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Kambodschanisch Vietnamesischer Kriegzweiter Kambodschanischer Burgerkrieg Datum 25 Dezember 1978 bis 26 September 1989 Abzug der vietnamesischen Truppen bzw ca 1999 Ende des Guerillakampfes der Roten Khmer Ort KambodschaAusgang Zusammenbruch des Terror Regimes der Roten Khmer Abzug der vietnamesischen Besatzungstruppen aus KambodschaFolgen Ubergangsverwaltung der Vereinten Nationen Wiedererrichtung des Konigreichs KambodschaFriedensschluss Vertrag von Paris 1991KonfliktparteienKampuchea 1976 Demokratisches KampucheaKampuchea 1976 Koalitionsregierung des Demokratischen Kampuchea ab 1982 Vietnam VietnamKampuchea 1979 Volksrepublik KampucheaKambodscha 1989 Staat Kambodscha ab 1989 BefehlshaberPol PotKhieu SamphanSon SannNorodom SihanoukSon Sen Le DuẩnPhạm Văn ĐồngPhạm HungHeng SamrinHun Sen Als Vietnamesisch Kambodschanischer Krieg bzw Kambodschanisch Vietnamesischer Krieg wird die Offensive vietnamesischer Truppen zur Beendigung des Terror Regimes der Roten Khmer 1978 79 und die nachfolgende vietnamesische Besatzung und der Guerillakrieg in Kambodscha bis 1989 bezeichnet Nach der Grundung der pro vietnamesischen Volksrepublik Kampuchea 1979 herrschte zudem ein Burgerkrieg zwischen dieser und der Koalitionsregierung des Demokratischen Kampuchea bestehend aus der Partei des Demokratischen Kampuchea Rote Khmer der Nationalen Befreiungsfront des Khmer Volkes KPNLF sowie FUNCINPEC und deren jeweiligen militarischen Flugeln Die Nationalarmee des Demokratischen Kampuchea der Roten Khmer setzte auch nach dem Abzug der vietnamesischen Truppen ihren Guerillakampf gegen den Staat Kambodscha bzw das 1993 wiedererrichtete Konigreich Kambodscha bis Ende der 1990er Jahre fort Inhaltsverzeichnis 1 Ursachen und Anlass 2 Verlauf 3 Ende 4 Literatur 5 EinzelnachweiseUrsachen und Anlass BearbeitenSeit 1977 war das Demokratische Kampuchea der Roten Khmer unter Pol Pot in Grenzstreitigkeiten mit Vietnam verwickelt Das Regime um Pol Pot liess zudem auch ethnische Vietnamesen verfolgen und drohte in seiner Propaganda mit einer bevorstehenden Invasion Vietnams Nach der Hinrichtung zehntausender Roter Khmer Kampfer im Osten des Landes flohen pro vietnamesische Kommandeure der ostlichen Zone wie Heng Samrin und Chea Sim nach Vietnam Im kambodschanisch vietnamesischen Grenzgebiet grundeten sie am 2 Dezember 1978 die Nationale Einheitsfront fur die Rettung Kampucheas und baten die vietnamesische Armee um ein Eingreifen 1 Verlauf Bearbeiten nbsp Indochina 1979 Vietnamesische Offensiven in Kambodscha und Ruckzugsgebiete der Roten KhmerBereits am 11 Dezember 1978 begannen erste Kampfhandlungen Der offizielle Beginn der Offensive vietnamesischer Truppen zur Beendigung des Terror Regimes der Roten Khmer war der 25 Dezember 1978 Bei der Invasion waren 13 vietnamesische Divisionen mit insgesamt etwa 150 000 Soldaten im Einsatz Obwohl die Roten Khmer von der Volksrepublik China finanziell und materiell aufgerustet worden waren waren sie den Vietnamesen im direkten Kampf so unterlegen dass die vietnamesische Armee nach zwei Wochen bereits die Halfte Kampucheas eingenommen hatte 2 Bereits am 7 Januar 1979 eroberten die Vietnamesen das weitgehend menschenleere Phnom Penh Die restlichen Einheiten der Roten Khmer zogen sich nach Nordwestkambodscha zuruck und begannen einen neuen Guerillakrieg Unter der von Heng Samrin geleiteten Nationalen Einheitsfront fur die Rettung Kampucheas wurde am 10 Januar 1979 die Volksrepublik Kampuchea ausgerufen Am Tag darauf debattierte der UN Sicherheitsrat in einer Sondersitzung uber die Lage in Kambodscha Als Vertreter des Demokratischen Kampuchea der Roten Khmer die immer noch uber den Sitz bei den Vereinten Nationen verfugten sprach Prinz Norodom Sihanouk Dieser erhob schwere Vorwurfe gegen Vietnam und beklagte einen Rommel style Blitzkrieg gegen sein Land den er in eine Reihe vietnamesischer Aggressionen gegen Kambodscha seit dem 15 Jahrhundert stellte Er