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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Klapperstein Begriffsklarung aufgefuhrt Als Klappersteine werden kugelformige Feuersteingerolle bezeichnet in deren Inneren sich ein Hohlraum mit frei beweglichen Resten des fossilen Kieselschwamms Plinthosella squamosa befindet Die meisten Kugeln haben einen Durchmesser von etwa vier bis sieben Zentimetern wobei einzelne Exemplare auch deutlich grosser sein konnen Feuerstein mit dem Kieselschwamm Plinthosella squamosa Rechts im Bild ein echter Klapperstein Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Verwendung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDas Diatomit des Kieselschwammskeletts bildete in der Oberkreide Schreibkreide die Grundlage zur Entstehung der Feuersteinkugeln die in anstehender Schreibkreide beispielsweise auf den Ostseeinseln Rugen und Mon und im quartaren Geschiebe zu finden sind Zu Lebzeiten besass der Schwamm zahlreiche wurzelartige Auswuchse zwischen die sich nach dessen Tod feinster Kalkschlamm Kreide setzte Um ihn lagerte sich mit der Zeit kugelformig Feuerstein an 1 Die Flintschale hat zumeist mit blossem Auge gut erkennbare Offnungen die von Auswuchsen des Kieselschwamms zum Beispiel seinem kurzen Stiel herruhren 2 Diese Offnungen boten dem Meerwasser spater einen idealen Angriffspunkt um in den Innenraum der Flintkugel einzudringen und zunachst die sich dort befindlichen Kreidereste auszuspulen Mit der Zeit losten sich auch die mit dem Innenrand der Feuersteinkugel verbundenen Skelettteile des Kieselschwamms auf Es verbleibt ein ebenfalls kugelformiger jetzt lose in der Feuersteinkugel liegender fossiler Schwammrest der sich im Innenraum frei bewegen kann Wird ein solcher Stein aufgenommen und geschuttelt ist das Klappern des sich hin und her bewegenden Schwammrestes zu horen daher der Name Klapperstein Die meisten Kugeln klappern allerdings nicht weil sich entweder der Schwammrest noch nicht von der Feuersteinumhullung gelost hat oder sich unter dem Einfluss des eindringenden Meerwassers bereits vollstandig aufgelost hat Klappersteine im eigentlichen Sinne also Feuersteinkugeln in denen sich die fossilen Reste des Kieselschwamms frei bewegen konnen aufgrund der geschilderten Entstehungsbedingungen in der Schreibkreide selbst nicht gefunden werden Sie treten aber uberall im Geschiebe Norddeutschlands und Danemarks in Aufschlussen zum Beispiel Kiesgruben und an Stranden auf sind allerdings nicht haufig Verwendung BearbeitenDie Feuersteinkugeln wurden einst lokal z B an der franzosischen Kanalkuste als Mahlsteine verwendet Auf der danischen Insel Mon sollen grossere kugelformige Flinte auch als Kanonenkugeln eingesetzt worden sein Ausserdem wurde dem Klapperstein im Mittelalter eine schwangerschaftsschutzende Wirkung zugeschrieben sodass ihn haufig Schwangere zum Schutz vor Fruhgeburten und am linken Handgelenk trugen Literatur BearbeitenKurt Hucke Einfuhrung in die Geschiebeforschung 132 S 50 Tafeln zahlr Textabb Nederlandse Geologische Vereniging Oldenzaal 1967 Andrea Rohde Auf Fossiliensuche an der Ostsee 272 S zahlr Abb Wachholtz Verlag Neumunster 2008 Werner Schulz Geologischer Fuhrer fur den norddeutschen Geschiebesammler 507 S zahlr Abb cw Verlagsgruppe Schwerin 2003 Weblinks BearbeitenFeuerstein Sammlung Klappersteine Entstehung KlappersteinEinzelnachweise Bearbeiten R Reinicke Feuersteine Huhnergotter 80 S Schwerin 2009 H Nestler Die Fossilien der Rugener Schreibkreide in Die Neue Brehm Bucherei Nr 486 Lutherstadt 1975 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klapperstein amp oldid 238770220