www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Eduard Linsenmair 8 Februar 1940 in Munchen ist ein deutscher Biologe und emeritierter Hochschullehrer Seine Arbeitsgebiete sind die allgemeine Okologie Ethookologie Okophysiologie Soziobiologie und Orientierungsphysiologie sein Schwerpunkt ist die Tropenokologie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung in Afrika 3 Mitgliedschaften und Auszeichnungen 4 Schriften Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLinsenmair studierte Zoologie Botanik Chemie Anthropologie und Psychologie in Heidelberg Freiburg und Frankfurt Er wurde 1966 mit der Dissertation Konstruktion und Signalfunktion der Sandpyramide der Reiterkrabbe Ocypode saratan Forsk Decapoda Brachyura Ocypodidae promoviert An der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main war er von 1967 bis 1970 DFG Forschungsstipendiat und 1970 1971 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Biologe der Universitat Regensburg Er habilitierte 1971 und lehrte von 1972 bis 1976 an der Universitat Regensburg 1976 ubernahm er den Lehrstuhl fur Tierokologie am Zoologischen Institut der Universitat Wurzburg Linsenmair hat ganz entscheidend zur Etablierung und Forderung der Forschungsgebiete Tropenokologie und Biodiversitat beigetragen Er initiierte und koordinierte das DFG Schwerpunktprogramm Mechanismen der Erhaltung tropischer Diversitat sowie das European Science Foundation Programm Tropical Canopy Research das inzwischen auf globaler Ebene ausgeweitet wurde 1 Als einziger Biologe im Nationalkomitee fur Global Change Forschung war er massgeblich an der Entwicklung des Konzepts fur das BMBF Programm BIOLOG BIOTA beteiligt In diesem Rahmen leitete er das Programm BIOTA West das Erkenntnisse aus der okologischen Grundlagenforschung fur konkrete Problemlosungen auf dem afrikanischen Kontinent einsetzen wollte 1 Er und sein Lehrstuhl waren damit fur die wissenschaftliche und der administrative Koordination von 16 Universitaten und wissenschaftlichen Instituten in Deutschland Burkina Faso Benin und Elfenbeinkuste zustandig Forschung in Afrika BearbeitenIn den 80er Jahren plant Linsenmair eine feste okologische Forschungsstation in die Savanne der Elfenbeinkuste hinein zu bauen 2 Dort hatte ihn 1973 auf einer Forschungsreise die unglaubliche Diversitat der verschiedenen Froschaten fasziniert Der Comoe Nationalpark zahlt inzwischen seit 1983 zum Weltkulturerbe 1989 werden die ersten Hutten aus Buschwerk und Blattern errichtet innerhalb eines Jahres von Termiten zerfressen und wieder aufgebaut Schon 1991 erhielt Linsenmair eine Forderzusage durch die Thyssen Stiftung fur seine okologische Forschungsstation Aufgrund von Burokratiehurden durch Amter Behorden und Ministerien dauerte das Einsammeln aller Unterschriften der 20 Stellen neun Jahre 2 erst 1999 begannen die Bauarbeiten an der Forschungsstation 2002 zog der Forschertrupp um Linsenmair um in das massive Camp das fur zoologische botanische und okologische Forschung bestens ausgestattet war 2 Das war einmalig in Westafrika Linsenmair leistete hier wichtige Beitrage uber Biodiversitatsforschung in Westafrika Er untersuchte dort neben Vorkommen und Verhalten einzelner Tierarten den globalen Wandel Ausbreitung der Wusten und Verlust von Artenvielfalt Im September 2002 besuchte eine internationale Delegation die Forschungsstation Nur wenige Wochen spater beginnt der Burgerkrieg in der Elfenbeinkuste der direkt an Linsenmairs Station tobte Er und seine europaischen Mitarbeiter wurden ausgeflogen und konnten erst zehn Jahre spater zuruckkehren In dieser Zeit leitete Linsenmair von Benin und Burkina Faso aus das Projekt Biota Westafrika das Biodiversitatsforschung betrieb und baute ein internationales Netz auf 2 2010 wurde von Karl Eduard Linsenmair und Robert Foro in Ouagadougou der Hauptstadt von Burkina Faso nach knapp zweijahriger Planungs und Bauzeit das neue Informationszentrum zur Biodiversitat eroffnet in dem das gesammelte Wissen jetzt der breiten Offentlichkeit zur Verfugung gestellt werden soll 3 Offiziell ist der Burgerkrieg seit 2007 zu Ende erst 2011 ist die Regierung einigermassen Stabil und kann die aufflammenden Unruhen eindammen 2012 kehrte Linsenmair nach dem Burgerkrieg in die Savanne zuruck und findet von seiner Forschungsstation nur noch Ruinen Er baute mit seinen Kollegen alles wieder auf Heute liegen in weitem Abstand um das Hauptgebaude 14 Gastehauser mit Klimaanlage und fliessend Wasser Das Herzstuck ist ein langes Forschungsgebaude mit Bibliothek Buros und Laboren Seit 2014 hat die Station Internetanschluss und der Forschungsbetrieb lauft wieder an 2 Mehrere Studenten und Doktoranden forschen hier an verschiedenen Projekten und haben auch schon die ersten wissenschaftlichen Publikationen veroffentlicht Mitgliedschaften und Auszeichnungen BearbeitenKarl Eduard Linsenmair wurde 1990 Prasident der Gesellschaft fur Tropenokologie gto ist seit 1997 gewahltes Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und seit 1998 der Academia Europaea 1 Ausserdem ist er Prasident der Gesellschaft fur Tropenokologie gto Er ist Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats und Mitglied des Kuratoriums des ZMT Zentrum fur Marine Tropenokologie in Bremen sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats und des Stiftungsrats des WWF Deutschland Daneben ist er Mitglied in verschiedenen Beiraten und Komitees Global Change Forschung Forschungsinstitut Senckenberg Naturkundemuseum Berlin Fachkollegium Zoologie der DFG fur das Fach Okologie und Okosystemforschung 1 1996 erhielt Linsenmair den Korberpreis fur die Europaische Wissenschaft 1 2014 wurde Linsenmair fur seine Verdienste um die Forschung mit der Verdienstmedaille in Gold der Universitat Wurzburg ausgezeichnet 1 Schriften Auswahl BearbeitenKonstruktion und Signalfunktion der Sandpyramide der Reiterkrabbe Ocypode saratan Forsk Decapoda Brachyura Ocypodidae In Zeitschrift fur Tierpsychologie Band 24 Nr 4 1967 S 403 456 doi 10 1111 j 1439 0310 1967 tb01238 xWeblinks BearbeitenFritz Habekuss Der Patron und sein Paradies Zeit Artikel vom 28 Marz 2015 Karl Eduard Linsenmair auf der Seite der Universitat WurzburgEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Verdienstmedaillen in Gold der Universitat Wurzburg Memento des Originals vom 27 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www biozentrum uni wuerzburg de PM Biozentrum Uni Wurzburg 2014 abgerufen am 13 April 2015 a b c d e Fritz Habekuss Der Patron und sein Paradies Zeit Artikel vom 28 Marz 2015 Gunnar Bartsch Ein Infozentrum fur biologische Vielfalt Artikel vom 26 Marz 2010 abgerufen am 13 April 2015Normdaten Person GND 141538260 lobid OGND AKS VIAF 122121140 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Linsenmair Karl EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher Biologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 8 Februar 1940GEBURTSORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Eduard Linsenmair amp oldid 187759974