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Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite im Abschnitt Neutralitat Weitere Informationen erhaltst du hier Konkōkyō japanisch 金光教 ist eine neureligiose Bewegung in Japan die am 15 November 1858 von dem Bauern Kawate Bunjirō 川手 文治郎 gegrundet wurde der als Konkō Daijin 金光大神 tituliert wird Sie hat ungefahr 450 000 Mitglieder grosstenteils in Japan Wappen der KonkōkyōZentrale der Konkōkyō in Ōtani Konkō chō Asakuchi Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Von der Grundung bis 1945 1 3 Von 1945 bis heute 2 Organisation 3 Die Lehre 4 Das Toritsugi 5 Einordnung in den Sekten Shintō 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Kawate Bunjirō wurde am 29 September 1814 im Ortsteil Kandori des Dorfes Urami heute Teil von Konkō chō Asakuchi Prafektur Okayama als zweiter Sohn des Bauern Kandori Juhei 香取 十平 und seiner Frau Shimo しも geboren Zunachst wurde er Genshichi 源七 genannt und lebte die ersten zwolf Jahre bei seinen leiblichen Eltern Mit zwolf wurde er dann von der etwas wohlhabenderen aber kinderlosen Familie des Bauern Kawate Kumejiro aus dem Nachbardorf Ōtani heute Teil von Konkō chō Asakuchi adoptiert Er nahm den Namen Kawate Bunjirō an und lebte fortan in jenem Dorf Als er 22 wurde starb sein Adoptivvater worauf er zum Familienoberhaupt wurde und noch im selben Jahr ein Madchen aus Ōtani namens Toseko zu seiner Frau machte Drei seiner Kinder starben Als er dann 43 Jahre alt wurde dem japanischen Volksglauben nach ein unheilvolles Jahr im Leben eines Mannes yakudoshi bekam er eine starke Kehlkopfentzundung und konnte weder Schlucken noch Sprechen und man ging von seinem baldigen Tod aus Es wurde angenommen dass er den Gott Konjin beleidigt hatte indem er Reparaturen an seinem Hause zu einer falschen Zeit gemacht hatte Dies sollte der Wendepunkt in seinem Leben werden Nach der Entstehungsgeschichte der Konkōkyō betete Bunjirōs Schwager Jirō vor dem Familienschrein soll von einem Geist ergriffen wurden seinen worauf der todkranke Bunjirō auf Knien um Vergebung bat und spater gesundete Bunjirō identifizierte diesen Geist als den Gott Konjin und sah ihn im Gegensatz zum Volksglauben als wohlwollenden Gott der den Menschen Gluck und Schutz bringen wolle Ausserdem sei dieser Gott von den Menschen abhangig er brauche die Menschen Die Beziehung ist wie die zwischen Kind und Eltern so wie die Kinder ohne Eltern nicht waren so waren diese ohne ihre Kinder keine Eltern Dies wurde der Grundgedanke seiner Religion Kawate beschloss den Gott Tenchi Kane no Kami zu nennen Gott des goldenen Universums Er selbst ging zu einem Amt und sagte er hatte die Erlaubnis von jenem Gott bekommen sich selbst Ikigami Konkō Daijin wortlich ubersetzt lebender Gott goldener Glanz grosser Gott zu nennen Das Ikigami wurde ihm nicht gestattet Konkō Daijin jedoch schon Diese Jahre seines Lebens waren von Gluck und guten Ernten gezeichnet und so kam es dass mehr und mehr Leute Konkō Daijin besuchen kamen um ihn um Hilfe zu fragen Diese Hilfe Erfragen in dem der Konko Daijin als Mittler zwischen den um Hilfe suchenden Menschen und den Helfen wollenden Gott agiert heisst toritsugi der charakteristische Grundpfeiler Konkōkyōs Am 15 November 1858 horte er mit der Arbeit auf und widmete sich ganz seiner Aufgabe als toritsugi Die Mitglieder Konkōkyōs sehen deshalb den 15 November als den Grundungstag ihrer Religion an Von der Grundung bis 1945 Bearbeiten Von 1858 bis zu seinem Tod 1883 praktizierte Konkō Daijin seine Religion Viele Menschen sahen in dem neuen Glauben eine Zuflucht oder eine Bestarkung ihres Weges beispielsweise die gerade entstandene soziale Schicht der Geschaftsleute Fur sie war Konkōkyō ein moderner Glaube der fur ihre Rolle in der Gesellschaft von Bedeutung war Sie kamen von Osaka auf dem Seeweg um Beratung durch Toritsugi zu suchen Die Tatsache dass Konkokyo selbst bei geographischer und sozialer Distanz Gehor fand