Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Rothenburg ob der Tauber. Grundlage der Liste ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt und aktualisiert wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde.
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Rothenburger Stadtbefestigung Bearbeiten
Noch vor 1200 wurde im Anschluss an die Befestigungsanlage der Burg die heutige innere Altstadt in Form eines nach Westen offenen Hufeisens befestigt. Hiervon sind noch der Weiße Turm und der Markusturm mit Röderbogen erhalten. Die endgültige Befestigung aus Toren, Mauern und Türmen um die jeweiligen Stadterweiterungen fand schrittweise etwa 1274/1300, um 1330 und um 1350 statt. Die Spitalvorstadt, sogenannter Kappenzipfel wurde Ende 14. Jahrhundert in den Befestigungsring eingegliedert. Ab 1430 wurden an der Ostseite Zwingermauern mit zwölf Streichwehren, Vorderwälle und Außengräben um 1470, Außenbarbakenen und burgähnliche Torbefestigungen im 16./17. Jahrhundert errichtet. Die Stadtmauer besteht aus einem über dem Wall errichtetes Mischmauerwerk mit Wehrgang auf Strebepfeilern und Konsolen. Ursprünglich wurde sie im 14. Jahrhundert errichtet und teilweise nach 1945 nach Kriegszerstörungen neu errichtet. Aktennummer: D-5-71-193-1.
Ehemalige Burg Bearbeiten
Von den Befestigungsanlagen der ehemaligen Reichsburg sind große Teile der Ringmauer und das überbaute Südtor erhalten. Die Mauer ist im gesamten Umfang zugänglich.
- Alte Burg (Lage): Ehemalige Ringmauer der Burganlage mit staufischer Toranlage auf der südlichen Seite, Werk- und Haustein, 12./14. Jahrhundert (D-5-71-193-7)
- Alte Burg 2 (Lage): Ehemaliger Überbau des Südtors, sogenanntes Bürger-Schiesshaus oder Gärtnerhaus, zweigeschossiger massiver Steildachbau mit Eselsrückenportal, Wappenstein und Giebelaufsatz mit Beschlagwerk, im Kern 16. Jahrhundert, Umgestaltung bezeichnet „1627“ und „1664/65“ (D-5-71-193-3)
Innerer Bering Bearbeiten
Teile des inneren Berings wurden zum Zuge von Stadterweiterungen in den noch erhaltenen geschlossenen Mauerring aufgenommen. Es handelt sich hierbei um den Abschnitt von der Klosterweth im Norden über das Burgtor zur ehemaligen Johanniterkommende in der Burggasse 3. Die innerhalb der Altstadtbebauung gelegenen Teile sind nur zum geringen Teil vorhanden, und dann in der Regel in Gebäuden verbaut. An der Ostwand der Johanniskirche sind geringe Reste des in den 90er Jahren des 14. Jahrhunderts abgerissenen Gebsattler Tors, dessen Turm auch Roter Turm genannt wurde, zu erkennen. Vom verfüllten Stadtgraben östlich des ehemaligen Gebsattler Tors zeugt die Straßenbezeichnung Alter Stadtgraben. Der Standort des inneren Klingentors, das auch Blauer Turm genannt wurde, ist im Straßenbild an der Straßenverengung beim Haus Klingengasse 10 zu erkennen. Der Stadtgraben hinter dem inneren Klingentor wurde im Spätmittelalter verfüllt und zur heutigen Judengasse. Zur noch sichtbaren erhaltenen inneren Stadtbefestigung gehören die Reste von zwei Toren.
