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Der Kutzbachplan ist ein graphisches Verfahren mit dem die Drehzahlen und Drehrichtungen aller Rader in einem Zahnradgetriebe bestimmt werden konnen Bei Umkehr des Verfahrens lassen sich die Abmessungen der Rader bei vorgegebenem Ubersetzungsverhaltnis ermitteln 1 Entwickelt wurde dieses Verfahren von Karl Kutzbach der seit 1913 als Professor an der TH Dresden Zahnradgetriebe erforschte und weiterentwickelte Es wird vorteilhaft bei Planetengetrieben angewendet bei denen die Verhaltnisse im Gegensatz zu Standgetrieben weniger leicht uberblickbar sind 1 Kutzbachplan fur ein einfaches Planetengetriebe bei verschiedenen AnwendungenInhaltsverzeichnis 1 Verfahren 1 1 Untersuchung eines vorgegebenen Getriebes 1 2 Dimensionierung eines Getriebes 1 3 Swampsches Schema 2 EinzelnachweiseVerfahren BearbeitenIn radialer Richtung der Rader r Achse werden ihre Umfangsgeschwindigkeiten aufgetragen Es sind Geraden sogenannte Seilstrahlen denn die Umfangsgeschwindigkeit u an einem Rad wachst linear mit dem Radius r Die Drehzahlen der Rader sind der Neigung ihrer Seilstrahlen gegenuber der r Achse proportional Gegensatzliche Richtung der Neigung bedeutet gegensatzliche Drehrichtung Die Seilstrahlen von im Gestell gelagerten Radern schneiden die r Achse an den Stellen ihrer Drehachse u 0 Die Seilstrahlen zweier Rader schneiden sich dort wo sie miteinander kammen r Werte und Umfangsgeschwindigkeiten sind gleich Die Drehrichtungen sind gegensatzlich Dieser Teil des Kutzbachplans ist der sogenannte Geschwindigkeitsplan Untersuchung eines vorgegebenen Getriebes Bearbeiten Im Fall 1 in obiger Abbildung ist der Steg gelb fixiert das heisst dem Gestell zugefugt Es ist ein gewohnliches Standgetriebe entstanden Der Seilstrahl des Stegs fallt mit der r Achse zusammen Das Sonnenrad blau sei angetrieben Seine Drehgeschwindigkeit wird mit dem blauen Seilstrahl beliebig gewahlter Neigung dargestellt Das Planetenrad rot kammt mit dem Sonnenrad schneidet dessen Seilstrahl folglich an der entsprechenden Stelle auf der r Achse Seine Drehachse ist zusammen mit dem Steg fixiert und sein Seilstrahl hat dort eine Nullstelle die der zweite ihn bestimmende Punkt ist Seine Verlangerung zum Walzradius des Hohlrades grun mit dem es kammt ergibt einen Punkt fur dessen Seilgerade Die Verbindung von dort zum Schnitt der Drehachse des Hohlrades mit der r Achse ist dessen Seilgerade Wird das Hohlrad oder das Planetenrad angetrieben so zeichnet man zuerst dessen Seilgerade und erhalt als Ergebnis wieder die Seilgeraden der beiden anderen Rader Die Drehzahl und Drehrichtungs Verhaltnisse werden auf einer Senkrechten zur r Achse in der Abbildung Drehzahlgerade genannt dargestellt Diese wird von den Seilstrahlen geschnitten die alle von einem Punkt ausgehen mussen Fur das Planetenrad ist eine Parallele durch den sonst gemeinsamen Schnittpunkt gezeichnet Strahlensatz Dieser Teil des Kutzbachplans ist der sogenannte Drehzahlplan Der besondere Vorteil des Kutzbachplanes wird bei rotierendem Steg und umlaufenden Planetenradern eines Planetenradgetriebes evident Sonnen oder Hohlrad werden festgehalten Im Fall 2 in obiger Abbildung ist das Hohlrad fixiert Sonnenrad oder Steg sind angetrieben und Steg oder Sonnenrad sind das getriebene Teil Darstellbar sind auch die Verhaltnisse wenn alle Teile drehen Zwanglauf herrscht dann nur wenn zwei der drei im Gestell drehbaren Teile angetrieben sind das dritte ist das getriebene Teil Im Fall 3 in obiger Abbildung werden beispielsweise Sonnenrad und Steg angetrieben und die Drehung des Hohlrades ergibt sich daraus Der Plan sieht prinzipiell gleich aus wenn Sonnenrad und Hohlrad oder Steg und Hohlrad angetrieben werden Dimensionierung eines Getriebes Bearbeiten Zu bestimmen sind die Walzkreisdurchmesser der Rader und die davon abhangigen Achsabstande bei vorgegebenem Ubersetzungsverhaltnis beziehungsweise bei vorgegebenen Drehzahlen der ins Verhaltnis eingehenden beiden Rader Die Drehzahlen werden auf der Drehzahlgerade als Vektoren aufgetragen und mit ihnen der Drehzahlplan erstellt Mit Hilfe der darin entstandenen Seilstrahlen wird anschliessend der Geschwindigkeitsplan gezeichnet Einige der geometrischen Grossen sind vorzugeben alle anderen sind damit bestimmt das heisst sie ergeben sich aus dem Geschwindigkeitsplan Sollte das entstandene Getriebe nicht als zweckmassig erachtet werden sind die Vorgaben zu andern und ein neuer Plan zu zeichnen Im Beispiel von Fall 1 in der Abbildung sei ein bestimmtes Verhaltnis zwischen der Drehzahl des Sonnenrades und der des Hohlrades zu verwirklichen Werden zum Beispiel der Walzkreisdurchmesser des Sonnenrades und die Achslage des Planetenrades auf dem Steg vorgegeben erhalt man die Walzkreisdurchmesser des Hohlrades und des Planetenrades Dabei zeichnet man den Seilstrahl des Planetenrades Swampsches Schema Bearbeiten Fur die genaue Bestimmung der Drehzahlen und Geschwindigkeiten reicht der Kutzbachplan wegen der begrenzten Zeichengenauigkeit nicht aus Die mit ihm dargestellten geometrischen Verhaltnisse sind eindeutig und demzufolge rechnerisch genau erfassbar Man kann sich dazu eines zusammenfassenden rechnerischen Schemas von Swamp bedienen 2 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b Siegfried Hildebrand Feinmechanische Bauelemente Hanser 1968 Seite 543 Hildebrand S 546 TU Dresden Institut fur Maschinenelemente Antriebselemente Formelsammlung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kutzbachplan amp oldid 197781552