diente den Anhangern als Indiz und Garant fur die universelle Bedeutung Konkōkyōs und hatte entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung dieser Religion 1 Nachdem 1905 die Dorfer Kibi worin 1899 Ōtani aufging Urami und Take d h die Orte an denen Konkō Daijin aufwuchs zum Dorf Miwa zusammengelegt wurde erhielt dieses 1923 bei seiner Aufstufung zur Kleinstadt den Namen Konkō nach der Religion Konkōkyō Heute ist dieses ein Stadtteil von Asakuchi Da das Gesetz es den Bauern verbot in ihrem Haus Religion ohne eine Lizenz auszuuben liess sich Konkō Daijin auf Drangen eines seiner Anhanger als Shintō Sekte eintragen obwohl sie keinen Shintō Gottheiten huldigten Auf dem Papier war Konkō Daijin nun ein Shintō Priester doch schon bald schaffte die neue Regierung dieses System ab und forderte eine erneute Registrierung aller Shintō Priester Konkō Daijin verweigerte dies und ubte seine Religionen bis zu seinem Tod 1883 im Geheimen aus Zwei Jahre spater gelang es seinen Anhangern die Sekte wieder als Shintō Sekte zu registrieren Schliesslich wurde Konkōkyō im Jahr 1900 offiziell als eigenstandige Religion angesehen 2 Bis zum Ende des 19 Jahrhunderts hatte Konkōkyō Anhanger in fast allen Gegenden Japans Mit der japanischen Expansion im asiatischen Raum in der ersten Halfte des zwanzigsten Jahrhunderts breitete sich auch das Einflussgebiet des Konkōkyō aus Der Hohepunkt der Ausbreitung durfte etwa 1941 gewesen ab dann kam es zu Ruckschlagen So wurden die japanischen Konkōkyō Priester die sich seit uber zwanzig Jahren in Nordamerika aufgehalten hatten von den Amerikanern zu Kriegsgefangenen gemacht 3 Als nach dem Kriegsende die meisten Japaner aus den besetzten Landern wieder nach Japan zuruckkehrten verlor auch Konkokyo drastisch an Einfluss Von 1945 bis heute Bearbeiten Im Jahr 1959 feierte die Glaubensgemeinschaft ihr hundertjahriges Bestehen Dieser Punkt in der Geschichte Konkōkyōs markierte auch den Anfang einer zweiten internationalen Ausdehnung Langsam aber stetig grundeten die Anhanger Konkōkyōs Kirchen in anderen Landern So gab es im Jahr 2004 23 Kirchen auf dem Festland der USA seit 1938 auf Hawaii seit 1971 in Brasilien in Paraguay seit 1996 und in Sudkorea seit ca 1990 Ausserdem wurden internationale Treffen in Madrid Paris Frankfurt Erlangen Tubingen London und Kuala Lumpur abgehalten 4 In Japan gab es im Jahr 2004 1 563 Kirchen und weltweit ca 400 000 Mitglieder 5 Im Kontrast zu der geographischen Ausbreitung steht ein Ruckgang an Mitgliedern 6 So waren es 1980 noch etwa 480 000 1989 nur noch 447 759 Mitglieder 7 Organisation BearbeitenDas Religionsoberhaupt 教主 kyōshu Konkōkyōs wird Konkō sama 金光様 genannt Dieses wird zwar demokratisch gewahlt es wird jedoch bevorzugt wenn dieser in einer Blutsverwandtschaft zu dem Religionsstifter steht Nach dem Tod Konkō Daijins 1883 wurde sein Sohn Konkō Ieyoshi 金光 宅吉 das Oberhaupt Nach nur zehn Jahren ubernahm wiederum dessen 13 jahriger Sohn Konkō Setsutane 金光 攝胤 diese Aufgaben der diese 70 Jahre lang ausfuhrte Nach seinem Tod 1963 ubernahm sein Sohn Konkō Kagamitarō 金光 鑑太郎 das Amt Als dieser 1991 verstarb wurde wiederum der Sohn Konkō Heiki 金光 平輝 Oberhaupt So ist das heutige Religionsoberhaupt Konkōkyōs der Ur Ur Enkel Konkō Daijins 2 8 Konkōkyō hat heute ein mehrteiliges Administrationsburo seit 2002 ist der Vorstand Hajime Suzuki im Amt Dazu untergliedert sich der Organisationsapparat der Religionsbewegung in folgende Organe Das Konkokyo Publishing Department die Konko Library das Konkokyo Peace Activity Center KPAC das Konkokyo Research Institute das Konkokyo Seminary das Konkokyo International Center KIC die Konkokyo Propagation Centers und die Administrative Centers 9 KPAC ist als NRO Nichtregierungsorganisation eingetragen und setzt die Mittel die ihnen zu Verfugung stehen international fur wohltatige Zwecke ein KPAC betreibt verschiedene Projekte in den Philippinen Thailand Indien Taiwan Afghanistan und Kambodscha und