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Ein Lichtschalter ist ein meist mit der Hand bedienbarer mechanischer Schalter zum Ein und Ausschalten der Beleuchtung Er ist ein Teil der Elektroinstallation Moderner Lichtschalter sichtbar Rahmen und WippeRahmen ohne Wippe dahinter EinsatzDer Drehschalter wird nur im Uhrzeigersinn gedrehtHistorischer LichtschalterHistorischer Kippschalter aus FrankreichInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Material 3 Installation 4 Bestandteile 5 Bauarten 5 1 Schalter 5 1 1 Ausschalter 5 1 2 Wechselschalter 5 1 3 Serienschalter 5 1 4 Doppelwechselschalter 5 1 5 Kreuzschalter 5 2 Taster 5 3 Dimmer 5 4 Dammerungsschalter 5 5 Bewegungsmelder 5 6 Funkschalter 5 6 1 Batterielos 5 6 2 Batteriebetrieben 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunglich wurden Stromkreise mit offenen Schaltern betatigt die nur einen isolierten Schaltgriff hatten und somit keinen ausreichenden Schutz vor Beruhren boten Nach der Entwicklung der Gluhlampe zur Serienreife durch Edison und Swan entstand mit dem Aufkommen der elektrischen Installationen der Bedarf nach einem sicheren Schalter Zunachst wurden Drehschalter entwickelt die mit einem Federmechanismus die Funkenbildung minimierten und auf Schulterhohe ca 1 50 m montiert wurden Bei der Normung der Elektroinstallation wurde die heutige Hohe von 1 05 m vorgeschlagen Die Drehschalter wurden zunachst durch Kippschalter abgelost da diese einfacher zu bedienen sind Spater kamen noch einfacher bedienbare Wippschalter auf Moderne Schalter mit grossflachiger Wippe werden als Flachenschalter bezeichnet Die neueste Entwicklung sind Schalter deren Schaltkontakte bei Betatigung umschalten und diese Schaltstellung beibehalten wahrend die Wippe nach der Betatigung in den vorherigen Zustand zuruckkehrt Eine Wechselschaltung oder Kreuzschaltung ist mit solchen Schaltern wie eine Tasterschaltung bedienbar Im Laufe der Entwicklung kam man von der fruher vorherrschenden Montage auf der Wand Aufputz Installation ab und verwendet heute weitgehend versenkt montierte Schalter Unterputz da diese Art der Montage die Gefahr einer Beschadigung und der damit moglichen Freilegung von spannungsfuhrenden Teilen vermindert Andererseits erhohen versenkte Elektroleitungen das Stromschlagrisiko bei Wandarbeiten z B Nageln oder Bohren Um dieses Risiko zu minimieren wurden Installationszonen festgelegt siehe Abschnitt Installation unten Eine spezielle Ausfuhrung ist der Feuchtraumschalter den es ebenfalls fur Auf und Unterputzmontage gibt Material BearbeitenFruher wurden Lichtschalter aus Porzellan in der Aufputz Ausfuhrung hergestellt und als Drehschalter mit einem Drehmechanismus bedient danach kamen wegen der Schlagempfindlichkeit des Porzellans solche aus Pressfaserplatten Bakelit auf Heute bestehen sie aus moderneren Kunststoffen Vereinzelt werden vor allem in Krankenhausern und anderen offentlichen Einrichtungen auch Lichtschalter aus antimikrobiell wirksamen Materialien wie Kupfer zur Infektionsvorbeugung eingesetzt 1 Installation BearbeitenElektrische Leitungen werden bei Unterputzinstallation in den sogenannten Installationszonen verlegt Da diese Installationszonen standardisiert sind kann man annehmen dass ausserhalb dieses Bereichs keine Leitungen verlegt sind Installationszonen verringern das Risiko von Unfallen und Beschadigungen bei spateren Umbauten Renovierungen usw Bei der Installation ist nach den Elektroinstallationsvorschriften siehe auch VDE der Aussenleiter zu schalten damit nach dem Ausschalten keine Spannung mehr anliegt Schalter fur Beleuchtungsanlagen sind ublicherweise fur einen Strom von 10 A ausgelegt In der Praxis werden Licht und Steckdosenstromkreise jedoch haufig kombiniert mit 16 A abgesichert Die Absicherung der Schalter mit 16 A fur ortsfeste Leuchten ist zulassig weil man davon ausgehen kann dass der Strom durch die Bauart der Leuchte bedingt 10 A nicht uberschreiten wird In der DIN VDE 0100 510 2012 06 heisst es hierzu im Abschnitt 512 1 2 Bei der Auswahl eines Betriebsmittels ist der vorgesehene Betriebsstrom bei Wechselstrom der Effektivwert zu berucksichtigen den es bei ungestortem Betrieb fuhren soll Fur das Schalten von Steckdosen gibt es zwei Moglichkeiten Einsatz von Uberstromschutzeinrichtungen mit einem Bemessungsstrom von In 10 A oder Verwendung von Installationsschaltern mit einem