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Karl August Klaunig 28 Juni 1824 in Wellerswalde bei Oschatz 21 Februar 1861 in Leipzig war ein deutscher Padagoge Er war Oberlehrer an der stadtischen Realschule zu Leipzig und hat Bedeutung fur die Entwicklung amtlicher Regelwerke fur die deutsche Rechtschreibung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenKarl Klaunig stammte aus einem Lehrerhaushalt Mit 15 Jahren trat er 1839 in das Konigliche Schullehrer Seminar zu Grimma ein Danach studierte er trotz schlechter finanzieller Voraussetzungen Padagogik und Theologie Mit 25 Jahren erlangte er die theologische Candidatur und eine provisorische Lehrerstelle an der Leipziger Armenschule Mit 27 Jahren legte er die Prufung fur das hohere Schulamt ab und erhielt mit 28 eine Stelle an der ersten Burgerschule in Leipzig Mit 30 erlangte er die Stelle eines ordentlichen Lehrers der deutschen Sprache Geschichte und Geographie an der stadtischen Realschule zu Leipzig die er bis zu seinem Tod mit 36 Jahren bekleidet hat Wirken BearbeitenIn Leipzig wurde 1854 auf Anregung des Direktors der Realschule Johann Karl Christoph Vogel aus den Lehrerkollegien der Realschule und der ersten und zweiten Burgerschule eine Kommission gebildet die Vorschlage zu einer Einigung in der deutschen Rechtschreibung vorlegen sollte Nachdem diese Vorschlage 1856 vorlagen wurde Dr Karl Klaunig mit den Vorarbeiten fur eine weitere Prufung der Vorschlage beauftragt Klaunig gelangte bei der Ausarbeitung zu folgendem Grundsatz Die Schule hat in allen denjenigen Fallen in welchen sich im Laufe des letzten Jahrhunderts oder der vorhergehenden Jahrhunderte eine bestimmte Schreibweise festgesetzt hat dieselbe beizubehalten unbekummert darum ob die neuen historischen Forschungen dieselbe als richtig oder falsch bezeichnen in allen schwankenden Fallen dagegen setze sie eine Schreibweise nach der geschichtlich wahrnehmbaren Entwicklung des neuhochdeutschen Lautsystems fest nbsp Ueber deutsche Rechtschreibung 1857 1867 nbsp Regeln und Worterverzeichnis 1857 1865Mit diesem Grundsatz erarbeitete Klaunig einen Entwurf und erhielt nach geringfugigen Anderungen die Zustimmung der Kommission und einer Konferenz der Lehrerschaft der Leipziger Realschule und der ersten und zweiten Burgerschule Sofort danach veroffentlichte er 1857 das Werk unter dem Titel Ueber deutsche Rechtschreibung vom wissenschaftlich praktischen Standpunkte Um die dargestellte vereinheitlichte Schreibung moglichst schnell und ohne grosse Schwierigkeiten verwirklichen zu konnen wurde gleichzeitig fur die Hand der Schuler aus diesem Werk ein Auszug gedruckt der den Titel Regeln und Worterverzeichnis fur deutsche Rechtschreibung trug Dieses kleine Regelbuch hatte 12 Seiten Regeln und 29 Seiten Worterverzeichnis Dem kleinen Buch war grosser Erfolg beschieden In der Allgemeinen Deutschen Lehrerzeitung wurde dazu aufgerufen das Werk als Grundlage fur Erorterungen einer deutschen Einheitsschreibung in Schulen zu verwenden und entsprechende Gutachten einzusenden Die eingeschickten zahlreichen Gutachten ergaben einige kleinere Anderungen Sie wurden 1865 vier Jahre nach Klaunigs Tod in die zweite Auflage des Regelbuchleins eingearbeitet Von dem Hauptwerk erschien 1867 eine zweite Auflage bearbeitet von Dr Moritz Berndt Mit den Regeln und Worterverzeichnis fur Schuler hat Klaunig nicht nur die Schulorthographie in Schulen Sachsens und anderer deutscher Staaten mehr als zwei Jahrzehnte beherrscht sondern er hat damit auch das Muster verbreitet nach dem 1861 in Wurttemberg 1879 in Bayern 1880 in Preussen und Sachsen und 1881 in Baden erstmals amtliche Regelbucher fur die deutsche Rechtschreibung zur Benutzung in den Schulen herausgegeben wurden Werke BearbeitenUeber deutsche Rechtschreibung vom wissenschaftlich praktischen Standpunkte Leipzig 1857 Zweite Auflage 1867 Regeln und Worterverzeichnis fur deutsche Rechtschreibung zum Gebrauch der Schuler und Schulerinnen der allgemeinen Burger und stadtischen Realschule in Leipzig Leipzig 1857 Zweite Auflage 1865 Ernst der Fromme Herzog von Gotha Leipzig 1857 nach seinem Leben und Wirken dargestellt in Wort und Bild von Karl Klaunig und H J Schneider Literatur BearbeitenMoritz Berndt Vorwort zu Ueber deutsche Rechtschreibung vom wissenschaftlich praktischen Standpunkte Leipzig 1867 Zweite Auflage Allgemeine deutsche Lehrerzeitung 1859 Nr 17 und 18 1860 Nr 10 1861 Nr 9 14 19 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ueber deutsche Rechtschreibung vom wissenschaftlich praktischen Standpunkte Leipzig 1867 Zweite Auflage Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Regeln und Worterverzeichnis fur deutsche Rechtschreibung Leipzig 1857 Album mit Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 1102964433 lobid OGND AKS VIAF 55146574854538151265 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klaunig KarlALTERNATIVNAMEN Klaunig Karl August vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PadagogeGEBURTSDATUM 28 Juni 1824GEBURTSORT Wellerswalde bei OschatzSTERBEDATUM 21 Februar 1861STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Klaunig amp oldid 218958088