- Georgengasse 17 (Lage): Stadttor, sogenannter Weißer Turm, querrechteckiger Torturm der älteren Stadtbefestigung mit sechs Geschossen, Buckelquader und unverputzter Werkstein, Erdgeschoss Ende 12. Jahrhundert, Steintreppe letztes Viertel 14. Jahrhundert, Obergeschosse sowie Zeltdach mit breitem Zwerchhaus und Laternenbekrönung um 1730, nach 1945 wiederhergestellt (D-5-71-193-121)
- Hafengasse (Lage): Sogenannter Markusturm, Wach- und ehemaliger Gefängnisturm, quadratischer Bruchsteinbau zu vier Geschossen mit Eckquaderung, Walmdach und Verlies im Keller, 13. Jahrhundert
- Hafengasse (Lage): Sogenannter Röderbogen, Torbogen mit Wehrgang, Korbbogen mit schmalem umbautem Wehrgang aus Werkstein mit Satteldach und massivem Uhrturm mit Glockendach, zweites Drittel 16. Jahrhundert, teilweise restauriert nach 1945
Äußerer Bering Bearbeiten
Die Bauwerke des geschlossenen Mauergürtels um die Altstadt mit den Vorstädten sind, im Uhrzeigersinn beginnend bei der alten Burg, folgende.
Burgtor Bearbeiten
Die Burgtoranlage ist größtenteils erhalten.
- Herrngasse 35 (Lage), Stadttor, sogenanntes Burgtor, quadratischer Torturm mit abgewinkeltem Zeltdach und vorgelagertem Torhaus mit spitzbogiger Durchfahrt und Scharwachtürmchen, drittes Viertel 14. Jahrhundert, Torhaus drittes Viertel 15. Jahrhundert (D-5-71-193-194)
- Herrngasse 35 (Lage), Vortor mit Steinbrücke und zwei Torwächterhäuschen (Lage) (Lage), Eingeschossige verputzte Viertelkreisbauten mit Zeltdach und Torbogen mit Ziergiebel, von Leonhard Weidmann, bezeichnet „1596“, Brücke (Lage) 18. Jahrhundert (D-5-71-193-194)
Vom Burgtor zum Klingentor Bearbeiten
Der Mauerabschnitt zwischen Burgtor und dem Dominikanerkloster gehört zum inneren Bering. Ab Klosterweth schließt der Äußere Bering an. Im Mauerabschnitt vom Burgtor zum Klingentor befinden sich ein Mauerreiterturm und vier Mauertürmen. Die talseitige Mauer bis zum Strafturm ist nur in geringer Höhe über Straßenniveau, zwischen Strafturm und Klingentor in voller Höhe erhalten. In diesem Abschnitt ist kein Wehrgang mehr vorhanden. Die Mauer ist auf der Feldseite vollständig zugänglich. Auf der Stadtseite ist die Mauer im Trompetergäßen, im Klostergarten während der Öffnungszeiten und in der Gasse Klosterweth zugänglich.
- Alte Burg (Lage) Scharwachturm, sogenanntes Burgeck oder auch Schneiderstürmle, eingeschossiger Rundturm mit Kegeldach, Bruchstein und Buckelquader, Anfang 15. Jahrhundert
- Stadmauerzug vom Burgtor zum Klingentor über Burgeck, Herrngasse 38a, 38 (Lage), Herrngasse 34 (Lage),Trompetergäßchen (Lage), Klostergasse 1 (Lage), Klosterhof (Lage) (Lage), Klosterweth (Lage) (Lage) (Lage) (Lage)
- Klosterhof 5 (Lage) Wachturm und ehemaliger Wohnturm des Totengräbers, sogenannter Bettelvogtsturm, quadratischer Bruchsteinbau mit Pyramidendach, nach 1356
- Klosterhof 5 (Lage) Sogenannter Dominikanerturm, rechteckiger Turmstumpf, wohl 12./13. Jahrhundert
- Klosterweth (Lage) Wachturm, sogenannter Klosterturm, viergeschossiger Rundturm vor und hinter der Mauer auf Stützpfeilern, Haustein mit Kegeldach, Anfang 15. Jahrhundert
- Klosterweth (Lage) Wach- und ehemaliger Gefängnisturm, sogenannter Strafturm, dreigeschossiger Bruchsteinbau mit Kegeldach, Anfang 15. Jahrhundert
- Nähe Klosterweth, Vom Klosterturm zum Klingentor (Lage) (Lage) (Lage) Stadtmauer- und Vormaueranlage
Klingentoranlage Bearbeiten
Die Klingentoranlage mit der Klingenbastei und Wolfgangskirche ist vollständig erhalten.
