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Katharina Guschen auch Scheuer Tring Scheuer Treine in Schildgen 10 Januar 1613 in Lustheide war Opfer der Hexenverfolgung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hexenprozess gegen Katharina Guschen 3 Gedenken 4 Weblinks 5 LiteraturLeben BearbeitenDie Tagelohnerin Katharina Guschen aus Nittum altester Siedlungskern im Raum Schildgen wurde nach ihrem ersten Mann Johann Scheuer auch Scheuer Trine genannt Als er 1601 starb hinterliess er ihr einen kleinen Hof Mit zusatzlicher Arbeit als Tagelohnerin konnte sie sich und ihre minderjahrige Tochter ernahren In zweiter Ehe heiratete sie Dietrich Schlehbusch Nachdem er gestorben war ging sie die Ehe mit Jacob Hostertz ein Dieser Mann nutzte Katharina aus Nachdem sie bemerkte dass er sich nur fur ihren Besitz interessierte zeigte sie ihn im Herbst 1611 beim Gericht in Odenthal an Das wurde ihr bald zum Verhangnis Hexenprozess gegen Katharina Guschen BearbeitenIn Odenthal leitete der Edle Degenhard von Hall aus dem nahen Schloss Strauweiler das Patrimonialgericht Die Befugnis der Halsgerichtsbarkeit lag um 1600 1612 in Bensberg Dort diente ein Schlossturm als Gefangnis heute Hexenturm genannt 1602 wurden in Bensberg acht Frauen als Hexen verbrannt darunter funf aus Odenthal und eine Frau vom Bloemengut aus Nittum 1612 traf das Todesurteil Agnes Polwirth und Christina Kirschbaum sowie 1613 Katharina Guschen alle aus Nittum Vom Prozess gegen Katharina Guschen berichtet ein kleiner Teil der noch uberlieferten Protokolle Zur gleichen Zeit sassen in Bensberg zwei Nachbarinnen von Katharina Guschen wegen Zauberei ein Agnes Polwirth die am 9 Januar 1612 als Hexe im Hagdorn heute Koln Dellbruck verbrannt wurde und Christina Kirschbaum die sich weiteren Qualen der Folter entzog indem sie sich mit der eigenen Haarschnur im Kerker erhangte Beide Frauen besagten Katharina Guschen unter der Tortur als Mit Zauberin Daraufhin leitete Schultheiss Gottfried Borken gegen Katharina Guschen das Verfahren ein Alte Besagungen von 1602 belasteten sie Funf der acht verbrannten Frauen hatten sie schon vor neun Jahren als Hexe besagt worauf das Gericht damals nicht reagiert hatte Ausserdem gingen die Gerichtsherren gemass der Hexenlehre davon aus dass Katharina Guschen von Geburt an Hexenblut in sich gehabt hatte weil ihre Grossmutter und zwei Tanten bereits vor 1600 als Hexen hingerichtet worden waren Akten dazu fehlen Wegen dieser Indizien liess der Amtmann gegen Ende des Jahres 1611 Katharina in den Bensberger Hexenturm sperren Beim peinlichen Verhor benutzten einige Nachbarn Katharina als Sundenbock ihr wurde die Schuld an mehreren Unfallen und Krankheiten zugeschrieben Es hiess sie habe dem Backer Johann ein Kalb tot gezaubert und einen Freier bis zur Tollwut verliebt gemacht Zu Rothbroich in Siegbarths Haus habe sie der Frau Gottharts einen Trunk Wein gegeben worauf diese dick geworden sei und gefurchtet habe zu platzen Sie sei davon lange krank gewesen bis Wilhelm von Koln sie entzauberte Die erstellten Befragungsprotokolle schickte das Gericht ordnungsgemass zur Beratung an das Dusseldorfer Obergericht Daraufhin empfahl die Landesregierung dem Schultheiss Katharina die