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Lorenzino de Medici ist ein italienischer Historienfilm aus dem Jahre 1935 mit dem beruhmten osterreichischen Theaterschauspieler Alexander Moissi in der Titelrolle Regie fuhrte Guido Brignone FilmTitel Lorenzino de MediciProduktionsland ItalienOriginalsprache ItalienischErscheinungsjahr 1935Lange 83 MinutenStabRegie Guido BrignoneDrehbuch Guido BrignoneTomaso Smithnach einer Vorlage von Tomaso SmithProduktion Romolo LaurentiGiulio Manenti fur Manenti Film RomMusik Umberto FranciniKamera Ubaldo ArataSchnitt Giacomo GentilomoBesetzungAlexander Moissi Lorenzino de Medici Camillo Pilotto Herzog Alessandro von Florenz Germana Paolieri Bianca Strozzi Uberto Palmarini Filippo Strozzi ihr Vater Teresa Franchini Maria Soderini Mario Steni Michele del Tavolaccino Maria Denis Nella seine Geliebte Sandro Salvini Francesco Guicciardini Mario Ferrari Ser Maurizio Raimondo van Riel Benvenuto Cellini Giovanni Dal Cortivo apostolischer Legat Romolo Costa der Juwelier Sandro Palmieri der Sanger Giuseppe Pierozzi Gartner Paolo Stoppa Giomo Soldat von Herzog Alessandro Vinicio Sofia der Verkaufer des Falkenund Michele Riccardini Gustavo Conforti Jole Capodaglio Guido Barbarisi Danilo Calamai Alfredo Gabrielli Ernesto Torrini Amedeo Vecci Nino Altieri Alberto Campi Didaco Chellini Arturo Salviati Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenFlorenz im fruhen 16 Jahrhundert zur Zeit der Renaissance Lorenzino de Medici Mitglied der machtigen und wohlhabenden Medici Familie die im 16 Jahrhundert weite Teile Norditaliens beherrscht ist ein ehrgeiziger Mann Nicht etwa um dessen Tyrannenherrschaft zu beenden plant er seinen Verwandten den ebenso lustbetonten und genussfreudigen wie rucksichtslosen Herzog Alessandro zu ermorden sondern aus rein personlichen wie machiavellistischen Grunden Denn er selbst strebt nach der Herrschaft uber Familie und Land und wird doch von Alessandro in der Erbfolge ubergangen Schillernd in seiner Personlichkeit ist Lorenzino bei aller Machtgier doch ein Mann der Wurde und der Kultur eine noble Erscheinung mit Stilgefuhl Lange zogert er seinen fulligen Vetter beseitigen zu lassen Denn Lorenzino ist hin und hergerissen zwischen der Treue zu seiner Familie einerseits und seiner Liebe zu der schonen Bianca Strozzi Sie ist die Tochter Filippo Strozzis dem Oberhaupt der anderen beruhmten Florentiner Familie Erst als selbst Bianca Gefahr durch den Herzog droht wird Lorenzino aktiv Er organisiert eine handfeste Verschworung an deren Ende die Ermordung des verhassten Herzogs stehen soll Seinen Mordplan soll der junge Soldat Michele del Tavolaccino ausfuhren dessen Geliebte Nella eines von vielen Opfern des nimmersatten Alessandro ist Der Plan gelingt Herzog Alessandro stirbt einen langsamen qualvollen Tod Anschliessend fliehen Lorenzino und Bianca nach Venedig Dort holt Lorenzino der Fluch der bosen Tat schliesslich ein Ein gedungener Auftragsmorder totet ihn Produktionsnotizen BearbeitenDer Ende 1934 1 entstandene Film wurde im Februar 1935 uraufgefuhrt In Osterreich wo Lorenzino de Medici mit seiner Wiener Premiere am 20 Marz 1936 seine Erstauffuhrung in einem deutschsprachigen Land hatte wurde er auch unter dem Zweittitel Der Verrater vorgestellt und mit den Pradikaten Prunkvolle Ausstattung und Ein farbenprachtiges Bild aus dem Italien des 16 Jahrhunderts beworben 2 Er lief dort im italienischen Original mit deutschen Untertiteln Die filmhistorische Bedeutung von Lorenzino de Medici liegt vor allem in der Tatsache begrundet dass der legendare Theaterstar Alexander Moissi hier zum letzten Mal vor der Kamera stand Er starb wenige Monate nach Ende der Dreharbeiten Kritiken BearbeitenFilmkritiker Enrico Roma schrieb in der Cinema Illustrazione vom 13 Marz 1935 Brignone zeigt uns in erster Linie die Personlichkeit als eine politisch intrigante und begrenzt daruber hinaus das Drama auf wenige Monate seines Lebens in Florenz die der Ermordung Alessandros vorangingen Vom filmischen Blickpunkt aus betrachtet mangelt es dem Film nicht an Qualitat Ihm mangelt es jedoch eher an Originalitat ebenso wie auch die Massenszenen schlampig ausgefuhrt worden sind Besser hingegen sind die Darsteller die unter den Besten des Sprechtheaters ausgesucht wurden und aufgrund deren Leistungen dieses Werk Unterstutzung und Ansehen verdient 3 Max Reinhardts einstiger Dramaturg Dr Franz Horch widmete der Produktion in der Wiener Zeitung unter dem Titel Der Moissi Film in seiner Funktion als Kritiker eine ausfuhrliche Besprechung In der Ausgabe vom 21 Marz 1936 heisst es Das Erlebnis wie