- Klingengasse 37 (Lage) Torturm, sogenanntes Klingentor, Nördliche Toranlage des 14.–16. Jahrhunderts, Quadratischer Tor- und Wasserturm mit spitzbogigem Durchgang, Ende 14. Jahrhundert, mit kupfernem Wasserspeicher des späten 16. Jahrhunderts und Erkertürmchen und Laterne des 18. Jahrhunderts (D-5-71-193-315)
- Klingentorbastei (Lage) Innen- und Geschossbarbakane, bogenförmiger Putzbau mit Schießscharten und Wappentafel, erste Hälfte 16. Jahrhundert
- Klingentorbastei 2 (Lage) Torwache, eingeschossiger Satteldachbau mit Zierfachwerkgiebel, um 1700
- Klingentorbastei 4 (Lage) Vortor, dreigeschossiger Hausteinbau mit Rundbogentor, Satteldach und teilweise verputztem Fachwerk, 1470/80
- Nähe Bezoldweg (Lage) Grabenbrücke, zweibogige Hausteinbrücke zum Vortor, ehemals mit Zugbrücke, 1470/80
- Klingengasse 37 (Lage) Ehemaliger Löschwasserteich, sogenannte Klingenweth, gemauertes Becken, um 1600
- Klingentorbastei 1 (Lage) Wallzwinger mit ehemaliges Wallturm, mit jüngerem Mansardwalmdach, um 1500
- Klingentorbastei 4 (Lage) Evangelische St.-Wolfgangs-Kirche, ehemalige Kirche der Bruderschaft der Schäfer und Wallfahrtskirche, über Bollwerk mit Kasematten, schlichter Saalbau mit Seitenkapellen und schmalem Chor mit polygonalem Schluss, 1475/73; mit Ausstattung
Vom Klingentor zum Galgentor Bearbeiten
Im Abschnitt entlang des Straßenzugs Klingenschütt vom Klingentor zum Galgentor ist die Mauer in voller Höhe mit begehbarem Wehrgang, einem Mauerreiterturm und drei Mauertürmen erhalten. Auf Stadtseite ist die Mauer vollständig durch die Mauergasse Klingenschütt zugänglich. Auf Feldseite ist der Abschnitt in Höhe Bezoldweg 1 bis 23 über einen Fußweg zugänglich. In Höhe Bezoldweg 31 bis 41 ist der feldseitige Zugang durch eingefriedete Gartengrundstücke verwehrt. Von nördlich des Kummerecks sind der Zwinger und der ehemalige Wassergraben bis zum Galgentor auf öffentlichen Wegen zugänglich.
- Die Stadtmauer ist bei Klingenschütt 1 (Lage) (D-5-71-193-320), Klingenschütt 3 (Lage) (D-5-71-193-322), Klingenschütt 5 (Lage) (D-5-71-193-324), Klingenschütt 11 (Lage) (D-5-71-193-331)in Wohnhäuser einbezogen.
- Scharwachturm, sogenannter Fürbringerturm (Lage), kleiner eingeschossiger Hausteinbau mit Walmdach auf Mauererker über Schrägfuß, 15. Jahrhundert
- Wachturm, sogenannter Pulverturm (Lage), quadratischer Bruchsteinbau mit Eckrustika und gewölbter Stirn zu vier Geschossen sowie Kegeldach, letztes Viertel 14. Jahrhundert, Dacherneuerung 1656
- Klingenschütt 9: Wachturm mit ehemaliger Henkerswohnung, sogenannter Henkersturm (Lage), viergeschossiger Bruchsteinbau mit gewölbter Stirn, Eckquaderung und Kegeldach, letztes Viertel 14. Jahrhundert, abgebrannt 1492, 1525, 1528 und 1927
- Streichwehr beim Henkersturm (Lage), Rest des nahezu quadratischen Bruchsteinbaus, 15. Jahrhundert
- Streichwehr beim Kummereck (Lage), rechteckiger Grundriss, 15. Jahrhundert
- Wachturm, sogenanntes Kummereck (Lage), quadratischer Bruchsteinbau mit Eckquaderung und Pyramidendach, drittes Viertel 14. Jahrhundert
- Wachturm, sogenannter Gansersturm (Lage), quadratischer Bruchsteinbau mit Eckquaderung zu drei Geschossen, bezeichnet „1481“, gesprengt 1631
- Ehemaliger Wassergraben (Lage), it Hau- und Werkstein ausgekleidet, 1430
- Zwinger (Lage), massiv, 1430, erneuert 1665
Galgentor Bearbeiten
Von der Galgentoranlage ist die Bastion nicht mehr erhalten.
