und im Leben des Monches bis ins Einzelne regeln und lasst dadurch auch dem Abt kaum mehr die Moglichkeit zu individuellen situations und personenbezogenen Losungen Das Leben des Monches im Kloster der Magisterregel unterliegt einer umfassenden Reglementierung und Kontrolle Dies hat der Magisterregel und ihrem Verfasser den Ruf eingetragen kleinlich und pedantisch zu sein Literatur BearbeitenTextausgaben Ubersetzungen Kommentare Bearbeiten Die Magisterregel Einfuhrung und Ubersetzung von Karl Suso Frank Sankt Ottilien 1989 La regle du maitre Bd 1 Prologue Ch 10 Introduction texte traduction et notes par Adalbert de Vogue 3 Bande Sources chretiennes 105 Paris 1964 La regle du maitre Bd 2 Ch 11 95 Texte traduction et notes par Adalbert de Vogue 3 Bande Sources chretiennes 106 Paris 1964 La regle du maitre Bd 3 Concordance verbale du texte critique conforme a l orthographie du manuscrit Par Lat 12205 par Jean Marie Clement Jean Neufville et Daniel Demeslay Sources chretiennes 107 Paris 1965 Sekundarliteratur Bearbeiten Karl Suso Frank Regula magistri in LThK3 8 1999 Sp 977f Augustin Genestout Die Magisterregel eine wurdige Grundlage der Regel des hl Benedikts in Karl Suso Frank Hg Askese und Monchtum in der Alten Kirche WdF 409 Darmstadt 1975 327 348 Augustin Genestout La Regle du Maitre et la Regle de S Benoit in Revue d Ascetique et de Mystique 21 1940 51 112 Benedict Guevin Synopsis fontesque RM RB Regulae Benedicti studia Supplementa 10 St Ottilien 1999 Bernd Jaspert Die Regula Benedicti Regula Magistri Kontroverse Regulae Benedicti studia Supplementa 3 Hildesheim 1975 2 Aufl 1977 Adalbert de Vogue Le maitre Eugippe et Saint Benoit Recueil d articles Regulae Benedicti studia Supplementa 17 Hildesheim 1984 Weblinks BearbeitenLiteraturliste zur Magisterregel auf osb org von Sr Aquinata Bockmann OSB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magisterregel amp oldid 232104090