Zeugenaussagen vorzulesen und unter Androhung von Folter bestatigen zu lassen Sie bestritt alle 18 Vorwurfe Dann entschlossen sich die Bensberger Schoffen zur Gestandniserzwingung Die Inhaftierte brach beim Anblick der Folterwerkzeuge in der Marterkammer zusammen verweigerte aber dennoch die erwunschten Antworten Dann wandten die Schoffen bei ihr alle Grade der Tortur aufs Scharfste an Schliesslich gestand sie nach mehrfacher grausamster Folter die angeblichen Vergehen der Teufel sei ihr Liebhaber sie habe mehrfach auf der Nittumer Heide am Hexentanz teilgenommen und ihre eigenen Kinder zu Tode gezaubert Wieder im Kerker versuchte sie sich aus Angst vor weiteren Folterungen und der bevorstehenden Verbrennung im Verlies mit ihrem Halstuch umzubringen Dies misslang Um einen Selbstmord zu verhindern mussten drei Manner sie standig bewachen Am 15 September 1612 lautete das Schoffenurteil dass es mit gedachter Scheuer Treine wie mit der unlangst verurtheilter Polwirts gehalten dass sie durch das Fewer Feuer vom Leben zum Thodt gebracht werden sollte Nach uber einjahriger Haft im Bensberger Hexenturm und fast vier Monate nach dem Urteil wurde sie am 10 Januar 1613 am Steinenbruckchen unweit von Bensberg Lustheide hingerichtet auf ihren besonderen Wunsch hin gnadenweise erst erdrosselt und ihre Leiche dann verbrannt nbsp Odenthal Tafel am Hexenbrunnen nbsp Bensberg Rathaus Tafel fur Opfer der HexenprozesseGedenken BearbeitenIn Bensberg und in Odenthal gibt es Gedenktafeln fur die elf zum Tode verurteilten Frauen Im Ortsteil Bensberg von Bergisch Gladbach befindet sich am Rathaus am Wilhelm Wagener Platz eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Hexenprozesse In Odenthal befinden sich hinter dem Rathaus mit der Wetterhexe und der Pfarrkirche St Pankratius einen Brunnen und eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Hexenprozesse Der Hexenbrunnen wurde 1988 von dem Bildhauer Walter Jansen geschaffen Der Kunstler bezog sich auf das Schicksal von Katharina Guschen Strassenbenennung Katharina Guschen Weg 51429 Bergisch Gladbach Weblinks BearbeitenDas Verhor der Katharina Guschen Auffuhrung des Cassiopeia Theaters Memento vom 4 August 2016 im Internet Archive Hexenroute Odenthal Klosters Altenberg Katharina Guschen Wanderung Odenthal Forschungen zur Hexenverfolgung Beispiel Scheuer Trein Kolner Stadt Anzeiger 14 November 1987Literatur BearbeitenHetty Kemmerich Sagt was ich gestehen soll Dortmund 2004 S 179 291 320 Arno Paffrath Odenthal war die Gerichtsstatte fur Hexenprozesse in Rheinisch Bergischer Kalender 37 Jahrgang 1967 S 93f Anton Jux Eine Hexen Verbrennung am Hagdorn im Jahre 1612 in Bergischer Kalender 1959 S 90f Gerd Muller Der Hexenprozess von 1613 in Odenthal Geschichte einer Bergischen Gemeinde 1976 Seite 123 129 Hartmut Hegeler und Hetty Kemmerich Hexengedenkstatten im Rheinland Unna 2013 S 17 18 65 70 ISBN 978 3 940266 08 8 PersonendatenNAME Guschen KatharinaALTERNATIVNAMEN Scheuer Tring TreineKURZBESCHREIBUNG Opfer der Hexenprozesse in Bergisch GladbachGEBURTSDATUM 16 JahrhundertGEBURTSORT Bergisch GladbachSTERBEDATUM 10 Januar 1613STERBEORT Bergisch Gladbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katharina Guschen amp oldid 231778223