forderte den kompletten Ruckzug der vietnamesischen Truppen Die Nationale Einheitsfront und ihre Regierung seien nur vietnamesische Marionetten 3 4 Die Volksrepublik China sah durch die Schritte Vietnams ihre regionalen Machtinteressen gefahrdet da sie eine an die Sowjetunion gebundene Indochina Foderation unter der Vorherrschaft Vietnams befurchtete Im kurzen Chinesisch Vietnamesischen Krieg besetzte die chinesische Volksbefreiungsarmee zwischen dem 17 Februar und dem 16 Marz 1979 einige vietnamesische Stadte an der chinesischen Grenze um Vietnam erfolglos zum Abzug seiner Streitkrafte aus Kambodscha zu bewegen Einen Tag nach der chinesischen Invasion schlossen die Regierungen von Vietnam und der Volksrepublik Kampuchea VRK am 18 Februar 1979 5 einen Kooperations und Freundschaftsvertrag Das Land war weitgehend abhangig von Vietnam Auch musste Samrin der Besatzungsmacht die Stationierung von Truppen gewahren Die Volksrepublik Kampuchea wurde nur von einigen Staaten aus dem Ostblock und der Dritten Welt anerkannt wahrend die damaligen ASEAN Staaten China sowie die westlichen Staaten unter Fuhrung der USA sie als illegitimes von Vietnam installiertes Marionettenregime ansahen Sie sorgten dafur dass das Demokratische Kampuchea also die Exilregierung der Roten Khmer den Sitz des Landes bei den Vereinten Nationen behielt Die antikommunistische Militarregierung in Thailand das traditionell mit Vietnam um die Vorherrschaft in Indochina rivalisierte unterstutzte trotz aller ideologischen Gegensatze die Roten Khmer da sie diese als wichtigste Gegenspieler der vietnamesischen Besatzungsmacht ansah Die thailandische Regierung bot den Fuhrern der Roten Khmer freies Geleit uber thailandisches Territorium gewahrte ihnen die Nutzung von Basen auf seinem Staatsgebiet und ermoglichte Waffenlieferungen von China an die Roten Khmer 6 nbsp Lager der Roten Khmer rot KPNLF schwarz und FUNCINPEC blau entlang der kambodschanisch thailandischen Grenze 1980er Jahre Es folgte ein Jahrzehnt des Guerillakriegs bei dem neben den Roten Khmer unter Khieu Samphan auch andere Gruppen gegen die vietnamesische Besatzungsmacht und die Truppen der Volksrepublik Kampuchea kampften Der fruhere Premierminister Son Sann grundete die antikommunistische Nationale Befreiungsfront des Khmer Volkes engl Khmer People s National Liberation Front KPNLF die sich zunachst sowohl gegen die Roten Khmer als auch gegen die nordvietnamesische Aggression richtete Ihr militarischer Arm war die Khmer People s National Liberation Armed Forces KPNLAF unter den Generalen Dien Del und Sak Sutsakhan zwei fruheren Kommandeuren von Lon Nols Khmer Republik Sie hatte ihre Basen in den Kardamom Bergen im Westen des Landes Anhanger des Prinzen Sihanouk bildeten im August 1979 an der kambodschanisch thailandischen Grenze die MOULINAKA Mouvement pour la liberation nationale du Kampuchea Bewegung fur die nationale Befreiung von Kampuchea Sihanouk selbst grundete 1981 im Exil in Pjongjang eine eigene Organisation die FUNCINPEC frz fur Front Uni National pour un Cambodge Independant Neutre Pacifique et Cooperatif mit dem militarischen Arm Armee nationale sihanoukienne ANS Diese nichtkommunistischen Widerstandsgruppen spielten jedoch im Vergleich zur Nationalarmee des Demokratischen Kampuchea der Guerilla der Roten Khmer unter dem Kommando von Son Sen nur eine untergeordnete Rolle Obwohl KPNLF und FUNCINPEC aus Personen und Gruppen bestanden die die Roten Khmer nach 1975 noch bekampft hatten bildeten sie 1982 auf Drangen Thailands zusammen mit der Partei des Demokratischen Kampuchea der Roten Khmer die Koalitionsregierung des Demokratischen Kampuchea im Exil Diese wurde international als legitime Vertretung Kambodschas anerkannt und besetzte den Sitz Kambodschas in der UNO 7 Die Widerstandsgruppen kontrollierten kleinere Gebiete im Westen des Landes an der Grenze zu Thailand Sie finanzierten sich unter anderem aus dem Handel mit Bauholz und Edelsteinen Rubinen und Saphiren aus der