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Marz ein Kunstlerleben ist ein Schauspiel von Heinar Kipphardt Inhaltsverzeichnis 1 Uber das Stuck 2 Die Handlung 2 1 1 Aufzug 2 2 2 Aufzug 2 3 3 Aufzug 2 4 4 Aufzug 2 5 5 Aufzug 3 Die Rollen 4 Verfilmung 5 WeblinksUber das Stuck BearbeitenIn den Jahren 1973 1975 schrieb Kipphardt das Drehbuch fur seinen Film Leben des schizophrenen Dichters Alexander M welcher 1975 im ZDF erstmals ausgestrahlt wurde Regie fuhrte Vojtech Jasny fur die Kamera war Igor Luther verantwortlich in der Titelrolle spielte Ernst Jacobi Ein Jahr spater 1976 legte er das gleiche Thema als seinen ersten Roman unter dem Titel Marz vor Kurz danach schrieb Kipphardt eine Horspielfassung unter dem Titel Marz ein Kunstlerleben fur den Bayerischen Rundfunk in welcher Ulrich Gerhardt 1977 Regie fuhrte Erst am 16 Oktober 1980 kam es im Dusseldorfer Schauspielhaus zur Urauffuhrung des Theaterstucks unter dem Titel Marz ein Kunstlerleben Regie fuhrten Roberto Ciulli und Helmut Schafer Die Geschichte des unglucklichen Anti Helden Alexander Marz ist fur Kipphardt eine Abrechnung mit der Psychiatrie Fur ihn ist Schizophrenie sind psychotische Krankheiten letzten Endes sozial verursacht Sehr sensible Menschen zerbrechen an dem was Familie und Gesellschaft ihnen antun So auch der schizophrene Dichter Marz der sich vor den Augen seines Arztes in Brand steckt weil er sich in dieser Welt nicht mehr zurechtfinden kann Als Grundlage fur Marz diente authentisches Material der Methodenstreit in der Psychiatrie eigene Rechercheergebnisse in Nervenkliniken Krankengeschichten von Patienten und insbesondere die Gedichte des schizophrenen Autors Ernst Herbeck Pseudonym Alexander Herbich veroffentlicht von dessen Psychiater Leo Navratil Die Handlung Bearbeiten1 Aufzug Bearbeiten Im Prolog und im Anfang des ersten Aktes wird der Zuschauer an das Innenleben der Klinik herangefuhrt Es werden die Patienten dargestellt kurz deren Hintergrunde angerissen und die verschiedenen Verhaltensweisen der Schizophrenen an ihnen in einigen Szenen im Aufenthaltsraum veranschaulicht Der Zuschauer merkt sehr bald dass es nicht nur zwischen den Patienten sondern auch zwischen den Arzten starke Unterschiede gibt auch diese werden in den Anfangsszenen bereits angelegt Auffallig uber den ganzen Akt hinweg ist jedoch ein einzelner Patient der fast immer Sonderpositionen einnimmt und so die vermehrte Neugier des Zuschauers gewinnt Diese Neugier bleibt nicht unbegrundet denn bald vor allem im zweiten Teil verschwinden die anderen Patienten grosstenteils von der Bildflache und das Geschehen konzentriert sich auf Marz Mit Tonbandabhorungen von zuruckliegenden Gesprachen mit den Eltern von Marz beschaftigt treffen wir die Arzte immer haufiger an ihrem Schreibtisch an wahrend Marz allein in einem Nebenzimmer das alles fast zu horen scheint da er mit wenigen Worten oft auch in Gedichtform die vergangenen Geschehnisse auf merkwurdige Weise kommentiert In zwei Szenen ist Marz ganz alleine auf einem Brachfeld und wie er dort standig gegen den Wind ankampft und verschiedene Wortfetzen fliegen lasst wird deutlich dass die Psychiatrie weitaus nicht das Einzige ist was ihn beschaftigt Einmal wird seine Einsamkeit jedoch kurz durch eine Patientin gestort Hanna die nach dem ersten Blickkontakt sich entschuldigend schnell wieder entfernt 2 Aufzug Bearbeiten Im zweiten Akt wird der Zuschauer ganz in die Vergangenheit von Marz entfuhrt Kofler der Oberarzt studiert zur besseren Therapie von Marz dessen Krankenakte die dem Zuschauer teils vorgelesen oder teils in Handlungen wiedergegeben wird Man erfahrt von seiner Einlieferung mit schizophrenen Symptomen seinem standigen verbalen Widerstand gegen die Klinikarzte seiner Entlassung nach sechs Monaten und seiner Ruckkehr in die Psychiatrie und einem Ausbruch Neben den Symptomen wie etwa Verfolgungswahn die in Arztegesprachen immer wieder deutlich werden und der psychischen Krankheit von Marz bekommt der Zuschauer auch Einblicke in die merkwurdigen aber gleichzeitig genialen Aktionen in gesellschaftlichen Kreisen die ihn zusatzlich als Aussenseiter erscheinen lassen 3 Aufzug Bearbeiten Zuruck in der Gegenwart Am Anfang des dritten Aktes treten besonders Aktivitaten der Arzte Herbst und Kofler die Patienten zu vermehrten Tatigkeiten anzuregen in den Vordergrund Sie bemuhen sich besonders durch Einzelgesprache den Patienten naher zu kommen doch bleiben Bemuhungen der beiden mannliche und weibliche Patienten zusammenzulegen erfolglos