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Das Steinkohlenbergwerk Walbrzych poln Kopalnia Wegla Kamiennego Walbrzych ist ein stillgelegtes Steinkohlenbergwerk in Walbrzych dt Waldenburg Polen Schachte Boleslaw Chrobry Ost und West Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Consol Furstensteiner Gruben Boleslaw Chrobry 1 2 Melchior von Kulmiz Mieszko 1 3 Walbrzych 2 Gegenwart 3 Forderzahlen 4 Anmerkungen 5 QuellenGeschichte BearbeitenDas Bergwerk hat zwei Wurzeln die sich uber lange Zeit eigenstandig entwickelt haben und erst 1964 zu dem Bergwerk Walbrzych zusammengefugt worden sind Es sind dies die Furstensteiner Gruben und das von Kulmizsche Bergwerk Melchior Consol Furstensteiner Gruben Boleslaw Chrobry Bearbeiten Die konsolidierten Furstensteiner Gruben sind am 20 Juli 1876 aus zwolf Steinkohlenbergwerken entstanden von denen das alteste Graf Hochberg Lage 50 74733 16 258578 bereits 100 Jahre zuvor in Betrieb gegangen war Sie waren Eigentum der Fursten von Pless denen auch Schloss Furstenstein poln Zamek Ksiaz gehorte verfugten insgesamt uber eine Berechtsame von 5 47 km und wurde 1912 durch drei Anlagen erschlossen Die Hans Heinrich Schachtanlage in manchen Quellen Furstensteiner Tiefbau oder Schachtanlage Marie genannt Lage 50 768463 16 26943 verfugte von Anbeginn an 1864 uber einen Bahnanschluss nach Nordosten zur Breslau Schweidnitz Freiburger Eisenbahn Sie baute 6 Floze mit einer Gesamtmachtigkeit von 14 m ab und war 1912 durch vier Sohlen aufgeschlossen von denen sich die II in 261 m und die III Sohle in 429 m Tiefe befand Der Hans Heinrich Schacht 431 m Teufe forderte von der II Sohle diente der Wasserhaltung und war ausziehender Wetterschacht Schacht Marie 319 m forderte von der II und der Mittelsohle und war einziehender Wetterschacht Daneben existierte noch der Schacht Schweinitz als ausziehender Wetterschacht Die Anlage verfugte neben Separation und Wasche auch uber eine Brikettfabrik Da dieser Teil des Furstensteiner Bergwerksbesitzes unter der Stadt Waldenburg Walbrzych lag und der Abbau zu erheblichen Bergschaden fuhrte verzichtete man seit den 1930er Jahren auf die Steinkohlengewinnung unter dem Stadtgebiet Vielmehr nutzte man die Grube zur Wasserlosung fur die sudlich gelegene Bahnschachtanlage 1 2 1951 wurde die Forderung auf dieser Anlage des Bergwerks eingestellt Man riss die Gebaude ubertage ab und ubergab das Gelande an die Stadt Bahnschachtanlage Die 1882 errichtete Anlage Lage 50 76062 16 270156 mit zwei Forderschachten Bahnschachte I und II und dem ausziehenden Wetter und Materialschacht Mathilde benannt nach Mathilde Ursula von Dohna Schlobitten baute 1912 sechs Floze mit einer Machtigkeit von 14 m ab Das Feld war durch die Mittelsohle 235 m die II Sohle 299 m die 100 m Sohle 365 m und die 30 m Sohle 435 m erschlossen Das Bergwerk verfugte auch uber eine Kokerei die 1912 uber 90 Hoffmann und 70 Coppersofen verfugte und als Nebenprodukte zunachst Teer Ammoniaksalz und Leichtol gewann 3 Spater wurde die Palette der weissen Seite um die Produkte Stickstoff Schwefel und Salpetersaure sowie Benzol erweitert Schachtanlage Ida und Hermann Obwohl Ida Lage 50 7609 16 2869642 und Hermann Lage 50 769167 16 2885 getrennt arbeitende Forderschachte im Osten des Stadtgebietes von Waldenburg waren wurden sie 1912 als Organisationseinheit gefuhrt 3 Durch Forderschacht Hermann mit 162 m Teufe wurden 8 Floze mit einer Machtigkeit von 11 m abgebaut Schwierig gestaltete von dort aus der Abtransport der Kohlen weil der Schacht uber keinen Bahnanschluss verfugte Er wies die Besonderheit auf schon 1794 uber eine maschinelle Hebeeinrichtung zu verfugen die die Kohle mit Hanfseilen zur Oberflache transportierte Vermutlich ist die Schachtanlage in den 1930er Jahren stillgelegt worden Teile sollen wahrend des Zweiten Weltkriegs als Luftschutzbunker genutzt worden sein 4 Auf Ida I II wurde das Problem des fehlenden Eisenbahnanschlusses