- Ehemaliges Stadttor, sogenanntes Galgentor, auch sogenanntes Würzburger Tor (Lage), Fünfgeschossiger Torturm auf quadratischem Grundriss mit Buckelquadern und Rundbogendurchfahrt, wohl 1388, Erhöhung um ein Geschoss mit Pyramidendach zweites Drittel 18. Jahrhundert, Wiederaufbau nach 1945 (D-5-71-193-107)
- Vorwerk (Lage), längsrechteckige Torbarbakane mit Innenhof, zwei Erkertürmchen und Torbogen, 1620, mit älterem Kern
Vom Galgentor zum Rödertor Bearbeiten
Im Abschnitt entlang der Röderschütt vom Galgentor zum Rödertor ist die Mauer in voller Höhe mit begehbarem Wehrgang, zwei Mauertürmen, drei Streichwehren und Zwinger erhalten. Auf der Stadtseite bietet die Mauergasse Röderschütt freien Zugang zur Mauer. Auf der Feldseite wurde der ehemalige Wassergraben verfüllt. Außerhalb der Zwingermauer gewährt ein Gehweg freien Blickzugang zur Hauptmauer.
- Streichwehr zwischen Thomasturm und Würzburger Tor (Lage), zweigeschossiger Bruchsteinbau mit Eckquaderung und Walmdach, 1430
- Wachturm, sogenannter Thomasturm (Lage), quadratischer Bruchsteinbau mit Eckquaderung zu drei Geschossen mit abknickendem Zeltdach, zweites Viertel 14. Jahrhundert
- Streichwehr beim Weiberturm (Lage), quadratischer Bruchsteinbau mit Eckquaderung zu zwei Geschossen, mit Walmdach, 1430
- Wachturm, sogenannter Weiberturm (Lage), zweigeschossiger Rundturm aus Bruchstein mit Kegeldach, erstes Viertel 15. Jahrhundert
- Zwinger (Lage), Reste erhalten (D-5-71-193-506)
- Streichwehr oberhalb des Rödertors (Lage), querrechteckiger Buckelquaderbau zu zwei geschossen mit Walmdach, 1430
Rödertor Bearbeiten
Die Rödertoranlage ist größtenteils erhalten.
- Östliches Stadttor, Torturm, sogenannter Röderturm (Lage), rechteckiger und sechsgeschossiger Massivbau mit Eckquaderung, Fachwerk im obersten Geschoss und Zeltdach, Erdgeschoss Ende 13. Jahrhundert, Aufbau letztes Viertel 14. Jahrhundert (D-5-71-193-498)
- Torbarbakane (Lage), dem Torturm vorgestellter zweigeschossiger Bau mit Fachwerk-Obergeschoss und Zeltdach, vor 1430
- Brücke zwischen Torturm und Außenbarbakane (Lage), Haustein, 1615
- Außenbarbakane (Lage), querrechteckiger Hof mit zentralem Torbau mit Walmdach und Fachwerk-Obergeschoss sowie seitlichen Wehrgängen, wohl von Georg Weidmann, 1615, Umbau bezeichnet „1711“, wiederhergestellt nach 1945
- Wassergraben mit einbogiger Steinbrücke (Lage), 17. Jahrhundert, Veränderung bezeichnet „1789“, wiederhergestellt nach 1945