Bemessungsstrom von In 16 A meist mehrpolige Schalter Bestandteile BearbeitenLichtschalter in der Hausinstallation werden meist in drei Teilen angeboten Einsatz Rahmen und Wippe Der Einsatz ist der nicht sichtbare Teil der die technische Funktion enthalt Die Wippe bezeichnet den sichtbaren Schalter der Rahmen die Umrandung also den Ubergang zur Wand Rahmen werden ein bis funffach angeboten und gruppieren Schalter Dimmer Steckdosen aller Art Steuerungen und Messfuhler zu einer Einheit Bauarten BearbeitenSchalter Bearbeiten Dieses Bauteil hat mindestens zwei Endpositionen in denen der Schalter nach Betatigung bleibt und so je nach Bauausfuhrung und Stellung den Stromkreis schliesst oder unterbricht Diese Art der Ansteuerung der Beleuchtung wird vor allem in Wohnungen verwendet Ausschalter Bearbeiten nbsp AusschalterDer Ausschalter hat einen Eingang und einen Ausgang und zwei Stellungen offen Stromkreis unterbrochen und geschlossen Stromkreis geschlossen Ausschalter finden sich beispielsweise direkt an der Leuchte oder in der Anschlussleitung in der Hausinstallation bei Zimmern mit nur einem Lichtschalter Als Bauelement fur die Hausinstallation werden reine Ausschalter oft nicht angeboten da Wechselschalter ebenfalls als Ausschalter verwendet werden konnen sowie der zusatzliche Materialbedarf bei der Herstellung gegenuber einem Ausschalter minimal ist Wechselschalter Bearbeiten nbsp WechselschaltungDer Wechselschalter hat einen Eingang und zwei Ausgange er kann aber auch mit zwei Eingangen und einem Ausgang betrieben werden Er wechselt zwischen Ausgang A und Ausgang B Das heisst wenn der Stromkreis uber A geschlossen ist ist er uber B unterbrochen Gemass DIN VDE 0100 460 2002 08 Abschnitt 465 1 2 durfen einpolige Schalter nicht im Neutralleiter eingesetzt werden Die Zweckentfremdung von Wechselschaltern fur die fruher haufig angewendete Hamburger Schaltung entspricht nicht den aktuellen Normen und ist daher verboten Einsatzort Mit zwei Wechselschaltern kann eine Lampe von zwei Orten aus bedient werden Zwischen den beiden Schaltern mussen mindestens zwei Leitungen gezogen werden In der Kreuzschaltung werden an den Enden ebenfalls zwei Wechselschalter eingesetzt Serienschalter Bearbeiten Der Begriff Serienschalter stammt aus der Zeit in der die Schalter in Form von Drehschaltern mit vier Schaltstellungen hergestellt wurden Ein Serienschalter bezeichnet im Unterschied zum Doppelschalter zwei unabhangig bedienbare Ausschalter mit nur einem gemeinsamen Eingang und jeweils einen Ausgang fur jeden der einzelnen Ausschalter Ausserlich lasst sich dieser durch eine geteilte Wippe erkennen Er kann durch zwei Ausschalter ersetzt werden Einsatzort Serienschaltung beispielsweise Leuchten mit zwei Lampengruppen 2 LeuchtengruppenDoppelschalterEin Doppelschalter bezeichnet im Unterschied zum Serienschalter zwei unabhangig bedienbare Ausschalter mit zwei getrennten Eingangen und jeweils einem Ausgang fur jeden der einzelnen Ausschalter Ausserlich lasst sich dieser durch eine geteilte Wippe erkennen Er kann durch zwei Ausschalter ersetzt werden Doppelwechselschalter Bearbeiten Ein Doppelwechselschalter bezeichnet zwei unabhangig bedienbare Wechselschalter mit zwei getrennten Eingangen und jeweils zwei Ausgangen fur jeden der einzelnen Wechselschalter Ausserlich lasst sich dieser durch eine geteilte Wippe erkennen Er kann durch zwei Wechselschalter ersetzt werden Kreuzschalter Bearbeiten nbsp KreuzschaltungDer Kreuzschalter hat zwei Eingange und zwei Ausgange die mit zwei Schaltstellungen entweder gerade oder gekreuzt geschaltet werden das heisst entweder sind Eingang A mit Ausgang A und B mit B oder Eingang A mit Ausgang B und B mit A geschaltet Kreuzschalter konnen auch als Wechselschalter oder Ausschalter eingesetzt werden Einsatzort In Kreuzschaltungen als dritter und weiterer Schalter zwischen zwei Wechselschaltern beispielsweise in Schlafzimmern mit Lichtschaltern an der Tur und auf jeder Bettseite Kreuzschaltungen werden heute oft durch Stromstossschaltungen mit Tastern und Stromstossrelais ersetzt weil der Verdrahtungsaufwand hier niedriger ist Taster Bearbeiten Der Taster hat nur eine Grundstellung in welche er durch Federkraft zuruckfallt sobald man loslasst Er sendet also nur ein Signal Schliesser oder unterbricht den Stromkreis Offner fur einen kurzen Moment er braucht in der Lichtsteuerung noch