dadurch gelost dass diese Doppelschachtanlage Ida I 312 m im Jahr 1912 mit Marie auf der II Sohle durchschlagig war und die Kohle zur Aufbereitung untertagig dorthin transportiert wurde Marie fuhrte diesem Grubenfeld auch Frischwetter zu Nach dem Ende des Kriegs erhielten die Schachte Ida I II die Namen Zofia I II und 1945 war Zofia I der tiefste Schacht in Niederschlesien Die Anlage wurde in den 60er Jahren abgerissen 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten die Furstensteiner Gruben den Namen Boleslaw Chrobry Da jedoch spatestens ab 1960 mit Ausnahme der Bahnschachte alle anderen Anlagen stillgelegt und teilweise auch abgerissen worden waren existierte dieser Name nur noch fur die Bahnschachtanlage deren Schachte jetzt Boleslaw Chrobry I und II hiessen Hier sind nach Kriegsende zahlreiche Sachwerte als Reparationsleistungen in die Sowjetunion abtransportiert worden 6 nbsp Mieszko Schacht StaszicSpatestens 1952 wurde uber dem westlichen Schacht ein zweites Fordergerust in Stahlkastenkonstruktion errichtet um eine Doppelforderung zu ermoglichen Das alte und neue Gerust wurden jedoch winklig zueinander angeordnet und miteinander verbunden vermutlich um so weiterhin die Forderung uber den Ostschacht zu gewahrleisten Dadurch ist ein Ensemble aus drei Schachtgerusten entstanden das bis heute landschaftspragend ist Melchior von Kulmiz Mieszko Bearbeiten Am 24 Oktober 1840 wurde im Ortsteil Dittersbach Podgorze von Waldenburg das Bergwerk Melchior Lage 50 747461 16 289019 gemutet und vier Jahre spater in Betrieb genommen 1872 kam es in den Besitz der Familie von Kulmiz und wurde am 5 Januar 1860 durch das Steinkohlenfeld Prasident vergrossert Als 1909 unter der Regie dieser Familie ab 1896 C Kulmiz GmbH noch die Zeche Neue consol Ernestine hinzukam wurde das Bergwerk in von Kulmiz umbenannt Uber eine Berechtsame von 9 45 km verfugend waren 1912 im Tiefbau die vier Floze Bismarck drei m machtig Karl Paul und Moltke mit einer Gesamtmachtigkeit von 10 m aufgeschlossen 7 Das Bergwerk verfugte zu diesem Zeitpunkt nur uber zwei Schachte Der 1866 abgeteufte Forderschacht der anfangs den Namen Tiefbau und spater den Namen Staszic trug hatte einen Malakowturm mit einer Wandstarke von 1 3 m und einer Hohe von 40 m Er besass 1912 eine Teufe von 420 m Ein etwas weiter ostlich liegender Wetterschacht 292 m Teufe trug ebenfalls einen Malakowturm Lage 50 749142 16 299522 der jedoch wesentlich kleiner dimensioniert war 8 Zusatzlich wurde 1889 sudwestlich des Tiefbauschachtes der Schacht Eugen Lage 50 74562 16 277742 in der Nahe des Bahnhofs Dittersbach abgeteuft Er diente anfanglich als ausziehender Wetterschacht sowie dem Materialtransport und der Seilfahrt fur das sudlich gelegene Feld Ernestine Im Jahr 1928 wurde das Bergwerk zusammen mit den anderen aus dem Besitz der C Kulmiz GmbH stammenden Gruben in die Niederschlesischen Bergbau AG Waldenburg NIBAG eingebracht aber im Gegensatz zu den Gruben Segen Gottes und consol Caesar nicht mit Gluckhilf Friedenshoffnung vereinigt Um 1933 wurde der Tiefbauschacht auf 710 m tiefer geteuft und ihm ein runder Querschnitt mit sechs m Durchmesser gegeben Zugleich wurde in den Malakowturm ein stahlernes Gerust fur eine Doppelforderung 9 eingezogen Schacht Eugen war Anfang des 20 Jahrhunderts neben dem Tiefbauschacht Forderschacht der Grube Melchior seit den 1930er Jahren jedoch nur noch Wetterschacht nbsp Wetterschacht Powietrzny Malakowturm ohne stahlernes GerustMelchior Mieszko besass wie Boleslaw Chrobry auch zahlreiche Nebenanlagen So verfugte das Bergwerk 1912 neben einer Kohlenwasche und einer Brikettfabrik auch uber vier Koksbatterien mit jeweils 30 Ofen und produzierte im genannten Jahr 101 700 t Koks Die Gewinnung von Nebenprodukten wie Benzol und raffiniertem Teer wurde durch die Silesia AG dem Verein chemischer Fabriken in Laasan bei Saarau betrieben 10 Sie verfugte lange Zeit uber viele erhaltenswurdige