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44 869166666667 16 882777777778 Koordinaten 44 52 9 N 16 52 58 OLager Omarska Das Gefangenenlager Omarska befand sich wahrend des Bosnienkrieges in Omarska einer Bergarbeiterstadt in der Nahe von Prijedor im Norden Bosnien Herzegowinas Das Lager in dem Kampfer der Republika Srpska RS insgesamt zwischen 5 000 und 7 000 1 mehrheitlich Bosniaken und Kroaten aus der Umgebung von Prijedor gefangen hielten existierte vom 25 Mai bis etwa zum 30 August 1992 Die offizielle serbische Bezeichnung war Sammellager und Untersuchungslager um verdachtige Paramilitars gefangen zu halten Gemass dem Internationalen Strafgerichtshof fur das ehemalige Jugoslawien ICTY wurden an diesem Ort Gefangene ermordet gefoltert Massaker und Vergewaltigungen verubt Uber die Zahl der ermordeten Menschen in diesem Lager gibt es unterschiedliche Angaben Die Organisationen Human Rights Watch und die UNHCR gehen von Opferzahlen zwischen 4 000 und 5 000 getoteten Personen aus die im Lager entweder systematisch umgebracht oder deren Tod billigend in Kauf genommen wurde 2 Nach dem Ende des Krieges wurden in zwei in der Nahe gelegenen Massengrabern 773 Leichen entdeckt Im Gebiet um Prijedor wurden zwischenzeitlich 62 Massengraber entdeckt die im Zusammenhang mit dem Lager stehen konnten Zeugenaussagen von Uberlebenden des Lagers und die hohe Zahl bis heute vermisster Personen aus der Region bestatigen die Vermutung uber die Zahl der oben genannten Opfer Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Internationale Reaktionen 3 Aktuelle Entwicklungen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHintergrund BearbeitenIm Mai 1992 zwangen intensive serbische Bombardements von Orten mit bosniakischer und kroatischer Bevolkerung deren Bewohner zur Flucht aus ihren Heimatorten Um den 25 Mai 1992 nachdem die Fuhrung der Republika Srpska die Kontrolle uber das Gebiet erobert hatte wurden in steigender Anzahl Gefangene ins Lager Omarska gebracht Wahrend der folgenden Wochen umzingelten die serbischen Truppen die Ortschaften Kozarac und Prijedor und nahmen tausende Bosniaken und Kroaten gefangen Darunter waren auch zahlreiche Intellektuelle Geschaftsleute und lokale Politiker Unter anderem Silvije Saric Jurist Mato Tadic Ingenieur Jozo Maracic Bauingenieur Zeljko Sikora Gynakologe Esad Sadikovic Arzt 3 Es befanden sich auch 37 Frauen im Lager 32 der Frauen wurden spater freigelassen 5 Frauen wurden jedoch getotet Mugbila Besirevic Okonomin Edna Dautovic Studentin Hajra Hodic Studentin Velida Mahmuljin Lehrerin Sadeta Medunjanin Professorin Der Lagerkomplex befand sich auf dem Gelande des ortlichen Bergbauunternehmens Die Gefangenen wurden in Hangars und Garagen untergebracht Internationale Reaktionen BearbeitenAnfang August 1992 kamen die Journalisten Ed Vulliamy The Guardian und Roy Gutman Newsday auf Einladung der Fuhrung der Republika Srpska nach Omarska und berichteten uber das Lager Diese Berichte fuhrten schliesslich dazu dass die Vereinten Nationen begannen die Lager zu untersuchen Dazu kam eine Reportage der Journalisten Vulliamy Marshall und Williams sowie des Kameramanns Irvin welche in einer TV Reportage uber die Lager Omarska und Trnopolje die bekannten Bilder des Todeslagers Omarska zeigten Uber diese Bilder begann eine Diskussion Anfang 1993 aufgrund der Zweifel von Peter Brock in der Weltwoche 4 5 Aktuelle Entwicklungen BearbeitenEs gelten immer noch zahlreiche Gefangene als vermisst Zahlreiche