ein zusatzliches Steuerelement ein bistabiles Relais welches dann den Stromkreis offen oder geschlossen halt bis zum nachsten Steuersignal Einsatzort Tasterschaltungen werden in der Treppenhausbeleuchtung eingesetzt und uberall dort wo von mehr als zwei Orten das Licht bedient werden soll Dimmer Bearbeiten Dimmer sind Lichtschalter die neben dem Ein und Ausschalten der Beleuchtung auch die Einstellung der Helligkeit der Beleuchtung uber einen Drehregler erlauben oder bei Touch bzw Sensordimmern durch Beruhren einer Sensorflache Sie sind auch haufig in Tisch oder Stehlampen eingebaut Sie enthalten eine Phasenanschnittsteuerung fur Gluhlampen und Transformatoren oder eine Phasenabschnittsteuerung Phasenabschnittdimmer z B fur elektronische Trafos von Halogen Niedervolt Systemen Einsatzort Uberall dort wo volle oder gedampfte Beleuchtung benotigt wird Ausschalter konnen ausser bei Leuchtstofflampen durch einen geeigneten Dimmer ersetzt werden bei jenen ist ein elektronisches Vorschaltgerat mit Dimmfunktion erforderlich Dammerungsschalter Bearbeiten Dammerungsschalter schalten selbsttatig wenn ein einstellbarer Helligkeitswert uber oder unterschritten wird Sie werden als Lichtschalter oder als Rolladenschalter zur Verschattung eingesetzt Sie besitzen ein Hystereseverhalten und meist Verzogerungsschaltungen um nicht standig ein und auszuschalten wenn die Umgebungshelligkeit nur wenig schwankt Bewegungsmelder Bearbeiten Bewegungsmelder ersetzen heute vermehrt Aussenlichtschalter Sie schalten bei Bewegungen im Erfassungsraum also beispielsweise bei Annaherung einer Person automatisch die Hofbeleuchtung ein und nach einstellbarer Zeit wieder aus Funkschalter Bearbeiten Batterielos Bearbeiten Batterielose Funk Lichtschalter ubermitteln das Schaltsignal per Funk an ein Empfangsmodul das den Lichtstromkreis ein oder ausschaltet Die hierfur notwendige Energie wird aus der Schalterbetatigung gewonnen siehe Enocean Durch Druck auf den Schalter wird ein Piezoelement Piezoelektrizitat betatigt das mechanische in elektromagnetische Energie umwandelt Energiesparende Elektronik ermoglicht es aus dieser Energie codierte Funksignale zu erzeugen die im Gebaudeinnern ca 30 m Reichweite besitzen im Freien bis 300 m Durch die Codierung wird eine eindeutige Zuordnung zwischen Sende und Empfangsmodul gewahrleistet Einsatzort Ohne Einschrankung Besonders geeignet fur Burohauser in denen die Inneneinrichtung haufig verandert wird Batterielose Lichtschalter konnen z B auf Glaswande oder auf Holz montiert werden da keine Kabelzufuhrung vonnoten ist Ebenfalls geeignet fur den Einsatz in Altbauten wo fur diese Art Schalter keine Kabelschachte angelegt werden mussen oder aus dem gleichen Grund in Holzhausern Batteriebetrieben Bearbeiten Sie arbeiten ahnlich den batterielosen Geraten besitzen jedoch als Energiequelle meist eine Knopfzelle Die Batterie Lebenserwartung liegt bei bis zu ca 10 Jahren Dann ist ein Wechsel der Zelle erforderlich Gegenuber batterielosen Geraten haben diese oft den Vorteil der grosseren Funktionsvielfalt Des Weiteren ist der gefuhlte Druckpunkt bei batterieversorgten Schaltern weicher da hier nur ein elektrischer Kontakt geschlossen werden muss Aus diesem Grunde ist die Aufbauhohe von batterieversorgten Schaltern heutzutage identisch mit gewohnlichen Schaltern wahrend batterielose Schalter derzeit noch einen deutlich hoheren Aufbau haben Literatur BearbeitenErnst Hornemann Heinrich Hubscher Elektrotechnik Fachbildung Industrieelektronik 1 Auflage Westermann Schulbuchverlag GmbH Braunschweig 1998 ISBN 3 14 221730 4 Gunter Springer Fachkunde Elektrotechnik 18 Auflage Verlag Europa Lehrmittel Wuppertal 1989 ISBN 3 8085 3018 9 Winfrid Hauke Rolf Thaele Gunter Reck RWE Energie Bau Handbuch 12 Ausgabe Energie Verlag GmbH Heidelberg 1998 ISBN 3 87200 700 9 Sven Bonhagen Fragen zur Wohnungsbauinstallation Normen der Reihe DIN VDE 0100 VDE 0100 insbesondere DIN VDE 0100 510 VDE 0100 510 und DIN VDE 0100 540 VDE 0100 540 In Der Elektro und Gebaudetechniker Nr 11 2009 S 20Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lichtschalter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Lichtschalter Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Keimkiller Kupfer Thema zu wissen aktuell Die Macht der Zellpiraten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lichtschalter amp oldid 236132839