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Das Konzentrationslager Abteroda kurz KZ Abteroda war ein Aussenlager des Konzentrationslagers Buchenwald Es befand sich am Rand der Ortschaft Abteroda heute ein Stadtteil von Werra Suhl Tal Das einstige Lagergelande bei Abteroda Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas Lager lag nahe dem stillgelegten Kalibergwerksschacht von Abteroda Dort sollte eine unterirdische Fertigungsstatte der BMW Flugmotorenfabrik Eisenach aufgebaut werden Aufgrund der fortgeschrittenen Kriegssituation standen nur wenige freie Arbeitskrafte zur Verfugung und die Arbeiten verliefen zu Beginn sehr langsam Die Flugzeugmotorenproduktion fur die Messerschmitt Me 262 hatte jedoch hochste Prioritat Aus diesem Grunde forderte BMW und die zustandige OT Bauleitung fur die Schachtarbeiten den Ausbau der Maschinenhalle und die Produktion der Motoren KZ Zwangsarbeiter an Das Konzentrationslager Buchenwald stellte diese zur Verfugung Bereits im Jahre 1937 hatte das Heer zwei Schachtanlagen bei Berka Werra in ein untertagiges Munitionslager einer Munitionsanstalt der Heeres Munitionsanstalt Berka umgewandelt Einer dieser Schachte Alexandershall sollte ab 1944 vom Rustungsamt fur die Fertigung von Flugzeugmotoren des Typs 003 durch BMW Eisenach genutzt werden Das Heer konnte dies verhindern war aber gezwungen den Schacht Abteroda der diesem benachbart war dem Rustungsamt zu uberlassen Bereits im Mai 1944 wurde damit begonnen eine unterirdische Produktionsstatte zu errichten Diese trug den Decknamen Bar Der oberirdische Teil der Anlage wurde unter dem Namen Anton gefuhrt In der endgultigen Planungsstufe sollte der unterirdische Ausbau eine Flache von 16 000 Quadratmeter haben wobei die Lagerflache 6 000 Quadratmeter umfassen sollte Die ersten 79 Haftlinge erreichten Abteroda am 1 August 1944 Weitere folgten innerhalb der nachsten Monate Ende Januar 1945 war die Maximalzahl von 230 Zwangsarbeitern erreicht Es handelte sich meist um franzosische oder russische Haftlinge Erkrankte Zwangsarbeiter wurden nach Buchenwald zuruckgeschickt und durch neue ersetzt Das Schicksal dieser Personen ist ungeklart Die Uberwachung der Haftlinge ubernahm die SS SS Unterscharfuhrer John war der Fuhrer des Kommandos Die Unterbringung der Zwangsarbeiter erfolgte in zwei Lagerhallen Ein zwei Meter hoher Zaun verhinderte eine Flucht Hinzu kamen vier Meter hohe Wachturme und Scheinwerfer Den Zwangsarbeitern war es streng verboten zu anderen Gruppen Kontakt aufzunehmen Nachdem die Zwangsarbeiter ihre Arbeit aufgenommen hatten wurden grosse Fortschritte gemacht Hierfur waren die monatlich geleisteten ca 60 000 Arbeitsstunden verantwortlich BMW zahlte pro Monat anfallende Kosten in Hohe von ca 30 000 Reichsmark an das SS Wirtschafts und Verwaltungshauptamt WVHA in Berlin Anfang April 1945 erreichten amerikanische Truppen die hessisch thuringische Landesgrenze bei Creuzburg und Gerstungen Das Konzentrationslager Abteroda wurde deshalb am 4 April aufgelost Im Jahre 1966 wurde die Situation im Lager Abteroda vor der Ludwigsburger Zentralstelle der Landesjustizverwaltung noch einmal verhandelt Es sollte geklart werden ob es zu Morden von Insassen durch SS Personal gekommen war Der anfanglich bestandene Verdacht konnte nach Zeugenaussagen nicht bestatigt werden Im April 1967 wurde das Verfahren eingestellt Im Mai 2020 wurde auf Initiative des Landwirtschaftsbetriebes der heutiger Nutzer des ehemaligen Lagergelandes ist ein Gedenkstein aufgestellt BMW beteiligte sich an den Kosten 1 Literatur BearbeitenThuringer Verband der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933 1945 Hg Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Reihe Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thuringen Erfurt 2003 S 318 ISBN 3 88864 343 0 Constanze Werner Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit bei BMW Oldenbourg Verlag Munchen 2005 S 447 ISBN 3 48657 792 1 Frederic Gummer Die Rolle der Untertageverlagerung in der deutschen Rustungsproduktion 1943 1945 Grin Verlag Hamburg 2008 S 120 ISBN 3 63892 393 2 Frank Baranowski Die verdrangte Vergangenheit Rustungsproduktion und Zwangsarbeit in Nordthuringen Mecke Verlag Duderstadt 2000 S 57 ff ISBN 978 3 932752 67 4 Frank Baranowski Rustungsproduktion in der Mitte Deutschlands 1923 1945 Rockstuhl Verlag Bad Langensalza 2013 S 417 427 ISBN 978 3 86777 530 4Weblinks BearbeitenAbteroda html KZ Aussenkommando Abteroda Der Ort des Terrors PDF Datei 38 kB Zwangsarbeit in Thuringen 1939 1945Einzelnachweise Bearbeiten Jensen Zlotowitcz Gedenkstein in Abteroda gerauschlos aufgestellt Thuringer Allgemeine Eisenacher Allgemeine vom 22 Mai 202050 90511 10 07487 Koordinaten 50 54 18 N 10 4 30 O Normdaten Korperschaft GND 4648620 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Abteroda amp oldid 235083860