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Lichtbogenbolzenschweissen Kurzform Bolzenschweissen engl stud welding Ordnungsnummer 78 EN ISO 4063 2 gehort zu den Lichtbogenpressschweissverfahren Bolzenschweisspistole von Ted Nelson US Patent 2413189 1 Ziel des Bolzenschweissens ist das dauerhafte Verbinden von bolzenformigen Elementen z B Gewindebolzen Stifte Buchsen Haken Osen mit grosseren Bauteilen z B Karosseriebleche Gehause Heizkorper Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Prinzip 3 Verfahren 3 1 Unterscheidung nach Art der Zundung 3 1 1 Hubzundungsbolzenschweissen 3 1 2 Spitzenzundungsbolzenschweissen 3 2 Unterscheidung nach der Art des Schweissbadschutzes 3 3 Unterscheidung nach der Energiequelle 3 4 Unterscheidung nach der Schweisszeit 4 Spezialverfahren 4 1 Magnetfeld Bolzenschweissen SRM 4 2 Hulsenschweissen mit magnetisch bewegtem rotierendem Lichtbogen MARC 5 Andere Moglichkeiten zum Verschweissen von Bolzen 6 Normen 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte Bearbeitensiehe Geschichte des SchweissensPrinzip BearbeitenBeim Bolzenschweissen wird zwischen einer Stirnflache des Bolzens und dem Werkstuck ein Lichtbogen gezundet beide Teile werden dabei lokal angeschmolzen und anschliessend unter geringem Anpressdruck gefugt Das Lichtbogenbolzenschweissen wird nach der Art der Lichtbogenzundung unterteilt in Bolzenschweissen mit Hubzundung und Bolzenschweissen mit Spitzenzundung Beide Verfahren unterscheiden sich in der Schweissflachengeometrie der Bolzen dem Verfahrensablauf der Geratetechnik und teilweise im Anwendungsgebiet Die sogenannte Blaswirkung kann sich wie bei anderen Lichtbogenschweissverfahren storend bemerkbar machen Die wichtigsten Schweissparameter beim Lichtbogenbolzenschweissen bei der Hubzundung sind Schweissstrom Schweisszeit Hub Lichtbogenlange und Uberstand Eintauchmass Die wichtigsten Schweissparameter beim Lichtbogenbolzenschweissen bei der Spitzenzundung sind Ladespannung Kapazitat Schweisszeit Spalt und Eintauchgeschwindigkeit Schweisszeit Verfahren BearbeitenUnterscheidung nach Art der Zundung Bearbeiten Hubzundungsbolzenschweissen Bearbeiten Beim Hubzundungsbolzenschweissen wird der Lichtbogen durch Anheben des Bolzens vom Bauteil unter Stromfluss erzeugt Spitzenzundungsbolzenschweissen Bearbeiten nbsp Mit Keramikringen geschweisste BolzenBeim Spitzenzundungsbolzenschweissen weist der Bolzen auf der zu verschweissenden Seite eine definierte und eng tolerierte Zundspitze auf Der Lichtbogen wird an dieser Spitze gezundet Diese Zundspitze schmilzt explosionsartig Knall und verdampft zu einem geringen Teil Die Induktionsspannung die durch das Offnen des Stromkreises entsteht zundet einen Lichtbogen der dann die ganze Bolzenstirnflache erfasst Die starke aber kurze Hitzeentwicklung erbringt ein flachenmassig kleines Schweissbad das aber ausreicht um das Werkstuck mit dem Schweissbolzen dauerhaft zu verbinden Aufgrund der geringen Einbrenntiefe bedingt durch die kurze Schweisszeit ist es moglich Bolzen auf relativ dunne Materialien 1 5 3 mm zu bringen Beim Spaltverfahren wird der Bolzen aus einer bestimmten Hohe Spaltmass auf das Bauteil zubewegt Die Zundung des Lichtbogens erfolgt durch Kontakt der Zundspitze mit dem Bauteil Beim Kontaktverfahren hat der Bolzen bereits zu Beginn der Schweissung Kontakt mit dem Bauteil Sonst ist der Vorgang der gleiche wie beim Spaltverfahren Unterscheidung nach der Art des Schweissbadschutzes Bearbeiten Man unterscheidet zwischen dem Bolzenschweissen mit Keramikring mit Schutzgas und ohne Schweissbadschutz Unterscheidung nach der Energiequelle Bearbeiten Weiterhin unterscheidet man beim Bolzenschweissen nach der Energiequelle mit Schweissgleichrichter Transformator oder Inverterstromquelle oder mit Kondensatorentladungsbolzenschweissen Unterscheidung nach der Schweisszeit Bearbeiten Man nutzt wahlweise die Kurzzeitbolzenschweissung Short Cycle oder die Normalzeit Bolzenschweissung Spezialverfahren BearbeitenMagnetfeld Bolzenschweissen SRM Bearbeiten Das Bolzenschweissen in radialsymmetrischem Magnetfeld SRM Studwelding in Radially