der alles ubrige zuruckdrangende Eindruck dieses Bildstreifens heisst Alexander Moissi Wenn man seiner zum ersten Mal ansichtig wird steht er als Lorenzino hinter einem vergitterten Fenster und grusst die draussen vorubergehende Bianca Strozzi Es sind nur wenige ganz alltagliche Worte die Moissi bei dieser Gelegenheit spricht und doch enthalten sie allen Zauber allen Reiz dieser unverwechselbaren Stimme die mit Tonen zu schmeicheln und zu streicheln weiss Immer wieder fasziniert die korperliche Grazie dieses Darstellers die vollendete Harmonie der Bewegungen die personlicher Ausdruck seines Wesens sind und zu Moissi gehoren wie Stimme und Kopfhaltung wie die weit geoffneten Augen aus denen Melancholie und manche Ahnung von Menschlich Allzumenschlichem leuchtet Die Rolle des Lorenzino gibt Alexander Moissi kaum Gelegenheit alle seine reichen darstellerischen Moglichkeiten zu erschopfen Alle Vorzuge und Besonderheiten des Verstorbenen scheinen hier auf engstem Raum zusammengedrangt und wirken so unmittelbar als ob der dem sie gegeben waren noch am Leben ware Der von Guido Brignoni inszenierte Film enthalt prachtvolle Florentiner Aufnahmen das grosse Fest am Schluss ist dynamisch geschickt gefuhrt und sicher gesteigert Neben Moissi mussen Camillo Pilotto den man den italienischen Laughton nennen konnte als saftige Duca die schone und innige Germana Paoliere als edle Bianca und Marie Denis als anmutige Nella gleichfalls eines der Opfer Alessandros geruhmt werden denn sie sind Schauspieler von Format und Konnen 4 Die Osterreichische Film Zeitung meinte in ihrer Ausgabe vom 27 Marz 1936 auf Seite 3 Ein letztesmal hat man die Gelegenheit die grosse Kunst Moissis seine ausdrucksvolle Mimik seine geschmeidigen Bewegungen und die wundervolle Musik seiner modulationsfahige Stimme zu bewundern Guido Brignone hat die Welt des florentinischen Furstenhofes der Renaissance mit grosser Prachtentfaltung inszeniert und mit zahlreichen Einzelheiten belebt 5 In der Ausgabe vom 14 April 1936 resumierte der Kritiker H T S in der New York Times A year after his untimely death the shadow of Alexander Moissi one of the greatest actors on the Teutonic stage makes its appearance on the screen of the Cine Roma to prove that Moissi was just as effective in the soft Italian tongue to which he was born in Trieste as in the German language Presumably most of the story is fanciful but as Duke Alessandro really met a violent end the scenarist has built a highly entertaining and colorful tale upon a foundation of fact Magnificently mounted and acted by a cast apparently inspired by the work of their leader Lorenzino de Medici is a credit to the rejuvenated Italian film industry 6 7 Einzelnachweise Bearbeiten laut einer Kurzmeldung in der Osterreichischen Film Zeitung vom 1 Dezember 1934 Seite 6 Online bei ANNO Osterreichische Film Zeitung vom 3 April 1936 S 4 Im Original Brignone ci presenta il personaggio soltanto come intrigante politico limitando il dramma inoltre ai pochi mesi della sua vita fiorentina che precedono l assassinio di Alessandro Dal punto di vista cinematografico il film non e privo di qualita Manca piuttosto di originalita cosi come nelle scene di massa e sciatto il meglio sono gli interpreti scelti tra i piu valenti del teatro di prosa e per loro merito l opera si sostiene e ha prestigio Lorenzino de Medici In Wiener Zeitung 21 Marz 1936 S 10 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz Lorenzino de Medici In Osterreichische Film Zeitung 27 Marz 1936 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung fil Lorenzino de Medici in New York Times Ubersetzung Ein Jahr nach seinem fruhzeitigen Tod erscheint der Schatten von Alexander Moissi einem der grossten Schauspieler des teutonischen Buhnenwesens auf der Leinwand von Cine Roma um zu beweisen dass Moissi ebenso gut im Italienischen zuhause war zumal er in Triest geboren wurde wie er es in der deutschen Sprache war Vermutlich entspringt ein Grossteil der Geschichte der Phantasie aber als der Herzog Alessandro seinem schrecklich brutalen Ende entgegensieht hat der Drehbuchautor eine hochst unterhaltsame und farbenfrohe Geschichte auf die Beine gestellt die grundsatzlich auf einer Tatsache beruht Wunderbar aufgebaut und von einer Darstellerriege getragen die offensichtlich durch die Arbeit ihres Anfuhrers inspiriert wurde ist Lorenzino de Medici der Verjungung der italienischen Filmindustrie zuzuschreiben Weblinks BearbeitenLorenzino de Medici in der Internet Movie Database englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lorenzino de Medici 1935 amp oldid 214260753