Gebeine von Menschen die in diesem Lager ermordet wurden wurden in der Umgebung gefunden Vom ICTY wurden inzwischen einige der Verantwortlichen des Lagers wegen Kriegsverbrechen verurteilt Miroslav Kvocka Lagerleiter Kvocka hatte mit seiner Autoritat und seinem Einfluss Gewalt und Verbrechen im Lager verhindern konnen Er wurde schuldig der Mithilfe an Kriegsverbrechen gesprochen und zu sieben Jahren Haft verurteilt Momcilo Gruban einer der drei Schichtfuhrer im Lager Da ein Schichtfuhrer wahrend seines Dienstes die Befehlsgewalt uber das gesamte Lager innehatte und dabei nur dem Lagerkommandanten unterstand hatte er durch seinen Einfluss Kriegsverbrechen verhindern konnen Da er Misshandlungen Morde Folterungen und sexuelle Ubergriffe seiner Untergebenen duldete wurde er zu elf Jahren Haft verurteilt Milojica Kos einer der drei Schichtfuhrer im Lager Fur Misshandlungen an Gefangenen die seine Untergebenen und er personlich ausfuhrten wurde er zu sechs Jahren Haft verurteilt Mladjo Radic einer der drei Schichtfuhrer im Lager Die ihm unterstellten Wachen gingen besonders brutal vor Radic selber vergewaltigte und misshandelte mehrmals weibliche Gefangene Das Tribunal verurteilte ihn zu 20 Jahren Haft Zeljko Mejakic Sicherheitschef des Lagers Er wurde wegen der Duldung von Folter Mord Vergewaltigung weiblicher Lagerinsassen und weiterer unmenschlicher Vergehen durch seine Untergebenen und seine eigene Beteiligung daran zu 21 Jahren Haft verurteilt Dragoljub Prcac Polizei Reservist Er war die rechte Hand des Lagerkommandanten und besass fur drei Wochen die Befehlsgewalt im Lager Aufgrund seiner Position hatte er ungehinderten Zugang zum Lager und Einfluss auf die Wachen Er bekam mit funf Jahren Haft die geringste Strafe von den Verurteilten Zoran Zigic Polizeioffizier der Reserve Er beging weitreichende und systematische Misshandlungen und Morde an Gefangenen Das Gericht sprach ihn wegen mehrfachen Mordes und der Folter fur schuldig und verurteilte ihn zu 25 Jahren Freiheitsstrafe Dusko Knezevic Keine offizielle Tatigkeit im Lager Er hatte jedoch genugend Autoritat um Omarska jederzeit zu betreten und sich an den Ausschreitungen gegen die Gefangenen zu beteiligen Er wurde wegen mehrfachen Mordes Folterungen und Misshandlungen an mannlichen Insassen sowie sexuellen Ubergriffen auf weibliche Insassen zu 31 Jahren Haft verurteilt Literatur BearbeitenAppartement 102 Omarska Ein Zeitzeugnis Diametric Verlag ISBN 3 938580 11 9 Zur Holle und zuruck In den Lagern der Furcht und des Grauens Keraterm Omarska Manjaca ISBN 3 931869 00 8Einzelnachweise Bearbeiten UN Comission Report Memento vom 20 April 2014 im Internet Archive UNHCR Webseite mit Bericht der Human Right Watch Appartement 102 Omarska Memento vom 28 Marz 2008 im Internet Archive Bilder sagt man lugen nicht oder vielleicht doch Memento vom 16 Dezember 2008 im Internet Archive Der Krieg der Kriegsreporter auf www zeit de abgerufen am 21 September 2018Weblinks BearbeitenSale of Omarska engl ICTY Anklageschrift gegen den zu 20 Jahren Haft verurteilten Dusko Tadic The role of the prijedor authorities during the war and after the signing of the dayton peace agreement engl Mejakic Omarska camp indictment engl Internierungslager wahrend des Bosnienkrieges Batkovic Celebici Dretelj Gabela Heliodrom Keraterm Liplje Luka Manjaca Musala Omarska Silos Susica Trnopolje Uzamnica Vilina Vlas Vojno Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lager Omarska amp oldid 225394688