Gebaude aus dem 19 Jahrhundert die jedoch alle in den 1960er und 70er Jahren zerstort worden sind Nachdem sich um 1980 herausstellte dass eine Erweiterung und Modernisierung der Kokerei unrentabel war wurde die Anlage 1989 stillgelegt Die Lage der Schachte ist gut zu sehen auf der Karte von Dittersbach Walbrzych Bearbeiten Im Jahr 1960 erfolgte der Durchschlag zwischen Boleslaw Chrobry und Mieszko auf der 100 m Sohle und schuf damit die Voraussetzungen fur eine Zusammenlegung beider Bergwerke Diese erfolgte am 1 April 1964 In diesem Zusammenhang wurden die Verwaltungen beider Bergwerke zusammengelegt und die Forderung auf Mieszko eingestellt 11 Die Kohle kam jetzt ausschliesslich auf Boleslaw Chrobry zu Tage Um jedoch eine effektive Bewetterung des ehemals kulmizschen Feldesteils zu erreichen wurde Schacht Staszic umgebaut Der alte Malakowturm erhielt einen Betonaufsatz in dem eine Absaugvorrichtung fur die Bewetterung des Bergwerks untergebracht war Zuvor war der Backsteinturm mit einem Stahlbetongerust inwendig verstarkt worden Auch Schacht Eugen diente weiterhin der Bewetterung von drei Sohlen Der 412 m 94 m der 507 m 1 0 m und der 607 m Sohle 101 0 m Die Teufe betrug 711 m der Schachtdurchmesser 6 m 12 Wetterschachte des Bergwerks waren weiterhin Mathylda und Schacht Powietrzny mit Malakowturm an der ul Swidnicka Die letzte Forderung auf dem Bergwerk erfolgte im Jahr 1994 Gegenwart BearbeitenNach der Schliessung des Bergwerks Walbrzych wurde Staszic 1992 93 verfullt Schacht Eugen Eugeniusz war 1993 noch offen und wurde erst acht Jahre spater aufgegeben 2001 erfolgte der Abriss aller Tagesanlagen von Mieszko bis auf den Malakowturm 13 Mit Ausnahme der Fordergeruste uber den Schachten Boleslaw Chrobry I II Staszic und Powietrzny und einzelner Zechengebaude die oft von Kleingewerben nachgenutzt werden hat sich von den alten Bergwerken nichts erhalten Auf dem vollstandig leergeraumten Gelande der Hans Heinrich Schachtanlage errichtete die Stadt Walbrzych vor wenigen Jahren das Einkaufszentrum Victoria Forderzahlen BearbeitenFurstensteiner Gruben Boleslaw Chrobry 1912 1 20 Mio t 1937 1 37 Mio t 1963 655 109 tMelchior von Kulmiz Mieszko 1858 5 000 t 1912 388 999 t 1937 483 450 t 1963 423 553 tBoleslaw Chrobry Walbrzych 1970 1 21 Mio t 1979 1 27 Mio tAnmerkungen Bearbeiten siehe hierzu http dolny slask org pl 544121 Walbrzych Kopalnia Maria nieistniejaca html Zugriff am 9 Marz 2017 Kosmaty S 321 a b Jahrbuch Oberbergamt S 430 siehe hierzu http dolny slask org pl 544038 Walbrzych Szyb Hermann html Zugriff am 9 Marz 2017 siehe hierzu http dolny slask org pl 767194 foto html idEntity 513897 Zugriff am 9 Marz 2017 Kosmaty S 319 Jahrbuch Oberbergamt S 392 Jahrbuch Oberbergamt S 392 technische Zeichnung hierzu auf der Internetseite http dolny slask org pl 731686 foto html idEntity 543864 Zugriff am 13 Marz 2017 Jahrbuch Oberbergamt S 393 Kosmaty S 321 siehe hierzu http dolny slask org pl 543854 Walbrzych Szyb Eugeniusz html Zugriff am 11 Marz 2017 Ein Photo von Eugeniusz aus den Jahren 1993 94 findet sich unter http dolny slask org pl 941618 foto html idEntity 543854 Zugriff am 11 Marz 2017 Quellen BearbeitenJahrbuch fur den Oberbergamtsbezirk Breslau Phonix Verlag Kattowitz Breslau Berlin 1913 Digitalisierte Fassung unter http www dbc wroc pl dlibra publication id 3349 amp tab 3 vor letzter Zugriff am 5 Mai 2015 Jerzy Jaros Slownik historyczny kopaln wegla na ziemiach polskich Katowice 1984 Jerzy Kosmaty Geschichte der niederschlesischen Kohleindustrie unter besonderer Hervorhebung der Periode nach Ende des II Weltkrieges 1945 bis zu ihrer volligen Schliessung 2000 Altbergbau Kolloquium Freiberg 2007 PDF Datei unter https www igmc tu clausthal de fileadmin homes Markscheidewesen PDF Altbergaukolloquium 7 Kolloquium V32 Kosmaty pdf Zugriff am 8 Marz 2017 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kopalnia Wegla Kamiennego Walbrzych amp oldid 234335965