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Funkenburg war der Name mehrerer Gebaude in Leipzig Der erste Bau mit diesem Namen war ein in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts sudostlich des alten Leipzig errichtetes Vorwerk das um 1600 naher an die Stadt an die Frankfurter Strasse verlegt wurde Hier fuhrte es den Namen Grosse Funkenburg Eine nahe gelegene Gaststatte Funkenburg wurde zur Unterscheidung Kleine Funkenburg genannt Alle Gebaude existieren nicht mehr Die Grosse Funkenburg gegen Ende des 19 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Die erste Funkenburg 2 Die Grosse Funkenburg 3 Die Kleine Funkenburg 4 EinzelnachweiseDie erste Funkenburg BearbeitenDer Leipziger Munzmeister Andreas Funke liess sich zwischen 1479 und 1494 westlich der Marienquelle etwa zwischen Grimm und Bechsteinweg im heutigen Leipziger Ortsteil Marienbrunn ein Gut errichten Allein und weit ausserhalb der Stadt gelegen mag es wohl gut gesichert gewesen sein so dass sich der Name Funkenburg nach dem Namen des Gutsbesitzers einburgerte Zur Funkenburg gehorten die Wasserrechte an der Marienquelle deren halbe Nutzung ein Nachfolger Funkes 1502 an den Rat der Stadt Leipzig zur Trinkwasserversorgung uber eine holzerne Rohrenleitung verkaufte Das Gut soll 1547 nach der erfolglosen Belagerung Leipzigs im Schmalkaldischen Krieg von den Truppen des Kurfursten Johann Friedrich zerstort aber bald danach wieder aufgebaut worden sein 1 Zum Ende des 16 Jahrhunderts loste der Rat der Stadt viele seiner Vorwerke auf Er uberliess die Funkenburg die nun offenbar in seinem Besitz war dem Leipziger Wolf Seidel unter der Bedingung das Gut in Stadtnahe zu verlegen Lage der ersten Funkenburg Karte 51 31258 12 40133 Die Grosse Funkenburg Bearbeiten nbsp Der Hof der Grossen FunkenburgDie bisherige Funkenburg wurde deshalb abgerissen und unter Verwendung des alten Baumaterials um 1600 westlich Leipzigs in der Rannischen Vorstadt an der Frankfurter Strasse einem Teil der ehemaligen Via regia ein grosses Gut errichtet das den Namen des alten Gutes mit ubernahm und nun Grosse Funkenburg hiess Das Gut lag zwischen dem vom Elstermuhlgraben abzweigenden Ochsengraben und dem Faulgraben und hatte zwei grosse Teiche nbsp Das Wohnhaus Albert LortzingsUm 1700 war das Gut im Besitz des Leipziger Oberpostmeisters Johann Jakob Kees des Jungeren der um 1712 grosse Teile durch David Schatz in barockem Stil neu errichten liess Teile des Gutes wurden auch als Herberge genutzt Im Laufe des 18 Jahrhunderts entstanden ein grosser Saal und ein weitlaufiger Vergnugungsgarten Damit wurde die Grosse Funkenburg zu einem der beliebtesten Ausflugsziele der Leipziger 2 Im grossen Garten mit der Teichanlage konnten sich uber 500 Personen bei Bier Gose gutem Essen Feuerwerk Fischerstechen Seiltanz und Vogelschiessen amusieren 3 Von 1844 bis 1846 wohnte Albert Lortzing in einem Gartenhaus das zur Grossen Funkenburg gehorte 1855 kaufte der Leipziger Bankier Woldemar Frege das Areal der Grossen Funkenburg Er und sein Sohn Arnold Woldemar von Frege Weltzien betrieben ab den 1880er Jahren die Parzellierung und den Verkauf des Gebietes zur Errichtung von hochwertigen Wohngebauden Es entstand das Waldstrassenviertel Die Grosse Funkenburg wurde 1897 abgerissen Die heutige Funkenburgstrasse markiert die Achse des ehemaligen Haupthauses und die Mittelachse des Hofes und die baumbestandene Tschaikowskistrasse die ehemalige Gartenallee 2 Lage der Grossen Funkenburg Karte 51 34296 12 36316 Die Kleine Funkenburg Bearbeiten nbsp Die Kleine Funkenburg um 1905 nbsp Kleine Funkenburg am 1 Mai 2005Einige Meter stadtwarts befand sich auf der gegenuber liegenden Strassenseite im 18 Jahrhundert ein kleines Gut das zu dem Grundstuck gehorte auf dem 1740 Johann Zacharias Richter seinen beruhmten Garten errichtete Es hiess seit Beginn des 19 Jahrhunderts Kleine Funkenburg 1820 wurde das Gut unabhangig vom Garten verkauft und kam 1832 an den Leipziger Brauereibesitzer Carl Wilhelm Naumann 1864 errichtete dieser ein mehrstockiges spatklassizistisches Wohngebaude mit einer Gaststatte die auch Kleine Funkenburg hiess Nach Schliessung der Gaststatte ging der Name auf das Gebaude uber In den 1920er Jahren kam es in den Besitz der Stadt 4 Das Haus hatte als einziges der sudlichen Strassenseite vor der ehemaligen Elstergrabenbrucke den Zweiten Weltkrieg uberstanden und stellte ein stadtebaulich erhaltenswertes Denkmal dar Es wurde 2005 im Zuge der Neugestaltung des Ranstadter Steinwegs vor der Fussballweltmeisterschaft 2006 trotz zahlreicher Proteste abgerissen 5 Lage der Kleinen Funkenburg Karte 51 34321 12 3656 Einzelnachweise Bearbeiten Horst Riedel Stadtlexikon Leipzig von A bis Z PROLEIPZIG Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 200 a b Geschichte des Waldstrassenviertels Memento vom 20 September 2010 im Internet Archive Kurt Rudolf Bottger Neues Leipziger Taschenbuch fur Einheimische und Fremde Leipziger Universitatsverlag 1999 ISBN 978 3 933240 51 4 S 60 Stadtgeschichte Mitteilungen des Leipziger Geschichtsvereins e V 2005 S 150 Stadtforum Leipzig Fur den Erhalt der Kleinen Funkenburg Memento vom 22 Oktober 2007 im Internet Archive Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Funkenburg Leipzig amp oldid 237574956