Symmetrical Magnetic Field entspricht einer Weiterentwicklung des Bolzenschweissens mit Hubzundung und Schutzgas Der Lichtbogen wird in der Mitte des Bolzens an der Zentrierspitze gezundet Beginnend vom Zentrum wird der Lichtbogen durch ein ausseres Magnetfeld in eine rotatorische Bewegung versetzt Nach thermischer Aktivierung der gesamten planar ausgebildeten Bolzenstirnflache entsteht eine stabilisierte vollflachig uber den Bolzenquerschnitt ausgebildete Lichtbogensaule Beendet wird die Schweissung sobald ausreichend viel Schmelze erzeugt wurde Unter geringem Anpressdruck werden hierbei die Schmelzen von Bolzen und Werkstuck miteinander verbunden Aufgrund der gleichmassigen Anschmelzung des Bolzens und des Grundmaterials durch den magnetisch stabilisierten Lichtbogen werden Schweissungen in einem Verhaltnis von 1 10 Blechdicke Bolzendurchmesser ermoglicht Die Schmelztiefe betragt dabei nur wenige Zehntel Millimeter Negative Einflussfaktoren aufgrund von Blaswirkung durch einseitigen Masseanschluss oder Massehaufung konnen durch das Verfahren wahrend des gesamten Bolzenschweissprozesses kompensiert werden Weitere Vorteile sind eine sehr geringe Warmeeinflusszone in den Grundwerkstoff 60 verringerter Einbrand ins Grundmaterial keine behindernde Schweisswulst und keine Schweissspritzer Bolzenschweissarbeiten in horizontaler oder Uberkopfposition Zwangslagen werden durch das Magnetfeld erleichtert Hulsenschweissen mit magnetisch bewegtem rotierendem Lichtbogen MARC Bearbeiten Die Abkurzung MARC steht fur Magnetic Rotating Arc Das Schweissen mit magnetisch bewegtem Lichtbogen erweitert das Einsatzgebiet des Bolzenschweissens Das Verfahren ist im Ablauf dem Hubzundungsbolzenschweissen ahnlich jedoch wird mit einem rotierenden Lichtbogen gearbeitet Der MARC Prozess ist eine ausserst wirtschaftliche Verbindungstechnik Die Vorteile des MBL MBP Schweissens Steuerung des Warmeeintrages fur hulsenformige Bauteile durch einen magnetisch bewegten Lichtbogen werden mit denen des Lichtbogenbolzenschweissens mit Hubzundung einfache und preiswerte Geratetechnik Schweisszeiten im Bereich von Millisekunden liegen kombiniert Die Moglichkeit der Verschiebung der Lichtbogensaule durch ein ausseres Magnetfeld ist die Grundlage des MARC Verfahrens Das Schweissverfahren zeichnet sich durch sehr kurze Schweisszeiten geringe Warmebelastung niedrigen Energiebedarf genaues Endmass und eine hohe Wirtschaftlichkeit aus Die Rotation des Lichtbogens und damit ein konzentrierter und gleichmassiger Energieeintrag uber die Schweissflache wird durch ein separates Magnetfeld im Schweissspalt erzielt Es ermoglicht das verzugsarme und spritzerfreie Verschweissen von Hulsen und Muttern bis zu 30 mm Aussendurchmesser vorzugsweise aus hochlegierten rostfreien Stahlen mit ebener Anschweissflache bis 5 mm Werkstuckdicke Es sind gas und druckdichte Schweissungen auf gelochten und ungelochten Bauteilen moglich Andere Moglichkeiten zum Verschweissen von Bolzen BearbeitenWiderstandsbolzenschweissen Reibbolzenschweissen KaltpressbolzenschweissenNormen BearbeitenDie wichtigsten Standards zum Bolzenschweissen sind DIN EN ISO 14555 Lichtbogenbolzenschweissen von metallischen Werkstoffen DIN EN ISO 13918 Bolzen und Keramikringe zum Lichtbogenbolzenschweissen Merkblatt DVS 0901 Lichtbogenbolzenschweissen Merkblatt DVS 0902 Lichtbogenbolzenschweissen mit Hubzundung Merkblatt DVS 0903 Lichtbogenbolzenschweissen mit Spitzenzundung Merkblatt DVS 0904 Lichtbogenbolzenschweissen Hinweise fur die Praxis Merkblatt DVS 0967 Berechnung von BolzenschweissverbindungenR Trillmich W Welz Bolzenschweissen Grundlagen und Anwendung DVS Fachbuchreihe Schweisstechnik Band 133 DVS Media GmbH Dusseldorf 2014Einzelnachweise Bearbeiten Patent US2413189 Stud welding machine Veroffentlicht am 1946 Erfinder Ted Nelson DIN EN ISO 4063 2011 03 Schweissen und verwandte Prozesse Liste der Prozesse und Ordnungsnummern Weblinks BearbeitenBolzenschweissen Alles was Sie wissen mussen Bolzenschweissen Anwendungsbeispiele HBS Wiki Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lichtbogenbolzenschweissen amp oldid 227158624