setzten sich dort fur Frauen Kinder Menschenrechte und medizinische Versorgung ein So wurden im Jahr 2000 etwa 232 700 Euro fur Wohltatige Projekte aufgewendet 10 Allgemein sind Konkokyos missionarische Bemuhungen eher zuruckhaltend Denn aggressive Kritik an anderen Religionen und damit einhergehende Missionsversuche waren mit den Grundpfeilern der Religion nicht vereinbar Stattdessen ermuntert Konkōkyō seine Mitglieder die Schriften anderer Religionen zu lesen Dies so ist man uberzeugt wurde der Botschaft Konkōkyōs eher Gehor verschaffen Denn es ist Offenheit und Toleranz in der sich die Anhanger Konkōkyōs uben sollen Abkehren sollen sie sich von der Diskriminierung anderer Religionen rassischer oder geschlechtlichen Unterscheidung Die Lehre BearbeitenDa Konkōkyō monotheistisch ist der im Gegensatz zum polytheistischen Shintō oder Buddhismus an nur einen Gott glaubt wird von synkretistischen Einflussen ausgegangen Harry Thomsen aussert sich zu moglichen Einflussen durch Kakure Kirishitan dem versteckten Christentum das sich nach dem Verbot des Christentums in Japan 1614 im Untergrund weiterlebte Thomsen stellt fest dass der Monotheismus sowie bestimmte Praktiken Konkōkyōs an das Christentum erinnern Obwohl es nachweislich in Okayama Kakure Kirishitan gegeben hat ist ein direkter Einfluss auf Konkokyo nicht nachgewiesen 11 Unabhangig davon ist die hochste Instanz von Konkōkyō der Gott Tenchi Kane no Kami den Gott des goldenen Universums Der Glaube an andere Shintō Gottheiten wird nicht untersagt da diese als Erscheinungsformen des einen Gottes gesehen werden Auch die Beziehung die ein Konkōkyō Anhanger zu Gott hat ist ahnlich der des Christen zum allmachtigen Vater Im Gegensatz zum Christentum gibt es bei Konkōkyō jedoch die Vorstellung dass Gott selbst die Menschen braucht Seine Erfullung ist das Gluck der Menschen In seinen Memoiren beschreibt Konkō Daijin diese Beziehung wie folgt Kami exists through man and man exists through Kami This is the same as the relationship between child and parent Parents seek aid in their children while children seek aid for their parents In addition the children seek aid in their parents while parents seeks aid for their children This relationship like the heaven and earth enables both to seek aid through aiyo kakeyo Aiyo kakeyo ist das Prinzip der Gegenseitigkeit In diesem Kontext bedeutet es dass Gott nur dann erfullt ist wenn der den Menschen glucklich machen kann Die Gegenseitigkeit besteht darin dass der Mensch nur durch Gott glucklich werden kann Die Gebote dafur sind Habe eine ehrliches Herz respektiere deine Eltern halte Zorn zuruck suche Fehler bei dir und nicht bei den Anderen und vernachlassige die Arbeit nicht McFarland gab seinem Kapitel uber Konkokyo den Titel Konkokyo A Functional Monotheism also ein funktionaler Eingottglauben Dass das Prinzip der Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit der Faktor ist welcher der Religion Konkōkyō ihren praktischen Aspekt gibt fasst Willis Stosez in dem abschliessenden Satz seiner Arbeit uber Konkō Daijin zusammen Sincerity provides a source of stability open both to transcendent power and to practical ameliorations It is a principle that supports an attitude of constancy in circumstances that may be as various as the human beings in the world are various Das Toritsugi BearbeitenDas Toritsugi als Begegnung mit der verehrten Gottheit ist das wesentliche Merkmal Konkōkyōs Das Ritual des Toritsugi wird in einer Halle die man Hiromae nennt durchgefuhrt Der Bittsteller sitzt kniend neben dem ebenfalls knienden Priester als Mittler toritsugisha zu Gott Die Position des Priesters wird Kekkai Grenze genannt Links neben dem Priester sitzt nun der Glaubige rechts so glaubt man die Gottheit Nun vermittelt der Toritsugisha die Fragen der Person als Gebete an die Gottheit und gibt dem Fragenden auch so die Antworten der Gottheit weiter In diesem Ritual spiegelt sich im Kern das Prinzip der