da der Klinikdirektor Feuerstein kaum bereit ist uberhaupt Energie in solche Veranderungen zu investieren da er sowieso an den alten Therapiemethoden festhalten will Marz hat sich unterdessen in einen ausgepragten Mutismus zuruckgezogen aussert sich selten und wenn dann meist uber Briefbotschaften Die Bemuhungen der Arzte lasst er abblitzen Halluzinationen aussern sich bei ihm immer heftiger und er bittet immer ofter die Behandlungen einzustellen und ihn hinzurichten Nach einem vorgetauschten Selbstmord von Marz mit einer Bombe gelingt es Kofler plotzlich naheren Kontakt mit Marz aufzunehmen In Gegenwart von anderen Arzten wie z B Herbst zeigt Marz einen ausgepragten Negativismus und spricht in fur Schizophrene typischen sprachlichen Satzverdrehungen bei Gesprachen mit Kofler allein bleiben diese Symptome aus Im Weiteren wird auf die Sexualitat im Asyl eingegangen und eine Beziehung zwischen Marz und Hanna eingeleitet Marz verschafft sich Zutritt zu einer Kuche wo Hanna tatig ist und zeigt seine Zuneigung Die beiden treffen sich bald ofter in freiem Gelande und unterhalten sich besonders uber ihre Vergangenheit Dort trifft auch Kofler auf die beiden der in der Zwischenzeit versucht hatte die Vergangenheit von Marz zu entschlusseln Dabei kam bei Marz besonders die Erinnerung an seine Mutter zum Ausdruck die er als tot bezeichnete was der Realitat aber widersprach Nach einem sturmischen Tanzabend der Abteilung wo Marz sich wieder aktiv mit einer kritischen Rede in puncto Klinik einbrachte kommt es zwischen Hanna und Marz zu einem engeren Treffen in einer Waschekammer das gewaltsam durch Pfleger beendet wird Kurz darauf werden Hanna und Marz als abgangig gemeldet In einem Abschiedsbrief stellt Marz seltsame Forderungen zu einer von ihm geplanten korperlichen Verschonerung auf 4 Aufzug Bearbeiten Marz und Hanna sind in eine einsame Behausung im Zillertal gefluchtet um sich dort mit Arbeit eine Bleibe zu verschaffen wo sie nicht so leicht zu finden sind Sie sind die meiste Zeit guter Dinge und geniessen die neuen Freiheiten nur selten kommen Erinnerungen an die familiare Vergangenheit im Marz hoch die Klinik spielt keine Rolle mehr Doch als ein kanadischer Bergsteiger verwundet zur Rast in dieser Behausung der alten Bauern unterkommt wo auch Hanna und Marz beherbergt sind wird Hanna allmahlich ruckfallig Sie leidet unter Verfolgungswahn und vermeidet sogar Beruhrungen mit Marz Diese Situation veranlasst die beiden ihr neues Leben fur eine kurze Zeit zu unterbrechen 5 Aufzug Bearbeiten Marz und Hanna haben sich zu Koflers Wohnsitz aufgemacht um Hilfe fur Hanna zu erbitten Doch sie sind sich einig sie wollen nie wieder in die Psychiatrie Lohberg Kofler zeigt sich einverstanden Hanna zu helfen doch er kommt nicht dazu da Polizeibeamte die Ausbruchigen stellen und wieder nach Lohberg abtransportieren Dort angekommen werden sie getrennt Das Kind das Hanna inzwischen bekommen hat wird ihr entrissen Marz ist nicht mehr zu Gesprachen mit Arzten bereit und sitzt den ganzen Tag auf seinem Bett Die eingeleiteten Bemuhungen von Kofler und Herbst an diesem Zustand etwas zu andern treffen bei Feuerstein wie gehabt auf zu wenig Gehor Koflers Nerven scheinen gespannt und gereizt bis er sogar gegenuber Feuerstein die Kontrolle verliert und ihn anbrullt dass er Marz umbringe Marz ist verschwunden Marz hatte sich immer wieder mit Christus verglichen Bei einem Gesprach zwischen Kofler und Herbst taucht Marz dann wieder auf mit einer Dornenkrone auf dem Haupt gegeisselt wie Christus Kofler glaubt noch an einen erneuten Scherz als sich Marz einen Sprengkorper uber sein Haupt halt doch die Detonation erfolgt Mit einem Brief an Kofler nimmt Marz Abschied von der Klinik und bittet darum ihn zu vergessen Die Rollen BearbeitenPatienten Alexander Marz Karl Fuchs Albert Zenger Lorenz Folgner Max Ebert Herbert Duwe Franz KuhlmannPatientinnen Hanna Graetz Angelika Lauffer Frieda BauschArzte Pfleger Dr Kofler Dr Feuerstein Dr Ines Hoffe Dr Else Herbst Huber Pfleger 2 Pflegerandere Rollen Mutter von Marz Vater von Marz Creszenzia Sohn von Karl Fuchs Schwiegertochter von Fuchs kanadischer Bergsteiger Kuchenfrau Polizeirat 2 Polizist Ministerialbeamtin NachtwachterVerfilmung Bearbeiten Leben des schizophrenen Dichters Alexander Marz 1975 Weblinks BearbeitenRollenbuch Rowohlt Theater Verlag Rezension der Urauffuhrung von Theo Girshausen fur die Stuttgarter Zeitung PDF Datei 159 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marz ein Kunstlerleben amp oldid 237785508