Umgebung von Pailin die nach Thailand verkauft wurden 8 Ende Bearbeiten nbsp Operationsgebiete der Nationalarmee des Demokratischen Kampuchea Roten Khmer 1989 1990Hun Sen der Heng Samrin 1985 an der Spitze der Volksrepublik Kampuchea abgelost hatte trat 1988 mit Prinz Sihanouk in Verhandlungen zur Bildung einer neuen gemeinsamen Regierung ein Internationaler Druck aber auch die wirtschaftliche Schwache der Sowjetunion die sich auch auf Vietnam auswirkte bewog die Vietnamesen auf der Pariser Konferenz von 1989 dem Abzug ihrer Besatzungstruppen bis Ende des Jahres zuzustimmen Die Volksrepublik Kampuchea benannte sich im Mai 1989 in Staat Kambodscha um Die letzten vietnamesischen Truppen verliessen Kambodscha am 26 September 1989 Danach folgte unter Mitwirkung der Vereinten Nationen ein Friedensabkommen das Umfassende Friedensabkommen fur Kambodscha das am 23 Oktober 1991 in Paris von Vertretern des Staats Kambodscha und der Koalitionsregierung des Demokratischen Kampuchea der Nachbarlander Vietnam Thailand und Laos der USA der Sowjetunion und Frankreichs sowie 11 weiterer Staaten unterzeichnet wurde Nach der einstimmig angenommenen Resolution 745 des UN Sicherheitsrats vom 28 Februar 1992 ubernahmen die Vereinten Nationen die Ubergangsverwaltung in Kambodscha UNTAC Im Mai 1993 wurden allgemeine Wahlen abgehalten die die Roten Khmer jedoch boykottierten Eine neue Verfassung fuhrte am 24 September 1993 zur Wiederherstellung der Monarchie 9 Die Roten Khmer deren Nationalarmee des Demokratischen Kampuchea nicht entwaffnet wurde bildeten unterdessen 1994 eine neue Gegenregierung Provisional Government of National Union and National Salvation of Cambodia Sie kontrollierte noch bis 1998 Gebiete im Westen Pailin und Norden Preah Vihear des Landes Literatur BearbeitenDaniel Bultmann Inside Cambodian Insurgency A Sociological Perspective on Civil Wars and Conflict Ashgate Burlington VT Farnham Surrey 2015 Alexander Goeb Das Kambodscha Drama Gottkonige Pol Pot und der Prozess der spaten Suhne Laika Hamburg 2016 ISBN 978 3 944233 50 5 Stephen J Morris Why Vietnam Invaded Cambodia Political Culture and the Causes of War Stanford University Press Palo Alto 1999 ISBN 978 0 8047 3049 5 Boraden Nhem The Chronicle of a People s War The Military and Strategic History of the Cambodian Civil War 1979 1991 Routledge 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Ben Kiernan The Pol Pot Regime Race Power and Genocide in Cambodia under the Khmer Rouge 1975 1979 Yale University Press New Haven 1996 ISBN 978 0 300 14434 5 S 442 Stephen J Morris Why Vietnam Invaded Cambodia Political Culture and Causes of War Stanford University Press Chicago 1999 ISBN 978 0 8047 3049 5 S 111 The New York Times Sihanouk Appeals to U N Council To Get Vietnam Out of Cambodia undocs org Treffen 2108 Antrag von Thiounn Prasith Rede von Prinz Norodom Sihanouk im Wortlaut Uni Gottingen Die Entwicklung Vietnams seit 1976 und die heutige politische Stellung in Sudostasien Memento vom 10 April 2005 im Internet Archive Puangthong Rungswasdisab Thailand s Response to the Cambodian Genocide In Susan E Cook Genocide in Cambodia and Rwanda New Perspectives Transaction Publishers 2006 S 73 118 hier S 82 83 Russell R Ross The Khmer People s National Liberation Front In Cambodia A Country Study Library of Congress Country Studies Washington 1987 Puangthong Rungswasdisab Thailand s Response to the Cambodian Genocide In Susan E Cook Genocide in Cambodia and Rwanda New Perspectives Transaction Publishers 2006 S 73 118 hier S 97 98 Aurel Croissant Die politischen Systeme Sudostasiens eine Einfuhrung Springer VS Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 531 14349 1 S 160 Kriege in Indochina seit 1945 Indochinakrieg Vietnamkrieg Laotischer Burgerkrieg Kambodschanischer Burgerkrieg Kambodschanisch Vietnamesischer Krieg Chinesisch Vietnamesischer Krieg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kambodschanisch Vietnamesischer Krieg amp oldid 233815184