Gegenseitigkeit wider aiyo kakeyo Der Mensch braucht die Hilfe Gottes und Gott will ihm diese Hilfe geben Einordnung in den Sekten Shintō BearbeitenIn den ersten Jahren praktizierte Konkō Daijin ohne uber einen rechtlichen Status zu verfugen Um vom Staat als Priester anerkannt zu werden liess er sich 1867 im Shirakawa Shintō Buro in Kyoto als Shintō Priester eintragen Konkokyō wurde somit offiziell zu einer Shintō Sekte Wegen religioser Reformen verlor er seinen Status jedoch nach vier Jahren wieder Erst 1885 wurde Konkōkyō erneut als Sekte des Shintō akzeptiert Dieser Schritt wurde unternommen um die noch junge Religion vor den Eingriffen der pro shintoistischen Politik zu bewahren Von 1900 bis 1946 war Konkōkyō damit eine von dreizehn unabhangigen Shintōsekten die bei der Regierung registriert waren Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Konkōkyō offiziell eine eigenstandige Religion was es dem Eigenverstandnis nach stets war Die Encyclopedia of Shinto beschreibt die Konkokyō als Shinto derived new religion and one of the thirteen sects of prewar Shinto deutsch dem Ursprung nach shintoistische Religion und eine der dreizehn Sekten des Vorkriegs Shintō Literatur BearbeitenPeter B Clarke Encyclopedia of New Religious Movements Routledge Abingdon New York 2006 ISBN 0 415 26707 2 Heinrich Dumoulin Neue Religionen In Horst Hammitzsch Hrsg Japan Handbuch Fritz Steiner Verlag Wiesbaden 1981 ISBN 3 515 02952 4 H Byron Earhart Konkokyo In Kodansha Encyclopedia of Japan Band 5 1 Auflage Kodansha Tokyo 1983 ISBN 0 87011 625 8 Horst Hammitzsch Religionen In Horst Hammitzsch Hrsg Japan Handbuch Fritz Steiner Verlag Wiesbaden 1981 ISBN 3 515 02952 4 D C Holtom Konkokyo A Modern Japanese Monotheism In The Journal of Religion Vol 13 1933 Johannes Laube Neureligionen Stand ihrer Erforschung in Japan Ein Handbuch Otto Harrasowitz Verlag Wiesbaden 1995 ISBN 3 447 03508 0 H Neill McFarland The Rush Hour of the Gods A Study of new Religious Movements in Japan 1 Auflage Macmillian New York London 1967 Shigeyoshi Murakami Konkokyo In Kodansha Encyclopedia of Japan Band 4 1 Auflage Kodansha Tokyo 1983 ISBN 0 87011 624 X Manfred Pohl Japan K Thienemanns Verlag Stuttgart Wien 1986 ISBN 3 522 64150 7 Roth Wilhelm Konkōkyō Die Lehre von Konkō MOAG Suppl A 1932 Delwin B Schneider Konkokyo A Japanese Religion A Study in the Continuities of Native Faiths The International Institute for the Study of Religion Tokyo 1968 Willis Stoesz The Universal Attitude of Konko Daijin In The Japanese Journal of Religious Studies 1986 Vol 13 S 3 29 Harry Thomsen The New Religions of Japan Charles E Tuttle Company Tokyo 1963 Weblinks BearbeitenOffizielle Website japanisch englisch franzosisch koreanisch portugiesisch spanisch Fukushima Shinkichi Konkōkyō In Encyclopedia of Shinto Kokugaku in 20 April 2006 englisch Konkōkyō im Verzeichnis des St Martins College Division of Religion and Philosophy Encyclopedia of World Religions Shinto englisch Konkōkyō im The Religious Movements Homepage Project der University of Virginia englisch R Daniel Shaw Konko kyo Mitama Service englisch Einzelnachweise Bearbeiten McFarland S 106 a b Chronology of Konkokyo Memento vom 9 Oktober 2006 im Internet Archive abgerufen am 22 September 2006 Chronology im Appendix B des Konkokyo Guidebook Memento vom 9 Oktober 2006 im Internet Archive abgerufen am 22 September 2006 Section 3 im Konkokyo Guidebook Konkokyo Homepage Facts Memento vom 9 Oktober 2006 im Internet Archive Shinshukyo chosa kenkyu handobukku 1981 zitiert bei Laube S 249 Shinshukyo jiten 1990 zitiert bei Laube S 249 Chronology of Konkokyo Memento vom 9 Oktober 2006 im Internet Archive abgerufen am 22 September 2006 Organization of Konkokyo Memento vom 9 Oktober 2006 im Internet Archive abgerufen am 22 September 2006 Directory of Japanese NGOs Concerned with International Cooperation Thomsen S 73 75 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konkōkyō amp oldid 227314028